Ein Unternehmen mit Vision, aber internen Kommunikationsproblemen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es besteht ein sehr herzliches und freundliches Miteinander unter allen Kollegen (inklusive derer in Führungspositionen) und man ist in der Gestaltung seiner Arbeitszeit sehr flexibel. Es gibt zahlreiche Angebote zur Wissenserweiterung, aber auch zu Sport und Gesundheit. Die Projekte und Technologien sind vielfältig und interessant.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Unternehmen scheint aus zwei Welten zu bestehen: Auf der einen Seite die Führungsebene, das Marketing etc. Auf der anderen Seite die technischen Abteilungen, Entwickler, Administratoren etc.
Die Kommunikation zwischen den beiden Welten ist schwierig; Vertreter der Ersteren sind technisch häufig nicht versiert genug, um dem Kunden den Umfang und die Funktionalität einer Lösung zu erklären und realistische Anforderungen aufzunehmen. Als Entwickler muss man im Zweifelsfall das umsetzen, was dem Kunden versprochen wurde, auch wenn es technisch schwierig oder unmöglich ist und man leidet nicht selten unter politischen Machtspielen in der Führungsebene über einem.
Die Qualität der Entwicklung ist zweitrangig, best practices sind Lippenbekenntnisse, werden aber nicht gelebt. Code und Dokumentation sind nur so gut, wie sie die zahlreichen unabhängig voneinander daran arbeitenden Entwickler zuvor hinterlassen haben. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Kundenprojekt von Werkstudenten mit sehr wenig Hilfe von erfahrenen Entwicklern begonnen oder komplett entwickelt wird.
Verbesserungsvorschläge
Der Kontakt zu Sacharbeitern muss intensiver gelebt werden, um ein gemeinsames übereinstimmendes Verständnis der Materie zu gewährleisten und sie dem Kunden zuverlässig und zuversichtlich kommunizieren zu können.
Unter den Sacharbeitern muss sauberes Arbeiten Priorität bekommen. Best practices bzgl. Technologien, Workflows und Code müssen zusammen formuliert, hinterfragt, jedem einzelnen bewusst gemacht, durchgesetzt und regelmäßig überprüft werden.
Die Kommunikation zu den Vorgesetzten hin muss klar und deutlich sein. Sachverständige müssen sich darüber bewusst sein, dass sie dafür verantwortlich sind, dass die Vorgesetzten, die Projektleiter und andere Entscheidungsträger Sachverhalte korrekt verstehen und den Kunden korrekt kommunizieren können.
Arbeitsatmosphäre
Interessante Projekte, die aber häufig unter politischen Angelegenheiten leiden (Machtspielchen etc.). Viele Entscheidungen in der Firma sind eher von Politik als von Sachverstand geprägt.
Kommunikation
In regelmäßigen Abteilungsmeetings werden aktuelle Unternehmenszahlen und andere Themen bekanntgegeben, d. h. man bekommt gut mit, was "oben" passiert und wie die Ausrichtung der Firma bzw.des Konzerns aussieht.
Die notwendigen Informationen für die alltägliche Arbeit in Projekten muss man sich allerdings selbst zusammentragen, was häufig in einer kleinen Odyssee resultiert. Prozesse zum Wissensmanagement existieren, werden aber nicht durchgesetzt, sodass es eher chaotisch zugeht.
Kollegenzusammenhalt
Es herrscht ein warmes, familiäres Miteinander. Dadurch fällt es leichter, offen miteinander zu reden.
Work-Life-Balance
Vollständig flexible Arbeitszeit, home office i. d. R. möglich.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten sind der Materie häufig etwas fremd, sodass Entscheidungen oft nicht zu den technischen Möglichkeiten passen. Mitarbeiter werden mäßig mit einbezogen. Das hängt aber auch eher vom "Status" des Mitarbeiters ab, als von der Plausibilität seiner Argumente.
Interessante Aufgaben
Es werden zumindest softwareseitig meist aktuelle und interessante Technologien eingesetzt (wenn auch teilweise unhinterfragt).
Die Projekte und Aufgaben sind sehr vielseitig.
Arbeitsbedingungen
Büroausstattung etwas spärlich. Viel Kabelsalat unter den Tischen.
Das Gebäude der Riesaer Str. 7 hat keine Klimaanlage (wird wohl aber bald saniert). Höhenverstellbare Tische sind nicht personengebunden und man bekommt nur einen, wenn man akute Gründe nachweisen kann.
Das allgemeine Bild der Büros ist aber gut. Pflanzen, Bilder etc. machen es etwas gemütlicher. Es ist immer eine Küche mit angeschlossenem Essbereich in Laufweite.
Gehalt/Sozialleistungen
Sozialleistungen sind gut. Die Gehälter werden zuverlässig und pünktlich gezahlt.
Das Gehalt ist aber immer wieder ein Thema unter den Mitarbeitern. Gehaltserhöhungen gibt es nur mit Müh und Not und nur, wenn man nicht bereits mit höherem Gehalt eingestellt wurde. Insgesamt ist das Gehalt eher unterdurchschnittlich.
Image
Zumindest die Kollegen in Führungspositionen und solche mit Kundenkontakt reden meist positiv über die Firma.
In der Vergangenheit (auch in der jungen Vergangenheit) ist T-Systems allerdings immer wieder mit mangelhaften Softwareprodukten aufgefallen. Dies scheint den Aufträgen allerdings keinen Abbruch zu tun...
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiter werden regelmäßig geboten, Mitarbeiter werden zur Weiterbildung angehalten.
Aufstieg in der Hierarchie ist schwierig, man sollte nicht damit rechnen.