Warum ist alles so viel wichtiger als der Content?
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Arbeitszeiten und die Gestaltung des Alltags ist in den meisten Teams sehr flexibel. Solange man seine Termine und Stunden einhält, hat man sehr viele Freiheiten. Das Büro ist wirklich wunderschön und wenn man remote arbeitet, bekommt man sehr viel Material gestellt (Bildschirm, Tastatur, Laptop).
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- toxisch positives Arbeitsumfeld
- schlechtes Gehalt im Branchenvergleich
- ständige Angst, keinen neuen Vertrag zu bekommen
- zu wenig Anerkennung und Teilhabe
- teilweise falsche Besetzung für Führungsposten
Verbesserungsvorschläge
Eine Firma, die Lernmaterial anbietet, sollte mehr Entscheidungen aus fachlichen oder didaktischen Gründen treffen und niemals vergessen, dass die Seite ohne Redaktion, Grafik und Illu einfach leer wäre. Ständig werden neue Projekte angefangen und dann nicht abgeschlossen, Zielzahlen sind kaum schaffbar und das alles bei einer Atmosphäre, die sich immer anfühlt, als müsse man ja froh sein, überhaupt dort arbeiten zu dürfen. Der Content-Bereich muss endlich mehr Anerkennung erfahren!
Arbeitsatmosphäre
Bewertet man nur die tägliche Arbeit im jeweiligen Team, gibt es wenig zu bemängeln. Leider wird gerade im Content-Bereich mit befristeten Verträgen gearbeitet, was zu einer Atmosphäre führt, in der jeder ständig damit rechnet, keinen neuen Vertrag zu bekommen. Es wirkt immer wieder, als könne man ja froh sein überhaupt noch einen Job zu haben, was jeden Impuls für sich selbst einzustehen direkt unterdrückt.
Kommunikation
Die Kommunikation ist - wohlwollend betrachtet - unbeholfen. Einfache Informationen oder Entscheidungen werden teilweise so ungünstig kommuniziert, dass sie schlimmer wirken, als sie eigentlich sind. Transparenz wird zwar an vielen Stellen angepriesen, aber nur selten auf allen Hierarchie-Ebenen auch gelebt.
Kollegenzusammenhalt
Das Team heißt alle sehr freundlich willkommen. Es wird auch immer darauf geachtet, dass der Zusammenhalt innerhalb der einzelnen Teams gestärkt wird. Vor allem in Teams, in denen viele Mitglieder befristete Verträge haben, wird natürlich ständig damit gerechnet, dass jemand gehn muss, was alle mehr zusammenschweißt.
Work-Life-Balance
Man wird immer wieder vom Teamlead ermutigt, sich Auszeiten zu nehmen, im Urlaub wirklich abzuschalten und keine Nachrichten zu lesen.
Vorgesetztenverhalten
Leider entwickelt sich die Rolle der Teamleads immer mehr zu widerspruchslosem Weitergeben von "Befehlen".
Es finden sich immer wieder Menschen in Führungspositionen, die entweder fachlich und/oder menschlich ungeeignet für eben jene Position sind.
Die Führungsebene trifft immer wieder falsche Entscheidungen, deren Konsequenzen aber nur für die Ebenen unter ihnen zu spüren sind. Ein Gefühl, das auch keine überpositive Ansprache an Weihnachten mehr abschwächen kann.
Interessante Aufgaben
Arbeit im Content kann zu manchen Zeiten sehr spannend sein, ist aber meistens eher stumpfes Ausführen von Arbeitsaufträgen wie am Fließband. Um Aufgaben so detailreich auszuführen, dass man fachlich gefordert oder gar etwas wirklich auageklügeltes entstehen würde, fehlen am Ende immer die Mittel/Kapazitäten. Die Devise lautet meist: einfach machen, bloß keine zu großen Ambitionen haben.
Gleichberechtigung
Es wird schon vieles richtig gemacht, allerdings möchte man grade der Führungsebene immer wieder dringend empfehlen, sich mit ihren Privilegien auseinanderzusetzen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nach außen wird viel gemacht und es sind schon sehr gute Ansätze da, allerdings wird das oft nicht bis zum Ende durchgezogen.
Gehalt/Sozialleistungen
Sowohl im Branchenvergleich, als auch innerhalb des Unternehmens ist das Gehalt im Content eine Frechheit. Das gepaart mit der eher geringen Chance nach dem zweiten befristeten Vertrag übernommen zu werden, spricht Bände über die Stellung des Content-Teams im Unternehmen.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen werden nur dann gepusht, wenn sie die Firma nichts kosten und man dadurch niemandem mehr Gehalt geben müsste. Der Senior-Titel wird manchen Personen wie eine Karotte vor die Nase gehalten, um sie zu höheren Produktionszahlen anzutreiben, wird aber nur in den aller seltensten Fällen tatsächlich vergeben.