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steep 
GmbH
Bewertung

Nicht auf der Höhe der Zeit, aber eine kleine Handvoll toller Menschen

2,5
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei steep GmbH in Bonn gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Ausstattung und Arbeitssicherheit waren gut. Es gibt einzelne, besondere Menschen, die das Arbeitserlebnis an manchen Tagen sogar schön machten. Ich nehme das Unternehmen auch als relativ familienfreundlich wahr - zumindest für konventionelle Familien.

Verbesserungsvorschläge

Eine ernsthafte Modernisierung, die über Rebranding oder Aufhübschen der Website hinausgeht. Nicht nur Gleichberechtigung ist ein Aspekt, an dem dringend gearbeitet werden muss, auch die Papierberge an Bürokratie, die allein die Zeiterfassung mit sich bringt und eine generelle Mentalität, die irgendwann im mittleren letzten Jahrhundert stehengeblieben ist. Sich allein auf die Loyalität der Mitarbeitenden gegenüber dem Arbeitgeber zu verlassen, obwohl sie keineswegs reziprok ist, scheint nicht sehr nachhaltig.

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre ist überwiegend okay, solange man nicht zu viel Kontakt zu verschiedenen Kollegen hat. Wenn diese einen guten Tag haben, kann es auch mal nett und witzig sein, teilweise lassen die Menschen hier ihrem Frust und Mangel an Motivation jedoch auch einfach freien Lauf. Viele wirken deprimiert von den immergleichen, langsamen Prozessen, dem Alltagstrott, der ungerechten Verteilung von Verantwortung und den grauen Bürogebäuden.

Kommunikation

Gesellschaftlich/sozial: Da diese Bewertung nicht außer Acht lassen soll, dass auch einige tolle Menschen hier arbeiten, die gut kommunizieren können, gibt es zwei Sterne. Für einen Teil gilt aber auch, dass die Kommunikation durchweg von subtilen Provokationen geprägt ist, die vor allem gegenüber Minderheiten und Frauen bestenfalls unsensibel, in manchen Fällen aber auch stark verbal belästigend sind. Teilweise werden Gegenstände, Aussagen und Personen sexualisiert und abgewertet. Die Unangemessenheit beschränkt sich nicht auf naive, fehlgeleitete Flirtversuche, die ja nur "gut gemeint" sind. Die betreffenden Personen wissen genau, wie sie teils mit hierarchisch niedriger gestellten Personen umgehen und ecken damit gar nicht an, da in Führungspositionen auch fast nur konservative männliche Gestalten sitzen, die nichts von der Gesellschaft über ihre eigene Gruppe hinaus verstehen (wollen).
Geschäftlich: Die Kommunikation von Aufgaben und Zuständigkeiten ist sehr unstrukturiert. Oft wird einfach vergessen, jemandem wichtige Informationen zuzutragen, da auch die Zuständigkeiten für ebendiese Kommunikation unklar sind. Natürlich gibt es auch hier wieder Ausnahmen.

Kollegenzusammenhalt

Solange man sich halbwegs anständig verhält, kann man in der eigenen Abteilung eine gewisse Solidarität unter den Kollegen erwarten.
Der Ton über und Umgang mit teils völlig unterbesetzten Abteilungen ist stark verbesserungswürdig. Es herrscht generell eine gewisse Animosität zwischen den Abteilungen. Fehler werden nicht eingeräumt, sondern immer bei anderen Abteilungen gesucht.

Work-Life-Balance

Relativ gut, es gibt Gleitzeit, Betriebsfeiertage und jeder hat Verständnis, wenn man mal einen Arzttermin hat.

Vorgesetztenverhalten

Für die gesamte Institution lässt sich sagen, dass die Personalverantwortung hin und wieder unter dem Produktivitäts- und Zeitdruck leiden muss.

Was ich nur in meinem Fall beurteilen kann: Oft fühlt man sich nicht wirklich ernstgenommen bzw. wird anders behandelt (manchmal auch gar nicht besser oder schlechter - einfach anders und mehr verkrampft), wenn man nicht männlich ist.

Interessante Aufgaben

Die interessanten Aufgaben bleiben oft an einer kleinen Gruppe Menschen hängen, die extrem viel Verantwortung trägt, aber total überarbeitet ist (wodurch diese auch keinen Spaß mehr machen), während andere konsequent unterfordert und unterschätzt werden.

