Gutes Ausbildungsunternehmen mit sehr fragwürdigem Übernahmeverhalten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gutes und abwechslungsreiches Studium, bei dem durch das "Abteilungshopping" viel Fachwissen und Erfahrung erlangt werden kann. Man merkt, dass sich die Ausbildungsleitung viel Mühe bei der Gestaltung der Ausbildungen gibt und die individuelle Betreuung ist trotz der Masse an Nachwuchskräften sehr gut
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Bei der Testo handelt es sich um ein Unternehmen ohne Tarifvertragsbindung, einen Betriebsrat gibt es ebenso wenig, wie schon in vielen Bewertungen erwähnt. Folgerichtig kommt es bei Gehaltsfragen auf Verhandlungsgeschick und individuelle Leistungen an, soweit, so gut (Das kann man natürlich auch schon hinterfragen, vergleichbare Unternehmen im Freiburger Raum sind tarifgebunden). Völlig unverständlich ist es für mich aber, dass Testo bei der Übernahme von Studenten/Azubis auf einmal ein fixes Gehalt vorsieht, welches aus Branchensicht unterirdisch schlecht ist und außerdem "unantastbar" ist. Individuelle Unterschiede wie bspw. eine vorangegangene Ausbildung und/oder vorhandene Arbeitserfahrung werden ignoriert. Das Fixgehalt wiederum gilt dann aber nur für Übernahmen aus dem eigenen Haus. Externe Arbeitskräfte, selbst wenn sie direkt aus der Uni kommen, dürfen dann wieder verhandeln und werden oft weitaus besser eingestuft, obwohl interne (duale) Studenten schon 1,5 Jahre das Unternehmen und seine Abläufe kennen.
Allein dieser kurze Erläuterung ist vermutlich für Leser schwer zu verstehen, was unterstreicht, wie undurchsichtig die Übernahmepolitik mit ihrer Inkonsequenz und dem Hin und Her ist. Wertschätzung sieht anders aus, des Weiteren wird viel unternehmensspezifisches Wissen "zum Fenster raus geschmissen".
Verbesserungsvorschläge
Übernahmepolitik überdenken (siehe "Schlecht am Arbeitgeber")
Arbeitsatmosphäre
Als dualer Student konnte ich viele verschiedene Bereiche der Testo kennenlernen. In den meisten Fällen wurde sich sehr gut um Studenten und deren Onboarding gekümmert, jedoch gab es große Unterschiede zwischen den Abteilungen. Vor Allem in bestimmten F&E-Abteilungen wurden Studenten leider eher als Last oder unliebsames Anhängsel aufgefasst und in die Ecke gestellt.
Kommunikation
Die Kommunikation mit der Ausbildungsleitung war immer angenehm und von Wertschätzung und Interesse an den individuellen Vorstellungen geprägt.
Die Kommunikation gegen Ausbildungs-/Studienende ist schlecht, es wird gehofft, dass die Konditionen möglichst früh akzeptiert werden und die Nachwuchskraft nicht auf die Idee kommt, sich mal auf dem Arbeitsmarkt umzuschauen
Kollegenzusammenhalt
Es herrschte guter Kollegenzusammenhalt, die Ausbildungsorganisation legte großen Wert auf Networking und Kommunikation unter den Nachwuchskräften.
Work-Life-Balance
Während Corona wurde Homeoffice auch für Auszubildende und Studenten ermöglicht, allgemein wurde auf persönliche Bedürfnisse meistens eingegangen.
Vorgesetztenverhalten
Die Ausbildungsleitung war, trotz phasenweise offensichtlicher Überarbeitung bzw. Unterbesetzung immer bemüht, ein offenes Ohr für jede Nachwuchskraft zu haben und auf individuelle Bedürfnisse einzugehen, bspw. was den nächsten Einsatzort betrifft.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben waren größtenteils interessant, auch als Student konnte man bereits eigenständig Projekte durchführen und wertschöpfende Arbeiten übernehmen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt als Dualer Student ist durchschnittlich. Zusätzliche Leistungen wie Fahrtgeld (für ein Unternehmen mitten im Schwarzwald eventuell interessant) gibt es nicht, bei Nachfrage wird immer auf Weihnachts-/Urlaubsgeld verwiesen, mit dem Zusatz "Wir können nicht alles zahlen". Alles weitere hierzu unter "Schlecht am Arbeitgeber"
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Wird immer schlechter
Karriere/Weiterbildung
Grundsätzlich stehen einem nach Beendigung des Studiums mehrere Möglichkeiten offen, jedoch zu sehr unwürdigen Konditionen (Siehe "Schlecht am Arbeitsgeber"). Die Schulungen/Weiterbildungen während der Ausbildungszeit sind gut und meistens hilfreich.