Fehlender Respekt und fehlende Wertschätzung - sofatutor.
Gut am Arbeitgeber finde ich
- 100-%-HomeOffice-Option
- Flexible Arbeitszeiten
- Wenn man Glück hat: Ein tolles Team, mit menschlich super sympathischen und netten Kollegen, die sich gegenseitig den Rücken stärken
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Durch die Diskussionskultur in der Firma und die befristeten Verträge hat man natürlich viele Vorbehalte und hält in Meetings lieber den Mund. Natürlich wird man trotzdem oft aufgefordert, ehrlich zu sein und es wird beteuert, dass man sich in einem safe space befindet. Ich finde, dass dies an der Realität vorbei geht und sich sofatutor eingestehen sollte, dass nun mal nicht alle Mitarbeitenden hierarchieübergreifend beste Freunde sind, der space leider nicht so safe ist und dass man sich vor allem wegen der befristeten Veträge mehr als einmal überlegt, ob man sich selber ins Rampenlicht stellen möchte.
Insgesamt habe ich in meiner Zeit bei sofatutor eine klare Meinung nicht nur zur Arbeit an sich, sondern auch zum vom Unternehmen angebotenen Produkt bilden können: Nach außen hin scheint es darum zu gehen, Bildung zu revolutionieren und zu digitalisieren. Aber eigentlich geht es nur um Geld. Sofatutor ist schon lange nicht mehr "das Disney des Lernens"; es werden immer mehr neue, wenig durchdachte Formate eingeführt, um Geld zu sparen und billig produzieren zu können. Und hey, die Kunden merken es doch eh nicht! Quantität vor Qualität wird immer das Motto sein.
Verbesserungsvorschläge
- Ein angemessenes Gehalt zahlen. Sofatutor verlangt meiner Meinung nach viel Loyalität, Flexibilität und Produktivität bei unterdurchschnittlichem Gehalt. Bitte hört auf, das Gehaltsthema zu ignorieren, es kommt bei jeder Meinungsumfrage immer wieder auf, wird aber im Anschluss niemals offen angesprochen.
- Fachlichen Input von Mitarbeitenden ernst nehmen
- Mitspracherecht von Mitarbeitenden bei weitreichenden Entscheidungen
- Wertschätzung gegenüber der kreativen Arbeit zeigen
- Bessere Planung, bei der Mitarbeitende wie qualifizierte Fachkräfte behandelt werden und nicht wie gesichtslose Assets, die man nach Belieben herumschieben kann.
- Es wäre schön, wenn das Unternehmen den Anspruch hätte, ein qualitativ hochwertiges Produkt herauszubringen. Aber leider geht meiner Meinung nach Quantität immer vor Qualität und es scheint immer darum zu gehen, schneller und billiger zu produzieren - und das ganze auf dem Rücken der unterbezahlten Angestellten.
- Teamevents bitte nicht als Ersatz für eine faire Bezahlung ansehen
- Bitte nehmt euch negatives Feedback endlich wirklich zu Herzen, anstatt immer nur positive Scores zu zelebrieren
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeit im Team selber kann sehr schön sein. Leider wird dies durch immensen Druck von außen regelmäßig erschwert.
Kommunikation
Schwer nachvollziehbare, extrem kurzfristige Entscheidungen. Mitarbeitende wurden häufig vor vollendete Tatsachen gestellt, ohne Mitspracherecht und ohne die Möglichkeit sich zu wehren. Gemeinsame Bemühungen vom Team, doch noch etwas an Entscheidungen ändern zu können, wurden abgeschmettert. Die Kommunikation bei sofatutor läuft von oben nach unten, kann aber niemals von unten nach oben gehen.
Kollegenzusammenhalt
Das Team war toll.
