Hohe Fluktuation, miese Arbeitsbedingungen, kein Betriebsrat. Optimal für Burnout-Interessierte.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Fluktuation liegt mittlerweile bei 10 bis 20 Prozent pro Jahr (gemessen an der Gesamtbelegschaft). Wer kann, verlässt das Unternehmen. Im Jahr 2019 gab es ein plötzliches Personalkosten-Senkungsprogramm, das offiziell als "Umstrukturierung" bezeichnet wurde. Über Nacht wurden Teams einfach verändert, ohne die betroffenen Mitarbeiter zu fragen. Andere Leute bekamen gar keine Aufgaben mehr und wurden so aus dem Unternehmen komplimentiert. Oft haben sie sich monatelang bemüht eine neue Rolle im Unternehmen zu finden, aber die Kostensenkung war wichtiger. Besonders schlecht wird mit langjährigen Mitarbeitern umgegangen. Das Management zeichnet sich durch permanentes Schweigen aus und kommentiert Abgänge inzwischen gar nicht mehr; stattdessen wird hinter vorgehaltener Hand über das Fußvolk gelästert, nachdem die Personen das Unternehmen verlassen haben. Am schlimmsten ist, wenn Kollegen plötzlich "verschwunden" sind: Dann versucht man eine Mail zu schreiben, und merkt dass diese Person gar nicht mehr da ist. Man bekommt es aber auch nicht mehr mit, sondern erfährt es im Nachhinein von Kollegen, dass die Person gegangen wurde.
Verbesserungsvorschläge
Ein guter Anfang wäre es zu akzeptieren, dass Menschen keine Maschinen sind. Allerdings reden wir hier von der Finanzbranche, und so habe ich wenig Hoffnung. Andere Unternehmen haben Betriebsräte, SSW löst Probleme am liebsten gar nicht.
Arbeitsatmosphäre
Kollegen geben sich Mühe, Führungskräfte buhlen vor allem um die Gunst der Entscheider.
Kommunikation
Ein GF-Video alle paar Wochen ist keine Kommunikation.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen sind nett und unterstützen sich gegenseitig. Ohne diese Unterstützung und die fachliche Kompetenz wäre der Druck gar nicht auszuhalten!
Work-Life-Balance
Motto: Arbeiten um zu leben. Nicht andersherum.
Vorgesetztenverhalten
Kritik ist unerwünscht und hat üble Konsequenzen. Betriebsrat nicht vorhanden.
Umgang mit älteren Kollegen
Welche älteren Kollegen? Falls es die mal gab, haben die meisten von denen das Unternehmen längst verlassen.
Arbeitsbedingungen
Danke Corona, wo wäre dieses Unternehmen nur ohne die Pandemie.
Karriere/Weiterbildung
Wer was neues lernen will, muss im Gegenzug auf Freizeit oder Schlaf verzichten. Undenkbar, dass dieser Arbeitgeber mal etwas bezahlt oder Bildungsurlaub anbietet.