Der schnelle Wandel der Sparkasse: Vom Kundenberater zum Massenverkäufer
Gut am Arbeitgeber finde ich
Flexible Arbeitszeiten und selbständige Organisation des Arbeitsplatzes.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Druck und Überwachung durch sog. Trainings und überhöhte Ziele ohne Mitspracherecht.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Wertschätzung gegebenüber den einzelnen Mitarbeiter in Form von echtem Interesse. Begeisterung statt Druck und Überwachung.
Arbeitsatmosphäre
Nicht geschimpft ist gelobt genug... Durch den enormen Druck im Vertrieb entsteht eine ständige "es reicht nie"-Situation. Ziele können häufig nicht erreicht werden, da sie zu ambitioniert vorgegeben werden ohne Rücksicht auf die personelle Situation vor Ort. Wenn Beratungsstellen nicht besetzt sind, ist das nicht das Problem der Geschäftsleitung sondern das der unmittelbaren Teammitglieder, die das auffangen müssen. Persönlicher Einsatz, um die Sparkasse gegebenüber der Kunden dennoch richtig zu vertreten wird als selbstverständlich gesehen und in keinster Weise zur Sprache gebracht. So stellt sich mit der Zeit eine Gleichgültigkeit von Leistung ein, da es eh nichts bringt. Was zählt, sind rein belegte Zahlen aus dem Verkauf. Zielvorgaben sind oft nicht nachvollziehbar und als Berater wird man mit Aktionen vollgepackt, dass man den Überblick verliert. Als Dankeschön für den Einsatz in der Beratung bekommt man sehr viele Trainingseinheiten zugeteilt, die mehr der Überwachung dienen, als dass man da wirklich etwas lernen kann. Es ist dann schon mehr als "Alibi" für die Sparkasse. Da wenn danach immer noch nicht massenhaft verkauft wird, liegts ja schließlich am Berater.
Kommunikation
Schön langsam wird die Kommunikation an den letzten Zipfel der Belegschaft etwas besser.
Kollegenzusammenhalt
Die Zusammenarbeit mit den direkten Kollegen und den benötigten Fachabteilungen läuft einwandfrei. Mit Vorgesetzten und deren Vorgesetzten ist es nicht immer einfach. Hier zählt die Meinung des Einzelnen nicht, man wird nicht wahrgenommen. Am besten ist es, seine Meinung nicht kundzutun um keine negative Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Ein Austausch auf Augenhöhe kann mit von der mittleren Führungsebene nicht erwarten. Der Kundenberater ist nicht viel wert, obwohl er zu den Personen gehört, der für die Sparkasse vor Ort das Geld verdient (Verkauf von Finanzprodukten).
Work-Life-Balance
Die Gleitzeit ist der sehr große Pluspunkt in der Sparkasse. Hier habe ich die Möglichkeit relativ frei zu arbeiten und Termine selbst einzuteilen. Urlaube oder Gleittage können unkompliziert beantragt werden.
Vorgesetztenverhalten
Mit dem direkten Vorgesetzten muss man Glück haben. Das kann sehr gut laufen oder total schlecht. Leider hat auch der beste direkte Vorgesetzte keinen Einfluss auf die nächste Führungsebene und hat auch so gut wie kein Mitspracherecht. Alles wird von oben vorgegeben und wie erwähnt zählt die Meinung von Kundenberatern dazu nicht. Dieser muss sich ergeben und es hinnehmen was vorgegeben wird. Ein konstruktiver Austausch ist nicht gewünscht. Veränderungen werden oft nicht mit dem Marktmitarbeitern ausgetauscht. Ich fühle mich dann wie das unbedeutende Ende der Nahrungskette, das aufpassen muss, nicht gefressen zu werden. Dabei repräsentieren die Mitarbeiter vor Ort die Sparkasse nach außen und sind nach meiner Meinung eine der wichtigsten Faktoren für den Erfolg (Einnahmen für Spk) der Sparkasse. Aber wie soll ich die Sparkasse positiv nach außen vertreten, wenn man selbst keine Stimme hat?
Interessante Aufgaben
Die Arbeit als Kundenberater ist eigentlich eine tolle Aufgabe. Man kommt mit vielen unterschiedlichen Kunden zusammen und hilft ihnen in den Finanzangelegenheiten. Sehr spannend und fordernd. Bis zu dem Punkt in dem nur noch der Verkauf um jeden Preis im Vordergrund steht, da man sonst seine perönlichen Ziele nicht erreicht. Dieser Punkt wird zunehmen überschritten, was sehr schade ist.
Gleichberechtigung
Hier ist die Sparkasse sehr modern und empfehlenswert. Auch Teilzeitverträge werden nicht als Nachteil ausgelegt.
Umgang mit älteren Kollegen
Ob alt oder jung: So lange man die Meinung des Vorgesetzten/der Geschäftsleitung kompromisslos vertritt, ist jeder willkommen.
Arbeitsbedingungen
Sehr unterschiedlich. Manche Einheiten haben tolle Büros und Ausstattung, andere eher weniger. Digitalisierung ist ein großes Thema, da ist Luft nach oben, auch noch in der Schnelligkeit der Umsetzung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ist schwierig zu beurteilen. Mir fällt in erster Linie auf, dass viele Prozesse noch ausgedruckt werden müssen. Eine Menge Papier, das nach der digitalen Archivierung weggeschmissen wird. Hier wäre durch digitale Kundenunterschriften und Kundenrahmenverträge sehr viel gespart.
Gehalt/Sozialleistungen
Grundgehalt und Altersvorsorge sind in Ordnung. Jobrad soll auch bald angeboten werden. Vertriebsspezifische Zusatzleistungen in Form von Provisionen sind eher unterdurchschnittlich.
Image
Innerhalb der Sparkasse wird leider zusehens die Stimmung schlechter.
Karriere/Weiterbildung
Wer will, der kann.