Work-Life-Balance
Flexible Arbeitszeiten (mit Kernarbeitszeit)
Vorgesetztenverhalten
Das Vorgesetzenverhalten lässt meiner Meinung nach in Teilen zu wünschen übrig. Wenn man Pech hat, bekommt man einen Teamlead, der schon so lange im Unternehmen angestellt war, dass er sinnlose oder unethische Entscheidungen nicht mehr hinterfragen will oder hinterfragen kann. Die Reaktion auf Kritik an Entscheidungen war sehr defensiv. Sorgen wurden nicht ernst genommen, sondern es wird versucht sie wegzudiskutieren. Ich habe dieses Vorgehen als manipulativ empfunden. Es scheint so, als ob es wichtiger ist, die eigene Meinung und das Unternehmen zu verteidigen als wirklich ehrlich mit Kritik umzugehen und die Arbeitsumstände zu verbessern. Offene und ehrliche Kommunikation kann so nicht stattfinden. Inwiefern das für die Entwicklung der Firma förderlich ist, muss sofatutor selber entscheiden.
Glücklicherweise kommen auch neue Teamleads in die Firma, die versuchen, sich für das Team einzusetzen, die Arbeit zu erleichtern und dafür zu sorgen, dass das Team fair behandelt wird. Es bleibt zu hoffen, dass sie damit nicht zu sehr gegen die Wand laufen und die Firma schnell wieder verlassen (müssen).
Interessante Aufgaben
Aufgaben werden vorgeschrieben und man hat wenig bis gar kein Mitspracherecht, wie man eingesetzt wird.
Arbeitsbedingungen
Die Firmenkultur kam mir insgesamt sehr toxisch vor. Man wird tatsächlich häufig um Feedback gebeten, aber eine wirkliche Verbesserung habe ich in meiner Zeit bei sofatutor nicht miterlebt. Das Thema Gehalt wird totgeschwiegen, der Wunsch nach mehr Mitspracherecht wird mit der kurzfristigen Planung abgeschmettert und die Kommunikation war bis zum Ende hin mangelhaft. Diese recht grundlegenden Schwachpunkte werden ignoriert und im internen Auftreten von HR und der Führungsebene wird so getan, als ob alles super ist und man sich wunderbar versteht. Wenn man aber als Mitarbeitender weiß, wie die Stimmung teilweise wirklich ist und dann mitansehen muss, wie sich das Unternehmen auf Teamevents selber feiert, dann kommt man sich einfach nicht ernst genommen vor. Es ist nicht einfach, seine ehrliche Meinung offen zu vertreten und wenn diese dann entweder ignoriert oder abgeschmettert wird, dann ist das extrem frustrierend.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Zum Thema Sozialbewusstsein kann ich ganz klar sagen, dass sofatutor nach dem Prinzip Hire and Fire funktioniert.
Wenn man frisch bei sofatutor anfängt, dann wird man einen befristeten Arbeitsvertrag erhalten. Die Entfristung von Verträgen wird dabei so lange hinausgezögert, wie es möglich ist. Es entsteht dadurch das Bild, dass man es sich vorbehält, Mitarbeitende so schnell und unkompliziert wie möglich loszuwerden, sollte die extrem kurzfristige Planung es erfordern. Ich habe es ebenfalls miterlebt, dass die befristeten Verträge auch dazu eingesetzt wurden, um unpopuläre Entscheidungen durchzusetzen. Wenn einige Mitarbeitende im Team noch in der Probezeit sind und Gefahr laufen, entlassen zu werden, sollte einer Entscheidung nicht nachgekommen werden, dann übt das extremen Druck auf das restliche Team aus.
Bei mir hat sich aufgrund dieser Tatsachen das starke Bild ergeben, dass Angestellte teilweise wie eine austauschbare Ware behandelt werden, die man nach Belieben herumschieben oder entlassen kann und daher muss ich hier eine ganz klare Warnung aussprechen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist unterdurchschnittlich, die Gehaltserhöhungen teilweise auch. Wertschätzung gegenüber Mitarbeitenden und dem Mehrwert, den sie für das Unternehmen bringen, spiegelt sich nun mal im Gehalt wieder.
Image
Am Image nach außen wird hart gearbeitet. Wie die Realität für Angestellte aussieht, scheint dabei unwichtig zu sein.
Karriere/Weiterbildung
Es ist im Bereich Content fast unmöglich Karriere zu machen und neue, spannende Aufgabenfelder zu übernehmen, weil das von der Firma gar nicht so vorgesehen ist und es gar keine Entfaltungsmöglichkeiten abseits der vorgeschriebenen Aufgaben gibt. So läuft man Gefahr über Jahre hinweg den gleichen Job zu machen und in einer professionellen Sackgasse zu landen.