Viel Licht, noch zu viel Schatten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Pünktliche Gehaltszahlung. Breites Weiterbildungsangebot als Prinzip. Das Betriebliche Eingliederungsmanagement nach längerer Krankheit. Den Internen Beratungsdienst, trotz allem. Dass die Stadtverwaltung sich auf den Weg macht, Verkrustungen aufzubrechen und frischen Wind in die Verwaltung zu bringen. Ich nehme den Veränderungswillen wahr, und wenn die Umsetzung Tempo aufnimmt, kann daraus etwas Gutes werden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Den rasenden Stillstand. Auf der einen Seite zunehmende Arbeitsverdichtung, nicht zuletzt weil fast 10 Prozent der Stellen nicht besetzt sind. Das Tempo, in dem viele von uns tagtäglich unterwegs sind. Auf der anderen Seite die Langsamkeit der Verwaltung, das Warten auf Entscheidungen ...
Verbesserungsvorschläge
Bitte kümmern Sie sich um die Menschen, die schon bei der Stadt arbeiten. Es ist gut, die Kampagne zur Gewinnung von Arbeitskräften aufzuhübschen. Aber sorgen Sie bitte auch dafür, dass die neuen Kolleg*innen kein böses Erwachen erleben, wenn sie in der Realität der Verwaltung ankommen. Bitte lassen Sie uns nicht ewig und drei Tage auf Veränderungen und auf Höhergruppierungen warten. Und, ganz dringend: Bitte schaffen Sie endlich das Elend LOB ab! Das bringt auf allen Seiten nur Frust! Kein Mensch hört gern, dass er "nur" Mittelmaß ist, schon gar nicht regelmäßig alle Jahre wieder. Lassen Sie sich die Zusammenhänge bitte mal vom Internen Beratungsdienst erklären!
Arbeitsatmosphäre
Das kommt sehr darauf an, wo man arbeitet. Es gibt Ämter mit vorbildlicher Personalführung und tollen Kolleg*innen. Ich freue mich, dass ich jetzt in einem solchen Amt arbeite. Ich habe aber auch schon schlechte Erfahrungen gemacht. Der Vorteil bei einer großen Stadtverwaltung ist, dass man sich intern wegbewerben kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass man sich in der jetzigen Arbeitsmarktlage auch gut anderweitig orientieren kann. Manchmal habe ich den Eindruck, dass noch nicht alle bei der Stadt Karlsruhe den Schuss gehört haben.
Kommunikation
In der Dienststelle sehr gut. Ämterübergreifend ist noch Luft nach oben.
Kollegenzusammenhalt
In der Dienststelle bleiben keine Wünsche offen. Darüber hinaus kann es schon mal schwierig werden. Normal halt, wenn Ämter unterschiedliche Aufgaben und Ziele haben.
Work-Life-Balance
Geht so. An manchen Arbeitsplätzen muss man sehr aufpassen, nicht viel zu viel Überstunden zu machen.
Vorgesetztenverhalten
Im Nahbereich prima, je weiter entfernt die Vorgesetzten, desto nebulöser. Ich habe auch schon schreckliche Vorgesetzte gehabt, die ihrer Aufgabe zumindest in puncto Personalführung überhaupt nicht gewachsen waren. Heute empfehle ich in solchen Lagen die Flucht.
Interessante Aufgaben
Ich habe manchmal sehr interessante Aufgaben, aber auch viel Verwaltungsroutine. Mit den Jahren wird das eine oder andere schon mal langweilig.
Gleichberechtigung
Oberflächlich betrachtet läuft vieles in die richtige Richtung. Die strukturelle Alltagsdiskriminierung ist aber noch lange nicht überwunden. Mir fehlen die diversen Kollegen, die Stadtverwaltung spiegelt in ihrer Zusammensetzung noch lange nicht die Bevölkerung, wie sie hier lebt.
Umgang mit älteren Kollegen
Erlebe ich als sehr wertschätzend.
Arbeitsbedingungen
Schönes Büro, ruhig gelegen, nur etwas sehr zugig. Im Winter sitze ich fast immer in eine Decke eingewickelt am Schreibtisch.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Auf dem richtigen Weg. Aber wie so vieles im Öffentlichen Dienst geht alles zäh und langsam vonstatten. Manchmal habe ich den Eindruck, wir ersticken in Bürokratie und Vorgaben. Die Klimakrise zeigt uns mittlerweile die Folgen der Trödelei der letzten Jahrzehnte, und wir trödeln einfach weiter. Ich habe den Eindruck, dass wir im sozialen Bereich schneller vorankommen.
Gehalt/Sozialleistungen
Sozialleistungen? Welche Sozialleistungen? Deutschlandticket, Kantine und ein Kindergarten, der die Arbeitszeiten der Eltern nicht abdeckt. Und dann der Aufwand, mit dem der Kindergarten eingerichtet wurde! Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie lange es von den ersten Umfragen dazu, ob die Kita überhaupt gebraucht wird, bis zur Eröffnung gedauert hat. Was das Gehalt betrifft: Im Bereich der Vollakademiker wird in Karlsruhe sehr unterschiedlich bezahlt. Häufig wird ein höheres Gehalt an Führungsverantwortung geknüpft. Am besten werden Jurist*innen und Statistiker*innen bezahlt, da scheint es so etwas wie eine Fachkarriere zu geben.
Image
Merkwürdigerweise gar nicht soooo schlecht. Öffentlicher Dienst eben. Wenn wir alle so arbeiten würden, wie das Image ist, dann gute Nacht!
Karriere/Weiterbildung
Wie schon geschrieben, mehr Fachkarriere wäre sehr schön. Aber ich glaube fest an intrinsische Motivation. Fachliche Weiterbildung gibt es für mich bei der Stadt nicht, und es ist schon länger her, dass ich meine sozialen Kompetenzen in einem Seminar aufgefrischt habe.
Arbeitgeber-Kommentar
Liebe*r Kolleg*in,
vielen Dank für Ihre ausführliche Bewertung und das Teilen Ihrer Erfahrungen und Einschätzungen hier auf kununu! Gleichzeitig danken wir Ihnen für Ihr Feedback: Wir freuen uns, dass Sie unseren Veränderungswillen wahrnehmen.
Zur Leistungsorientierten Bezahlung ("LOB") möchten wir gerne noch anmerken, dass diese als variabler und leistungsorientierter Entgeltbestandteil im TVöD zusätzlich zum Tabellenentgelt vorgesehen ist. Damit wird Beschäftigten eine Leistungsprämie ermöglicht, wovon wir natürlich gerne Gebrauch machen.
Ihr Stadt Karlsruhe Personalmanagement-Team