Ausbildung kann besser funktionieren
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Gleitzeit
- Benefits (Tantieme, Urlaubsgeld, Fahrgeld, etc.)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Verunsicherung bei Übernahme nach Ausbildung
- Azubis werden manchmal einfach von Abteilungen/Einzelpersonen für Events, etc. eingeplant (ohne Absprache)
Verbesserungsvorschläge
- In die Ausbildung muss detaillierter eingeblickt werden
- "Idiotenaufgaben" für Azubis vermeiden
- Azubis sind keine billigen Arbeitskräfte
Die Ausbilder
Leider fand die Ausbildung nur in ganz geringen Teilen durch entsprechende Personen statt. Tatsächlich ausgebildet wurde im Endeffekt durch Kollegen, die eigentlich nichts mit der Ausbildung zu tun haben. Organisatorische Dinge wie z.B. Ausbildersprechtage in der Schule, etc. wurden wiederum wahrgenommen. Der Blick fürs Detail hat gefehlt.
Leider gab es auch Situationen, in denen von der Ausbildungsleitung Sachen hätten besser geklärt sein müssen. Im Gedächtnis geblieben ist mir dabei der Kurs "10 Finger blind schreiben".
Ein vom Arbeitgeber geforderter Kurs, den ich nach der eigentlichen Arbeitszeit unvergütet wahrnehmen sollte. Somit wäre das offiziell auch keine Arbeitszeit sondern im Endeffekt Freizeit gewesen. Hinzu kam, dass dieser Kurs aus eigener Tasche finanziert werden sollte. Rechtlich war das leider nicht ganz richtig... Von den meisten Azubis wurde das aber zu dem Zeitpunkt so hingenommen. Ich verweigerte aufgrund der genannten Bedingungen die Teilnahme, zumal bei mir auch noch jedes Mal 1,5 Stunden reine Fahrzeit dafür zugrunde gelegen hätten.
Spaßfaktor
Der Spaßfaktor stand durch die lockere Umgangsart mit den Kollegen an hoher Stelle. Da gibt es nichts auszusetzen. Ich bin während meiner Ausbildung gerne zur Arbeit gekommen.
Aufgaben/Tätigkeiten
Das Aufgaben- bzw. Tätigkeitsfeld hat sich, in Zusammenhang mit der Zusammenarbeit mit dem Kollegen, welcher quasi den ausbildenden Teil ausgeführt hat, in einen bestimmten Bereich entwickelt. Aufgaben von Ausbildenden hingegen waren, wenn es mal welche von ihnen direkt gab, mehr oder weniger willkürlich herausgegriffen und waren teilweise durch fehlendes Hintergrundwissen auch nicht einfach zu bearbeiten. Manche Aufgaben wurden auch einfach auf Azubis abgegeben, weil gerade "keine Zeit" bzw. viel mehr "keine Lust" für die Aufgabe da war. Das waren dann viel mehr aber auch Aufgaben, die wahrscheinlich auch ein Affe hätte erledigen können... Daher sind hier nur drei Sterne angebracht.
Variation
Wie bereits oben erwähnt, war der Großteil der Aufgaben in einem bestimmten Tätigkeitsfeld, was die Aufgaben dadurch auch abwechslungsreich machte. Um auch die Aufgaben anderer Abteilungen kennenzulernen, wurde ein Rundlauf durchgeführt. Der fand im dritten Lehrjahr leider etwas zu spät statt und lief allgemein auch mehr schlecht als recht, da Termine auch mal kurzfristig einfach abgesagt wurden. Abteilungsintern gab es ebenfalls Einblicke in andere Bereiche. Dabei gab es dann auch viel Neues zu lernen.
Schön ist es, wenn Azubis an gewissen Events teilnehmen dürfen/sollen. Dann muss das aber auch in Absprache mit dem Azubi und den Zuständigen bzw. der Abteilung passieren. Stattdessen wird man manchmal einfach ins kalte Wasser geworfen. Ändern kann man daran dann auch nichts mehr und so muss man, so war es in meinem Fall, an seinem Geburtstag den ganzen Tag irgendwo sein, wo man nicht sein will. Hätte ich mir auch anders vorstellen können... Somit wird also oft auch einfach über die Freizeit der Azubis entschieden. Mir würden noch weitere Beispiele dafür einfallen, leider ist das Textfeld zu kurz dafür.
