Die gesündeste Entscheidung war es das Unternehmen zu verlassen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Schöne Offices.
Viele Aktionen und Ideen, um hohen Workload und Druck auszugleichen. (Allerdings wird nicht hinterfragt, ob der Druck überhaupt sein muss, so dass Maßnahmen gar nicht notwendig wären...)
Viele schlaue Köpfe.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
BCG ist ein einnehmender Arbeitgeber. Das kann man mögen oder nicht.
Geht aber auf jeden Fall mit einer Erwartungshaltung einher. Bei BCG gibt es eine Idealvorstellung davon wie ein Mitarbeiter zu ticken hat. Wer in dieses Ideal nicht hineinpasst und seinen eigenen Weg finden will, hat schlechte Karten. Auf dem Weg nach oben sind diejenigen erfolgreich die das Spiel mitspielen und pro Karriereschritt lernen politisch die richtigen Fäden für sich zu ziehen und Themen für sich zu behaupten. Recht hat immer die Person, die hierarchisch höher gestellt ist (oder aus dem Consulting kommt), egal, ob die Person sich in dem Thema auch auskennt. Mitarbeiter scheinen Mittel zum Zweck zu sein, um erfolgreich zu sein (und das jedes Jahr bitte immer mehr), ohne Rücksicht auf seelische und körperliche Gesundheit der Belegschaft. Es werden immer mehr junge Menschen in das Unternehmen geholt aber nicht darauf geschaut die die da sind auf gesunde Weise zu halten. Wer das System hinterfragt und bei "Höher, schneller, weiter" nicht mitmachen will, geht entweder von alleine oder hat einen schlechten Stand. Es wird viel hinter dem Rücken aber wenig mit einem selbst geredet.
Verbesserungsvorschläge
2-Klassen-Gesellschaft zwischen Consulting und BST aufbrechen.
Führungskräfte nach Führungsskills auswählen. Und schlechtes Führungsverhalten sollte Konsequenzen haben.
Mitarbeiter entwicklen und halten. Nicht alle in eine Form pressen wollen.
BCG sollte zudem dringend nach Diversität streben - und das nicht nur in äußeren Faktoren wie Geschlecht, sexueller Orientierung oder kulturellem Background, sondern vor allem nach Diversität im MINDSET. Aktuell wird nach einer Schablone rekrutiert, die zwar äußere Diversität zulässt aber letztlich alle Köpfe gleich denken lässt.
Arbeitsatmosphäre
Sehr hoher Leistungsdruck, der immer mitschwingt. In den meisten Fällen liegt der Fokus darauf, was noch nicht funktioniert oder was besser sein könnte. Selten darauf, was bereits gut ist. Selbst wenn alle Ziele erreicht wurden.
Kommunikation
Die Kommunikation für Consultants ist umfangreich - die in den internen Serviceteams weniger und wenn etwas kommt, unvollständig oder (bewusst?) schwammig formuliert.
Kollegenzusammenhalt
Abhängig vom Team - insgesamt sind die Peers auf Assistant/Coordinator Level aber für viele der Grund, warum sie noch in der Firma sind.
Work-Life-Balance
Sehr hoher Leistungs- und Erwartungsdruck. Viele arbeiten auch aus Urlaub, Krankheit, Wochenende oder lange nach Feierabend rund um die Uhr und immer. Wenn man da nicht mitmacht und nicht innerhalb von Minuten reagiert, ist man schnell der "Außenseiter", der nicht richtig reinpasst.
Vorgesetztenverhalten
Generell existiert intern bei BCG keine Führungskultur - jeder Manager oder Director macht so, wie er es meint. Das kann gut gehen aber vor allem ab Directorlevel gilt: Du wirst nicht nach Empathie oder Führungsverständnis ausgewählt, sondern nach performanceorientierten Managementqualitäten, welche die eigene Machtposition absichern. Auf Managerlevel kann man Glück haben - aber besonders viele Perlen gibt es nicht. Viele schlechte Verhaltensweisen werden von HR geduldet.
Interessante Aufgaben
Sehr unterschiedlich pro Team und Level.
Gleichberechtigung
Auf dem Papier soll Gleichberechtigung herrschen. Wenn man hört, wie intern z.B. Männer über Frauen sprechen, sieht es gleich ganz anders aus.
Umgang mit älteren Kollegen
Gibt es außer ein paar alteingesessenen Directors nicht viele. Es gibt im BST keine Entwicklungswege, die anreizen lange im Unternehmen zu bleiben.
Arbeitsbedingungen
Je nach Office-Standort unterschiedlich ausgeprägt. Im Münchener Office sehr gute Ausstattung und tolles Büro.
An den Home Office Regelungen könnte noch gearbeitet werden. vor allem nachdem 2 Jahre lang Remote alles gut geklappt hat.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Viele Green Initiativen - häufig fehlt aber das letzte echte Commitment diese bis zum Ende (auch gegen hartnäckige Gegner) konsequent durchzusetzen.
Gehalt/Sozialleistungen
Interne Gehälter sind weit entfernt vom Consulting Staff und auch vom restlichen Markt (trotz durchgeführter Benchmarks).
Image
Cooles Image nach außen entspricht nicht der Wahrnehmung innen. Immense Unterschiede zwischen Consulting- und BST-Welt. Eigentlich sind alle irgendwie immer unzufrieden, manche haben sich einfach damit abgefunden.
Karriere/Weiterbildung
Keine langfristig durchdachten Entwicklungswege. Kaum Unterstützung durch v.a. Directorlevel, sich selbst zu entwickeln.