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TARGOBANK
Bewertung

nichts für Menschen mit einer Neigung für Ideale, Selbstständigkeit, Kundenorientierung

2,2
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei TARGOBANK / TARGO Dienstleistungs GmbH in Duisburg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Gute Chancen für Quereinsteiger. Bessere Bezahlung im Telefonbanking als bei anderen Callcentern. Gute und intensive Einarbeitung. Wasser und Tee kostenlos, Kaffee und Kakao günstig. In der Kantine darf auch eigenes Essen aufgewärmt und verzehrt werden. Pausen bei Bildschirmarbeit werden eingehalten (i. d. R. im Block, bei 8 h pro Tag: 2 x 15 min). Die Kundenbetreuung macht grundsätzlich Spaß.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Kennzahlen stehen vor Mitarbeiterzufriedenheit, Kundenzufriedenheit, Weiterbildung, kontraproduktiv zur Unternehmensphilosophie. Schlechte Bezahlung für eine eigentlich anspruchsvolle und hochwertige Arbeit unter schlechten Rahmenbedingungen. Nichts für selbstständig Denkende und Menschen mit einem Hang für Ideale, Eigenverantwortlichkeit und Fairness. Wenig Flexibilität seitens der Targobank.

Verbesserungsvorschläge

Bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen könnten für weniger Fluktuation, einen geringeren Krankenstand und damit für einen besseren Servicelevel sorgen. Dann könnten sich so serviceorientierte Mitarbeiter wie ich auch wirklich um die Kundenbetreuung kümmern. Und Schichten könnten flexibler mit den Mitarbeitern abgesprochen werden, so dass eine echte Work-Life-Balance möglich wäre.

Arbeitsatmosphäre

Selbstmotivation ist schwer, wenn die meisten Kollegen schon morgens keine Lust auf den Arbeitstag haben.

Kommunikation

Über das Intranet werden wir gut informiert. Manche Teammeetings wurden aber auch schon von der Schichtplanung gestrichen, damit das sog. Servicelevel eingehalten werden kann (obwohl gerade wenig Kundenanfragen reinkamen - die Hauptsache, die Kennzahlen stimmen).

Kollegenzusammenhalt

alles OK. Es gibt einige wirklich sehr, sehr nette Kollegen...

Work-Life-Balance

Die Schichtplanung erfolgt anonym durch eine andere Abteilung. Planbare Weiterbildung, Fortbildung, soziale Projekte außerhalb der Arbeitszeit, Arzttermine ohne schlechtem Gewissen sind schwer möglich. Kennzahlen sind wichtiger als Mitarbeiter.

Vorgesetztenverhalten

Wenn man Glück hat, hat man einen Vorgesetzten, der Ahnung von Mitarbeiterführung und -motivation hat. Bei mir ist es leider nicht der Fall. Unsere Hauptaufgabe sollte es sein, unsere Bankkunden telefonisch zu betreuen (Telefonbanking), sowie die Filialen bei der Terminvergabe zu unterstützen. Die Hauptaufgabe der Vorgesetzten ist, darauf zu achten, dass die Kennzahlen eingehalten werden. Wenn pro Tag nicht genug Termine zusammenkommen, dann heißt es, man würde seinen Job nicht machen und faul herumsitzen. Die Tatsache, dass Kunden weitergeholfen wurde, dass Kunden zufrieden und dankbar aus einem Gespräch gehen, zählt nicht. Für Telefonbetreuer gilt absolutes Handyverbot am Arbeitsplatz (in meinen Augen auch vollkommen OK). Leider gilt dies nicht für die Vorgesetzten. Während wir den Druck abbekommen, bekomme ich die privaten Telefonate mit. Wenn Kunden in der Warteschleife sind, sollten Vorgesetzte auch in die Leitung gehen. Doch das habe ich auch noch nicht erlebt.

Interessante Aufgaben

Die Betreuung der Kunden macht sehr viel Spaß. Es ist schön, wenn ich weiterhelfen konnte, wenn unzufriedene Kunden, das Gespräch mit den Worten verlassen: "Vielen Dank, dass Sie sich so viel Zeit für mich genommen haben." / "Vielen Dank für Ihre Hilfe" / "Vielen Dank, Sie sind ein Engel". Wir übernehmen Aufgaben der Filialen, um diese zu entlasten. Leider fehlen persönliche und finanzielle Anerkennung.

