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Elitäre Ellenbogengesellschaft, katastrophaler Arbeitsschutz – eine Arbeitssituation, die krank macht

2,7
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Forschung / Entwicklung bei Technische Universität München gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Der Exzellenzstatus, falls einem das persönlich wichtig ist
- Gute technische Ausstattung

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Man wird bereits konsequent durchs Ganze Studium hindurch von selbstverliebten Professoren zu einer elitär-menschenverachtenden Studentenschaft herangezüchtet. Währenddessen kümmert die TUM sich kaum um den Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden und Studenten. Dafür umso mehr um ihre Wirkung nach außen. Unfälle in Forschungslaboren sind keine Seltenheit, aber wenn sie passieren, sind natürlich stets die Verunfallten schuld. Arbeitsschutzverständnis aus dem 19. Jahrhundert. Wenn man dann tatsächlich die "Ehre" hat, promovieren zu dürfen, herrscht mindestens 3 Jahre lang massiver Leistungsdruck unter ausbeuterischen Bedingungen und der üblichen miesen Halbstellenbezahlung, der nicht wenige körperlich und seelisch krank macht (die Studenten in meinem direkten Umfeld, die im Laufe des Studiums am Leistungsdruck erkrankt sind, kann ich inzwischen nicht mal mehr an 2 Händen abzählen). Aber im Verständnis der TU sind diese Leute eben unwürdig und sollen sowieso möglichst schnell verschwinden. An der TU sind nur die Besten der Besten erwünscht und jede, der nicht dazu zählt, lässt man deutlich spüren, dass man sie für wertlosen Ballast hält.

Verbesserungsvorschläge

- Hierarchieverständnis aus den 50er Jahren mal langsam aufs 21. Jahrhundert updaten.
- Es gibt ein Arbeitsschutzgesetz. An der TUM hat man den Eindruck, dass 24/7 daran gearbeitet wird, wie man dessen Anforderungen irgendwie zulasten der Studenten und Angestellten umgehen kann. Einen Betriebsarzt habe ich in 10 Jahren nicht zu Gesicht bekommen. Und das, obwohl die TUM auch Leute beschäftigt, die tagtäglich mit giftigen, krebserregenden Stoffen zu tun haben. Kurz bevor ich gegangen bin/wurde, wurde wohl von oben ermahnt, dass man uns eine solche Untersuchung mal anbieten solle.
- Wir sind als Gesellschaft im Jahr 2022 glücklicherweise so weit, dass wir erkannt haben, unter welchen Bedingungen psychische Krankheiten entstehen. Nach außen hin wird auch so getan, als nehme man das ernst, es gibt entsprechende Anlaufstellen und Hilfsangebote. Aber im Grunde herrscht vom ersten Semester bis zur Promotion ein krankmachender Leistungsdruck und wer darunter zusammenbricht, der war halt zu schwach und muss gehen. Das ist Exzellenzauslese im Verständnis der TUM. Es wäre langsam an der Zeit, auch hier im 21. Jahrhundert anzukommen und eine positive statt negative Atmosphäre zu schaffen.

Arbeitsatmosphäre

Druck, Druck, Druck und wer nicht abliefert, wird niedergemacht. Gilt für den jungen Erstsemestler ebenso wie für den festangestellten Doktoranden. Lob gibt es so gut wie nie. Abwertende, verletzende Kommentare von Vorgesetzten, die nicht selten reine Beleidigungen sind, dafür zuhauf. Bei Fehlern, zu langsamem Arbeiten, ausbleibenden Resultaten und jeglicher Art von Problemen wird sofort draufgehauen von oben. Hilfe oder Unterstützung? Fehlanzeige. Es herrscht eine realitätsferne, perfektionistische Arbeitsatmosphäre. Wer nicht 24/7 auf 110% funktioniert und abliefert, bekommt das sofort vorwurfsvoll vorgehalten. Nach außen verkauft sich die TUM natürlich als großzügiger Förderer der Lernwilligen, aber am Ende ist es nur Ausbeutung, um den eigenen Ruf als Exzellenzuniversität zu wahren.

Kommunikation

Für eine technische Universität sind die Kommunikationswege beschämend umständlich und veraltet. Wichtige Informationen verbreiten sich oft eher über "Flurfunk".

