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Sommer 
& 
Co. 
GmbH
Bewertung

Verschenktes Potential und Frust unter den Mitarbeitern

1,4
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Sommer & Co. GmbH in Köln gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Ein guter Zusammenhalt unter den Mitarbeitern. Man hat das Gefühl, dass die Firma wirtschaftlich auf zwei Beinen steht.
Teilweise darf Equipment oder auch das Firmenauto für private Zwecke geliehen werden.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Oh je… Es sind leider einfach so viele Dinge, die besser laufen könnten.

Zu den einzelnen Kategorien möchte ich noch darauf hinweisen, dass es eine sehr hohe Fluktuation gibt. Innerhalb eines Zeitraumes von knapp zwei Jahren wurde die Belegschaft beinahe zweimal komplett ausgetauscht. Wir sprechen hier von etwa 20 Personen. Entweder gehen die Mitarbeiter freiwillig (meist aus Frustration) oder sie werden gekündigt. Teilweise dann sogar ohne substanzielle Begründung.

Dieser ständige Wechsel führt dazu, dass man sich ständig auf neue Kollegen einstellen muss, das Teambuilding erschwert wird und einem das Gefühl gegeben wird, man nehme an einer Partie Russisch Roulette teil. Zehn kleine Jägermeister, die Pralinenschachtel etc.

Verbesserungsvorschläge

Mut zur Neugestaltung. Das betrifft viele Punkte, auf die ich in den einzelnen Kategorien eingehe, aber vor allem:

Wo sieht sich die Firma in 5 Jahren?

Es wäre schön, wenn man dies mal mit den Mitarbeitern diskutieren würde. Ein offenes Gespräch. Gemeinsames Brainstorming. Als Mitarbeiter will man ja auch wissen, wohin die Reise gehen soll. Bemüht man sich um neue Kunden, die nicht auf dem gleichen Niveau sind wie die jetzigen? Möchte man expandieren? Will man sich mit anderen Dienstleistern vernetzen?

Was die Zukunft der Firma angeht, wird überhaupt nichts kommuniziert.

Zudem: Mitarbeiter anhören und Vorschläge nicht nur zur Kenntnis nehmen, sondern auch zu Herzen nehmen.

Die Firma könnte so viel mehr sein, als sie ist.

Arbeitsatmosphäre

Das Verhältnis der Kollegen untereinander ist normal bis gut. Man schätzt die Expertise des anderen und hilft sich wo man kann. Leider sind einige Strukturen und Arbeitsweisen veraltet und überholt. Dies führt u.a. dazu, dass Arbeitsprozesse verlangsamt und Fortschritt unterbunden wird. Vorschläge der Mitarbeiter zur Optimierung von Arbeitsprozessen werden zwar angehört, aber leider nur selten angenommen. Stagnation ist bequemer.

Kommunikation

Eine der größten Baustellen. Wichtige Informationen werden manchmal gar nicht weitergegeben, was schon zu richtig großen Problemen geführt hat. Erst dann wird offen gelegt, was eigentlich schon von Anfang an gesagt hätte werden müssen.
Die Tatsache, dass sich mehrere Mitarbeiter das gleiche E-Mail Postfach teilen, führt zu Unübersichtlichkeit und fehlender Privatsphäre (auch für externe).

Kollegenzusammenhalt

Man respektiert und hilft sich gegenseitig. Zum Teil bilden sich auch kleinere Freundschaften untereinander.

Work-Life-Balance

Keine Gleitzeit. 9 bis 18 Uhr, Kernarbeitszeit 10 - 17 Uhr. Daher wäre eine Gleitzeit sicherlich möglich und für viele Arbeitnehmer attraktiver.

Urlaubssperre im Herbst. Soweit so gut. Die MA planen ihren Urlaub entsprechend. Komisch ist es allerdings, wenn in der Sperrzeit dann doch von manchen Urlaub genommen wird. Den MA kann ich das nicht verübeln, aber wozu ist die Sperrzeit dann da? Es gibt auch Leute, die in dieser Zeit besondere Ereignisse hätten wahrnehmen wollen und diese auf Grund der Sperrzeit abgesagt haben. Hier sollte es eine bessere Kommunikation geben, denn den Satz „Sag das doch vorher“ im Nachhinein zu bringen, ist ein schwacher Trost.

Home-Office: Ja, es ist eine Filmproduktion und man ist dementsprechend oft am Set (gilt nicht für alle), aber ich spreche von Postproduktion und Organisation. Den MA es hier zu ermöglichen, auch mal von zu Hause zu arbeiten, fände ich gut.
Die Firmenleitung hat sich dazu bereits geäußert, aber hat man sich jemals die Frage gestellt, warum die MA auch mal von Zuhause arbeiten wollen? Siehe „Arbeitsbedingungen“.

