Es geht nur noch bergab im Haus
Gut am Arbeitgeber finde ich
Wenn man einmal Festangestellt ist hat man seine Ruhe.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die meisten Führungskräfte sind eher überfordert mit ihren Aufgaben. Die Belegschaft macht dann was sie will und das Ergebnis ist sehr teuer und ineffizient.
Verbesserungsvorschläge
Anonyme Bewerbungen bei Ausschreibungen und ein Einstellungstest der von einem externen Dienstleister geleistet wird. Intern weiß eh jeder wer die Stellenausschreibung erhalten wird und das ist unfair gerade wenn man öffentliche Gelder erhält sollte man sich so ein Verhalten nicht mehr leisten.
Das Change Management braucht ein eigenes Change Management.
Eine echte Feedback-Kultur im Haus etablieren, ein anonymes Bewertungsprotal für die Vorgesetzen wäre hier angebracht und dringend nötig. Wer offenes Feedback gibt, wird sofort hart bestraft, gilt als Nestbeschmutzer und wird ausgegrenzt. Die Ursachen der Probleme müssen gelöst werden und nicht wie jetzt einfach ausgesessen.
Arbeitsatmosphäre
Seit ca. 5 Jahren ist die Zahl der Kollegen die innerlich bereits gekündigt haben kontinuierlich gestiegen. Es gibt leider eine 3 Klassengesellschaft der Mitarbeiter, hier wird dann zwischen festen oder die mit einem befristeten Arbeitsvertrag, freien mit garantierten Tagen und ganz freien Mitarbeitern unterschieden. Das merkt man dann auch sehr deutlich in der Belegschaft, kollegialer Umgang findet nur von unten nach oben statt. Der Personalrat ist eigentlich nur dafür da einen Newsletter zu schreiben und das Betriebsfest zu organisieren. Da kommt leider nicht viel und man spricht dem Arbeitgeber nach dem Mund. Immer wichtiger ist auch die Haltung, die man als Mitarbeiter neuerdings haben muss. Natürlich darf man nur die richtige Haltung haben, sonst ist das Leben im Sender nicht mehr schön. Am besten hält man hier seinen Mund zu allen politischen Themen und sagt immer, ja das sehe ich auch so, um keinen Ärger oder Druck zu bekommen.
Kommunikation
Es wird viel Kommuniziert, allerdings alles nur unerhebliches und die wirklich wichtigen Dinge werden dann ohne Vorwarnung einfach durchgedrückt. Es kann einem z.B. passieren das man plötzlich in einer anderen Abteilung ist und man davon nichts wusste.
Kollegenzusammenhalt
Es kommt sehr auf die Abteilung an, wenn man Pech hat wird man ausgegrenzt und die Vorgesetzten interessiert es nicht mal. Es gibt viele Schattenhierarchien die einem dann erzählen das sie schon seit 25 Jahren im Haus sind und deshalb mehr dürfen, die Führungskräfte sind damit total überfordert und meistens auch ein Teil des Problems. Anstatt die Zustände zu ordnen und die ordentliche Hierarchie herzustellen, lässt man die Kollegen weiter gewähren. Das Gehalt für die gleiche Arbeit ist oft sehr unterschiedlich und selbst über die 3 Standorte unterscheidet es sich auch noch mal deutlich. Das ist natürlich unfair und sorgt für Spannungen unter Kollegen.
Work-Life-Balance
Das gute ist im Haus, jeder macht einfach was er will. Man hat also wirklich sehr große Freiheiten die man sich nur nehmen muss. Der Begriff TEAM=Toll ein anderer machts, wird im Haus wirklich ausgelebt.
Vorgesetztenverhalten
Hier kann man Glück haben oder eben auch nicht, es kommt nur auf den Vorgesetzten an und das Verhältnis was man zu diesem hat. Da die Führungskräfte aber meistens mit ihren Aufgaben überfordert sind, muss man echt aufpassen was man sagt und kann sich auf niemanden hier im Haus verlassen. Am besten alles schriftlich geben lassen, sonst wird alles abgestritten was man vereinbart hat. Führungskräfte müssen bei der Einstellung auch keinen Eignungstest machen oder bestehen und werden nach Sympathie ausgewählt. Das Ergebnis spiegelt sich dann im Betrieblichen Abläufen wieder. Das kann man sich 2021 nur noch als ÖR Sender erlauben, aber wenigstens werden die Azubis nach einem Eignungstest ausgewählt.
Interessante Aufgaben
Man kann sagen es ist wie bei allen Sendern.
Gleichberechtigung
Aus der Sicht einer Frau würde man schreiben alles super, wenn man allerdings ein Mann ist sieht die Sache ganz anders aus. Im Intranet werden zwar immer Erfolgsgeschichten der Integration gezeigt, hat mir der Realität aber wenig zu tun. Es wird krampfhaft eine 50:50 Quote angestrebt und man merkt deutlich das die Qualifikation dann keine Rolle mehr spielt, Hauptsache die Quote stimmt. Menschen mit Migrationshintergrund haben es besonders schwer im Haus.
Umgang mit älteren Kollegen
Das ist echt super, die dürfen entweder machen was sie wollen oder bekommen nur noch ganz einfache Aufgaben zugeteilt, damit sie wenigstens was zu tun haben. Das finde ich echt super.
Arbeitsbedingungen
Wenn man heraufgefunden hat wie es im Haus läuft, braucht man kaum was arbeiten und kann machen was man will. Ist natürlich unterm Strich ein Armutszeugnis, aber jeder muss sehen wo er hier bleibt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Viel Greenwashing.
Gehalt/Sozialleistungen
Für so wenig Leistung die man erbringen muss, bekommt man echt gutes Gehalt.
Image
Ist halt kein Google oder Netflix, auch wenn man im Haus ein anderes Selbstbild hat. Ich vermeide es jedenfalls anderen zu sagen wo ich arbeite.
Karriere/Weiterbildung
Keine Chance wenn man nicht mit dem Vorgesetzten gut kann. Wenn man sich aber mit diesem gut versteht, sind einem alle Türen geöffnet und es können Bilderbuch Karrieren entstehen.