Kollegenzusammenhalt

Wirkte anfangs groß. Nach einer Weile hatte ich aber auch realisiert, dass es dort genau die gleichen ausgrenzenden Grüppchenbildungen, Ellenbogenmentalität und Lästereien hinter den Rücken anderer gibt, die es auch schon im Studium gab. Man findet zwar immer Leute, mit denen man gut klarkommt und die sich gegenseitig unterstützen, aber "Team"zusammenhalt ist was anderes... Vom Vorgesetzten war diese Ellenbogenmentalität ("Ehrgeiz") im übrigen ausdrücklich erwünscht.

Work-Life-Balance

50+ Stunden pro Woche und Wochenendarbeit sind unter den Doktoranden keine Seltenheit. Bei Bezahlung von 20 Stunden, versteht sich. Wie viel die Leute arbeiten kontrolliert keiner. Dass öfter auch mal verbotenerweise spätabends oder am Wochenende alleine in einem Labor gearbeitet wird, um den Workload irgendwie zu stemmen, wird stillschweigend hingenommen und beim Leistungsdruck quasi auch unausgesprochen erwartet. Würde die TUM natürlich nie zugeben, aber jeder weiß, dass es so ist.

Vorgesetztenverhalten

Es kommt schon auch mal vor, dass man von Vorgesetzten rausgemobbt wird. Da wird auch kein Geheimnis daraus gemacht, dass man einen gezielt loswerden will. Wehrt man sich, dann wird mit Konsequenzen gedroht, falls man nicht "freiwillig" geht. Da Professoren durch ihre Stellung als jene, die über den weiteren Verlauf ihrer Doktoranden (mit)entscheiden und auf 2 Jahre befristete Verträge vergeben, eine große Macht haben, nutzen sie diese auch aus und wissen, dass sie sich damit über Arbeitnehmerrechte hinwegsetzen können, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen, weil kein Doktorand sich trauen würde, dagegen anzugehen, da das quasi ein automatisches Aus für die eigene Arbeit bedeutet.

Interessante Aufgaben

Ist immer sehr lehrstuhlabhängig. Man kann schon mal ein ungünstiges Thema erwischen, aber allgemein ist natürlich die Bandbreite an Forschungsfeldern groß. Da findet man als interessierter Student immer spannende Projekte.

Gleichberechtigung

War am Lehrstuhl, an dem ich gearbeitet habe, kein Problem. Frauenanteil war recht hoch. Andere Nationalitäten gab es dagegen kaum.

Umgang mit älteren Kollegen

Ich hatte nur 2 ältere Kollegen. Einer wurde sehr geschätzt, über den anderen permanent gelästert.

Arbeitsbedingungen

Technische Ausstattung ist ziemlich gut. Rest miserabel, insbesondere der Arbeitsschutz. Nur wissen die meisten, die ja noch nie in einem richtigen Betrieb gearbeitet haben, nichts von ihren Rechten als Arbeitnehmer und seitens der Uni wird das natürlich verschwiegen. Passiert dann doch mal etwas, wird einem die Schuld zugeschoben, Angst gemacht und gedroht. Bei Unfallanzeigen muss ein fiktiver Unfallvorgang ohne Schuld des Arbeitgebers erfunden werden, damit "die Versicherung uns keinen Ärger macht". Natürlich ist das Ziel zu verhindern, dass es ans Licht kommt und die TUM zur Verantwortung gezogen wird.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Die TUM selbst setzt sich da schon öffentlichwirksam ein. Muss sie ja auch als moderne, technische Universität.

Gehalt/Sozialleistungen

Die übliche Doktorandenausbeutung. 20 Std. Stelle für realistisch 50+ Stunden pro Woche.

Image

Nach außen hin als Exzellenzuniversität natürlich top. Intern weiß jeder, wie miserabel die Zustände sind.

Karriere/Weiterbildung

Es ist ja allgemein bekannt, wie schwierig Karriere direkt im akademischen Bereich ist. Aber die meisten verlassen ja nach dem Studium die Uni und da sind die Karrieremöglichkeiten dann aufgrund des guten Rufs der TU natürlich sehr gut.

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