Vorgesetztenverhalten

Einer meiner größten Kritikpunkte. Was man hier bereits in anderen Bewertungen lesen kann, deckt sich so ziemlich mit meiner Meinung. Ein großes Problem ist, dass nicht ehrlich kommuniziert wird. Manchmal wird die Kritik sehr kryptisch geäußert. Wenn die Mitarbeiter dann nachfragen, kann teilweise nicht ausformuliert werden, was das Problem ist. Als Mitarbeiter weiß man nun nicht wirklich was das Problem ist und wird irgendwann einmal dann wieder mit dem gleichen kryptischen Hinweis konfrontiert - mit demselben Ergebnis wie beim ersten Mal. Das ist ein Kreislauf, der so auf Dauer nicht gut geht, jedoch zu Lasten des Arbeitnehmers.

Teilweise kann man auch beobachten, wenn die Vorgesetzten eine Person nicht mögen. Dies äußert sich dann zum Teil in knapper Kommunikation oder Nichtbeachtung. Das ist keine schöne Situation und manche Kollegen haben u.a. deswegen auch schon die Firma verlassen.
Es kam auch schon vor, dass nach dem Weggang eines Kollegen, öffentlich über diese Person seitens der Firmenleitung gelästert - ich rede nicht von Kritik - wurde. Das ist dann schon ein Armutszeugnis.

Interessante Aufgaben

Kundenspezifisch würde ich sagen. Manche Kunden wollen etwas herkömmliches, andere etwas besonderes.

Hierzu möchte ich sagen, dass es unter den Mitarbeitern teilweise richtig fähige Leute gibt und die - wenn man sie lässt - beeindruckende Ergebnisse abliefern können. Ich habe das Gefühl, dass man auf altbewährte - aber z.T. auch altbackene - Rezepte zurückgreift. Das führt letztendlich dazu, dass viele Filme sich ähneln und auch nicht mehr zeitgemäß sind. Ist natürlich schade, da weder die Firma noch die Mitarbeiter zeigen können, was sie wirklich drauf haben. Hier werden Talente verheizt.

Umgang mit älteren Kollegen

Es gibt ältere Kollegen, was sowohl das Alter als auch die Dauer der verbrachten Jahre dort angeht. Diese Kollegen wurden allerdings nicht besonders anders behandelt. Es gab die eine oder andere Situation, in der eine solche Person in Anwesenheit der anderen herunter geputzt wurde.

Arbeitsbedingungen

Zwar ist man technisch qualitativ sowie quantitativ ordentlich ausgestattet (Dreh Equipment und auch Computer), allerdings lassen die Räumlichkeiten zu Wünschen übrig. Die obere Etage, in der sich (bis auf eine Person) alle Personen befinden, unterteilt sich in drei Büros: Firmenleitung, Postproduktion und eines für das Projektmanagement. Das mag zwar schick und modern sein, aber es ist für viele sehr anstrengend. Oftmals tragen die Mitarbeiter den ganzen Tag Kopfhörer, es wird viel telefoniert und zur Mittagszeit steigt der Geräuschpegel enorm, da dann in der Küche - die Teil des Büro ist - gekocht wird. Das Kochen erzeugt nicht nur Geräusche, sondern auch Gerüche, die nicht jeder mag.

Das bringt mich zum Punkt Home-Office zurück, den einige der Mitarbeiter u.a. aus diesen Gründen immer wieder herantragen.

Zuletzt basiert das Projektmanagement noch viel auf alten Strukturen, z.B. werden Whiteboards anstelle eines Kalenders verwendet. Digitale Lösungen werden nicht genutzt und das führt letztendlich dazu, dass die Mitarbeiter den wöchentlichen Ablauf mit einem Handy abfotografieren. Absurd.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Nachhaltigkeit ist kein Thema. Es wird noch viel unnötiges Papier verbraucht und digitale Alternativen werden trotz Anmerkungen der Mitarbeiter nicht umgesetzt. Standardmülltrennung ist vorhanden, aber es gibt noch andere Bereiche wie z.B. Strom, Lampen, Batterien etc., in denen man sich mehr bemühen könnte. Der Status Quo würde in den Green Film Productions Standards schlecht abschneiden.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehälter werden pünktlich bezahlt und bewegen sich im mittleren bis unteren Drittel im Vergleich zu branchenüblichen Gehältern.
Ein KVB-Job-Ticket kann beantragt werden. Weitere Leistungen wie z.B. eine betriebliche Altersvorsorge gibt es nicht.

Image

Seitens der Kunden scheint das Image der Firma gut zu sein. Unter den Mitarbeitern ist das allerdings nicht immer der Fall. Man hält zusammen, liefert ein gutes Produkt ab, auf das man auch stolz ist, identifiziert sich allerdings nicht mit der Firma per se. Ich habe bisher niemanden sagen hören: „Ich bin stolz darauf, bei Sommer & Co zu arbeiten.“

Karriere/Weiterbildung

Es gibt die eine oder andere Form von Schulungen wie z.B. Kurse zu bestimmten Programmen oder für die Mitarbeiter, die auf Dreharbeiten gehen, eine Pilotenlizenz für Drohne. Es wird jetzt nicht besonders angestrebt, eine Blockade gab es allerdings auch nicht.
Aufgrund der sehr flachen Hierarchien, gibt es keine wirklichen Aufstiegsmöglichkeiten.

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