Gleichberechtigung

Spricht man die unmöglichen Kommentare (siehe Kommunikation) an, wird einem gesagt, Männer (vor allem die Handwerker in der Werkstatt) seien halt so, darüber müsse man einfach hinwegsehen. Dabei kommen entsprechende Kommentare mitnichten nur von der Handwerker-Seite, sondern auch aus der Management-Ebene. Aber es ist natürlich einfacher, die Verantwortung auf eine kleine Gruppe "primitiver" Handwerker abzuwälzen, als die Menschen institutionsweit ernsthaft zu sensibilisieren und unmögliche Verhaltensweisen zu sanktionieren.
Es ist nicht einmal so, dass dies niemandem bewusst wäre. Der Umgang mit Frauen und Minderheiten ist ein offenes Geheimnis und wird - sobald es irgendwie offiziell wird - beschönigt und alle Probleme werden geleugnet anstatt sie offen und transparent anzugehen. Dies einfach zu ignorieren ist nicht zukunftsfähig und führt zu einem noch unausgeglicheneren Geschlechterverhältnis. Ob das so gewollt ist oder einfach der allgemeinen Trägheit geschuldet, weiß ich nicht.

Umgang mit älteren Kollegen

Von außen betrachtet gut. Gefühlt hat man eher als junger Mensch Probleme, ernst genommen zu werden. Vielleicht sehen das ältere Kollegen aber anders, manche geben ja auch bei Gleichberechtigung 5 Sterne.

Arbeitsbedingungen

Abgesehen von den anderen genannten Aspekten, die die Arbeitsbedingungen in gewisser Weise ja alle beeinflussen, ist hier nichts auszusetzen. Man bekommt angemessene Schutzkleidung und generelle Ausstattung. Wenn man den PC nur für normale Office-Zwecke benutzt, ist die Hardware auch völlig ausreichend.

Gehalt/Sozialleistungen

Da hierüber leider nicht sehr offen gesprochen wird, kann man sich schlecht einen Überblick verschaffen. Die wenigen, die mit dem Thema offen umgehen, bestätigen aber den Eindruck, dass oft eine Kluft herrscht zwischen Verantwortung und Gehalt.

Karriere/Weiterbildung

Mit Weiterbildungen/Zertifizierungen wird sehr sparsam umgegangen. Viele Möglichkeiten gehen mit einer Bindung an den Arbeitgeber einher, wobei die Dauer der Bindung und Kosten/Nutzen für den Arbeitgeber nicht im Verhältnis stehen.


Umwelt-/Sozialbewusstsein

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Arbeitgeber-Kommentar

Michaela SchimmangHR Specialist Recruiting

Liebe ehemalige Kollegin, lieber ehemalige Kollege,

zunächst einmal möchten wir uns für Ihre ausführliche Bewertung bedanken, die uns dennoch bestürzt.

Es ist uns daher ein Anliegen, Ihnen mitzuteilen, dass es uns leidtut, dass Sie bei der steep GmbH keinen unterstützenden Anlaufpunkt gefunden haben, bei dem Sie diese Kritik hätten vorbringen können, sodass Sie diesen öffentlichen Weg der Kontaktaufnahme gewählt haben.

Die aufgeführten Punkte nehmen wir sehr ernst und werden sie intern weiterverfolgen, um sicherzustellen, dass ein solches Verhalten nicht länger toleriert wird.

Um jedoch ein differenziertes Bild der Sachlage zu erhalten, und zu verstehen, was genau passiert ist und Sie zu diesem Schritt gebracht hat, sehen wir es als zwingend notwendig an, genau an den Stellen anzusetzen, an denen Sie dieses Fehlverhalten beobachtet und selbst erlebt haben. Denn wir sind – genauso wie Sie auch – überzeugt davon, dass dies nicht auf alle Kolleginnen und Kollegen zutrifft.

Wir möchten Ihnen daher die Möglichkeit bieten, sich diesbezüglich vertraulich mit uns in Verbindung zu setzen.

Ihre angesprochenen Kritikpunkte sollen dadurch auf keinen Fall in Frage gestellt werden, denn es ist uns bewusst, dass sie schwer wiegen. Sollte Ihnen nicht an einem persönlichen Gespräch gelegen sein, seien Sie dennoch versichert, dass wir unser Möglichstes daransetzen, künftig noch mehr für ein offenes, wertschätzendes und gleichberechtigtes Unternehmensklima zu tun. Wir arbeiten an uns.

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme – freundliche Grüße

Michaela Schimmang
Human Resources

Dieser Kommentar bezieht sich auf eine frühere Version der Bewertung.
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