Gleichberechtigung

Im Grunde wird jeder gleich behandelt. Wichtig ist nur, dass die Zahlen (Terminabsprachen, Gesprächszeiten, Haltedauer etc.) stimmen. Eine der Philosophien ist der Umgang auf Augenhöhe. Finanziell gibt es keine Augenhöhe (Filialmitarbeiter vs. telefonische Kundenbetreuung). Auch im Umgang sehe ich das nicht immer. Filialen dürfen mich bewerten. Ich habe aber keine direkte Feedbackmöglichkeit.

Umgang mit älteren Kollegen

Im Grunde wird jeder gleich behandelt. Wichtig ist, dass die Zahlen stimmen.

Arbeitsbedingungen

Man muss die Arbeitsbedingungen mögen. Großraumbüro: OK, mein Umfeld / Rüstzeiten (Suchen einer freien Arbeitsbox, Computer mit seinen Programmen hochfahren, News im Intranet lesen): werden nicht eingerechnet. Wenn um 8 Uhr Schichtbeginn, dann muss man auch um diese Zeit angemeldet und gesprächsbereit sein. Die Zeit davor wird nicht als "Over" anerkannt (negative Abweichungen gern sofort von der Teamleitung angesprochen). Das Gleiche gilt bei Schichtende, abmelden erst danach. D. h. Arbeiten in einem zeitlichen Käfig. Für jemanden, der fairere Arbeitsbedingungen gewohnt ist und, der es gewohnt ist eigenverantwortlich und selbstständig und trotzdem korrekt und seviceorientiert zu arbeiten, kann das eine frustrierende Arbeitssituation sein. Headsets nicht neu, sondern gebraucht (empfinde ich als unhygienisch).

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Schön ist es, dass Wasser und Tee kostenlos, Kaffee und Kakao günstig zur Verfügung gestellt werden. Jedoch ist der Papp- und Plastikbecher-Verbrauch immens hoch, da die Becher ebenfalls kostenlos und jederzeit zur Verfügung stehen. Immerhin sind Papier- und Stifteausgabe extrem reglementiert. Zu Arbeitsantritt habe ich einen Kugelschreiber und eine Kladde erhalten.

Gehalt/Sozialleistungen

Im Vergleich zu anderen Callcentern ist das Gehalt "gut". Das Callcenter ist für viele ohne Bankausbildung eine tolle Chance für eine Großbank zu arbeiten. Im Vergleich zu meiner Ausbildung und langjährigen, anspruchsvollen und gut bezahlten Stelle bis zum betrieblichen Ende (abgesehen von einer zeitlich befristeten Arbeitslücke danach) und im Vergleich, dass wir vieles machen, was auch die Filialmitarbeiter machen, ist die Bezahlung unter diesen Rahmenbedingungen reine Ausbeutung von Arbeitskraft. Aber das findet man in der heutigen Arbeitswelt leider generell immer mehr.

Image

Es kommt darauf an, von welcher Seite man blickt. Für einen Quereinsteiger ist es bestimmt ein tolles Gefühl, für eine Bank ohne Bankausbildung arbeiten zu dürfen. Für jemanden mit Bankerfahrung hat die Targobank als Arbeitgeber kein gutes Image. Viele Außenstehende haben keinen guten Eindruck von der Targobank als Servicebank und zuverlässigen Gesprächspartner. Viele Kunden sehen noch die alte Citibank mit der Lehman-Pleite. Außerdem gilt sie als die Bank der Armen.

Karriere/Weiterbildung

Für viele ohne Bankausbildung ist das Telefonbanking eine tolle Chance für einen Quereinstieg in eine Bank. Für einen Neu-/Wiedereinstieg ist die Targobank auch eine tolle Chance. Interne Weiterbildung oder computerbasierte Trainings wurden leider schon oft abgesagt, um das sog. Servicelevel aufrecht zu erhalten (auch wenn nicht wirklich viel zu tun war (Kennzahlen vor Weiterbildung). Eine regelmäßige Weiterbildung außerhalb der Targobank ist aufgrund der Schichtvorgaben nicht möglich.

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Arbeitgeber-Kommentar

Danke für Ihre ausführliche Bewertung. Schade, dass Sie in Ihrem aktuellen Job so unzufrieden sind. Das ist nicht unser Anspruch. Damit wir eine gemeinsame Lösung finden können, wenden Sie sich bitte an Ihre Abteilungsmanagerin oder an Ihren Personalreferenten. Viele Grüße

Dieser Kommentar bezieht sich auf eine frühere Version der Bewertung.
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