Respekt
Leider nutzten einige Kollegen die Stellung als Auszubildender aus. Man wurde etwas angesehen wie eine billige Arbeitsplatz und hat dann auch entsprechende Aufgaben zugeteilt bekommen. Die brachten keinen Lernerfolg. Dadurch fühlt man sich natürlich weniger wertgeschätzt - dabei sei erwähnt, dass Wertschätzung einer der Leitbildwerte ist...
Ansonsten war der Umgang mit dem engeren Arbeitsumfeld (Kollegen) weitestgehend freundlich, sodass man auch mal privat einige Dinge zusammen gemacht hat.
Karrierechancen
Die Übernahmechancen stehen, wenn man sich nicht sonderlich schlecht anstellt, soweit ganz gut. Es wird schließlich damit geworben, dass man mindestens ein Jahr übernommen wird. Im Regelfall geht der Weg in der IT aber dahin, unbefristet übernommen zu werden. In meinem Fall war leider ein Wechsel der Abteilungsleitungen ein Problem. Im Gespräch war bereits ein unbefristeter Vertrag. Leider gab es aus der neuen Sicht keine Kenntnisse über den Aufgabenbereich und meine Person an sich trotz Anraten der ausbildenden Kollegen anderer Meinung. Daher gab es nur einen befristeten Vertrag. So etwas demotiviert einen natürlich. Aus Sicht der IT an sich aber gute Karrierechancen. Leider hört man aus anderen Abteilungen gegenteiliges...
Arbeitsatmosphäre
Es gab auch viele weitere Auszubildende über alle Ausbildungsberufe im Unternehmen und die drei Lehrjahre verteilt. Leider kam oft das Gefühl auf, dass man als IT-Azubi direkt in eine Schublade gesteckt wird. Somit kam ich mit meinen Mitauszubildenden aus der IT besser klar als mit anderen Azubis. Hier wurde teilweise der Eindruck erweckt, man wäre ein Außenseiter und gehört nicht dazu. Das machte sich auch beim Azubi-Sport bemerkbar, weshalb man zuletzt dann auch gar keine Lust mehr darauf hatte.
Es fanden auch regelmäßig Azubitreffen statt. In Form und Umfang sind diese inzwischen geändert worden (so wurde es mir zugetragen). In meiner Ausbildungszeit hatten diese Azubitreffen jedoch keinen Mehrwert für mich. Mitgeteilte Informationen bezogen sich fast ausschließlich auf die Ausbildung zum Groß- und Außenhändler und auch alle anderen Themen waren so ausgelegt. Ich empfand das für meinen Fall eher als verschwendete Arbeitszeit. Zumal die Azubitreffen teilweise dermaßen über den eigentlich angesetzten Zeitraum überzogen wurden, dass Anschlusstermine abgesagt werden mussten und man auch erst, besonders mit langem Heimweg, sehr spät zuhause war.
Ausbildungsvergütung
Über die Ausbildungsvergütung kann ich mich nicht beschweren. Im Vergleich zu anderen Betrieben und auch meinen Klassenkameraden in der Berufsschule, befindet sich Sport-Thieme an der Stelle auf einem guten Niveau. Die Vergütung wurde immer pünktlich gezahlt, es gab Weihnachtsgeld und bei einem guten Geschäftsjahr auch eine Tantieme. Eine Fahrkostenpauschale wurde auch in der Ausbildung bereits ausgezahlt.
Arbeitszeiten
Grundsätzlich gibt es Gleitzeit mit einer üblichen Kernarbeitszeit. Das Gleitzeitkontingent wird beim Ein-/Ausstempeln auf der Stempeluhr angezeigt. Leider ist eine grundlegende Einsicht über die Stempelzeiten nicht für jeden gegeben. So ist mir auch erst sehr spät aufgefallen, dass Arbeitszeit vor 7 Uhr für mich einfach nicht erfasst wurde. Seitdem habe ich regelmäßig die Zeiten kontrolliert.
Durch die Gleitzeit können somit aber angefallene Überstunden auch wieder ausgeglichen werden.