Wo es viel Licht gibt, ist auch Schatten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Aufgaben passen genau zu mir und ich kann mich entfalten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Financials sind im Fokus und dominieren alle Entscheidungen.
Der Mensch, seine Individualität und verschiedenen Bedürfnisse sind drittrangig.
Telefonica kann nur optimieren und Personal abbauen.
Verbesserungsvorschläge
Nicht so offensichtlich einseitig Geschlechts- und Herkunftsspezifisch zu promoten und einzustellen.
Die Vielfalt akzeptieren und nicht bestimmte Gruppen einschränken - dazu gehört für mich die Kommunikation nicht nur auf Englisch zu reduzieren.
Wertschätzung auf Mitarbeiterebene ausdehnen und nicht nur auf Führungskräfte beschränken und auszuleben.
Arbeitsatmosphäre
Sobald man sich gefunden hat, kann man grundsätzlich gut zusammenarbeiten. Bei bereichsübergreifenden zusammenarbeiten, trifft man oft auf ein "Silodenken" oder man wird ausgesessen, ob unterschiedlicher Prioritäten.
Ist man im Bereich Technik angesiedelt kann der Eindruck entstehen, dass Finanzer und kommerzielle Einheiten bessergestellt sind.
Kommunikation
Sehr schade, die Deutsche Sprache ist so schön, farbenreich und präzise. Leider ist Englisch die Sprache in der Firma geworden und 95% de Leute kämpfen sich damit durch, sich nicht ausdrücken zu können. Es sind nahezu keinen Englischen Muttersprachler vorhanden und daher sind Besprechungen oft mit Mühsal verbunden, da sich keiner so zum Ausdruck und einbringen kann, wie man gerne möchte.
Inhaltlich kann in einer AG nicht viel öffentlich gesagt werden. Aber, da ist halt so.
Kollegenzusammenhalt
Vorgesetzte sind gut geschult und bekommen Mittel für Teambuilding. Daher entsteht sehr gut Lagerbildung und man identifiziert sich schnell mit der Firma.
Work-Life-Balance
Hier jetzt zu sagen "Ist Super" wäre inopportun ;-) Luft nach oben gibt es immer.
Leider wird im Unternehmen die Arbeitszeit nicht erfasst - ich meine es wird nicht gestempelt nach "kommt" und "geht". Jeder ist selbst für seine Arbeitszeit verantwortlich. Überstunden gibt es keine, da Telefonica die Kosten scheut.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte spielen brav ihre Rollen und geben Topdown die üblichen inhaltsschwachen Phrasen wieder - das betrachte ich in großen Unternehmen aber als normal. Vorgesetze werden gut auf Ihr Auftreten geschult, haben jedoch keine eigene Entscheidungsspielräume und handeln entlang vorgegebener Prozesse. Sehr gerne dirigieren sie daher in das Tagesgeschäft der Mitarbeiter hinein, was sehr lästig ist und demotiviert.
Geld spielt eine ausgeprägte Rolle und wird sehr oft as Führungsinstrument eingesetzt.
Entscheidungen werden nach gewisser Zeit immer reflektiert und dann nachjustiert. Es lädt manche Betrachter ein, das anders zu sehen, mich nicht.
Interessante Aufgaben
Hier ist punktet Telefonica. Man kann sich entfalten und in neue Themenfelder reinentwickeln und einnehmen. Man möchte sich aktiv in ein anderes Tätigkeitsfeld entwickeln? Entwicklung in alle Fachrichtungen stehen offen.
Gleichberechtigung
Frauen werden klar bevorzugt eingestellt bzw. intern promotet. Track record oder Ausbildung erhält keine Berücksichtigung. Man(n) wird eingeladen, eine Benachteiligung von Männern zu beobachten.
Umgang mit älteren Kollegen
Hier der klare Schwachpunkt. Altersdiskriminierung. Telefonica hat einen Track record, ältere Arbeitnehmer konsequent aus der Firma hinaus zu managen. Die magische Grenze ist 50 Jahre. Hat man die Grenze überschritten, wird man schrittweise aus dem Aufgaben heraus gemanagt. Einstellung von neuern Ü50 Mitarbeitern ist folgerichtig nicht zu beobachten.
Arbeitsbedingungen
Luft nach oben ist immer. Die IT Umgebung wird nicht besser oder schlechter sein, als in andren Großunternehmen. Es gibt Betriebsrestaurants, Parkplätze, "Mobiles Arbeiten".
Lärmpegel ist allerdings vorhanden. Es gibt ausschließlich open space Arbeitsplätze. Diese müssen allabendlich geräumt werden. Jeden Tag sucht man sich daher einen neuen Platz. Viele Leuten führen Telkos vom Platz aus durch und beschallen damit ein komplettes Stockwerk. Konzentriertes Arbeiten in dem Bereich ist dann unmöglich. Das ist bekannt, da aber seitens der Vorgesetzen nicht gegengesteuert wird, ist es wohl so gewünscht.
Englisch ist Geschäftssprache geworden, nachdem viele Servicepartner aus dem Ausland engagiert wurden und zuvor eigenes Personal abgebaut wurde.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier vergebe ich 5 Sterne, weil man alle öffentlichkeitswirksamen Programme bedient, sich öffentlich bekennt und bedient.
Gehalt/Sozialleistungen
Nachdem die Personalabteilung mitliest, nur 3 Sterne. ;-)
Gebt es Tarifverträge wie bei BMW oder Siemens? Nein. Daher sind Gehaltserhöhungen oder Inflationsausgleich zäh und liegen wahrnehmbar unter dem Durchritt.
Nebenleistungen wie e.g. Diensthandy, Mobilfunkverträge, VWL mehr s.u.
Image
Die Firma hat viel erreicht und arbeitet konsequent daran zu wachsen und Millionen von Kunden funktionierende Dienste anzubieten - das soll mal einer nachmachen. Marken Image und Kommunikation finde ich sehr gut gemanagt. Die Außenwirkung in Social Media, Radio, TV, zur Regierung und Regulierung sehr gut. Man kann einen Stern aus Kundensicht wegen Funklöcher abziehen.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung steht allen offen und durch den Vorgesetzten dosiert.
Bringt man sich ein und ist sichtbar in Führungsebenen, steht der Karriere nichts mehr im Wege. Im Gegenteil, das geht teilweise recht zügig.