Leben im Handel.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es besteht ein gewaltiger Unterschied von den Mitarbeitern in der Zentrale zu den Mitarbeitern auf Filialebene. Benefits sind hier also so einfach nicht anklickbar, da Filialen zumeist in sehr guten Lagen, und somit sehr gut erreichbar sind.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Desinterresse an den Belangen in den Filialen, Wege sind zu weit, bis sich mal jemand für das Problem interessiert, hat man es bereits selbst gelöst. Oder aufgegeben.
Verbesserungsvorschläge
Die Aussage vor Jahren von der Firmengründerin "Mein größte Fehler war, das Unternehmen in die Hand der Anzugträger zu legen" - Reicht als Verbesserungsansatz in allen Bereichen.
Arbeitsatmosphäre
Ob in Bahnhöfen, oder Einkaufscentern spielt keine Rolle, es steht und fällt alles mit einem kompetenten Filialleiter, oder Gebietsleiter etc.
Kommunikation
Schwierig.
Kollegenzusammenhalt
Glückssache.
Work-Life-Balance
Spätschichten sind Grundvoraussetzung, da wenig Personal, auch Sonntagsöffnungen, Arbeitszeiten bis 21 Uhr normal, in Bahnhofsgeschäften noch schlechter.
Vorgesetztenverhalten
Glückssache. Entweder, Du erwischt einen Vorgesetzten, der nett ist und sich bemüht, oder Du hast Pech gehabt. Mitarbeiter des Head Office UK sind wesentlich entspannter, offener und interessierter, als in Deutschland.
Interessante Aufgaben
Einmal alles "gelernt" gibt es keine Herausforderungen mehr. Machen, was erwartet wird, und gut ist es. Ideen sind nicht gefragt, oder versickern im Sande (wird der Wasserkopf zu groß, wie in vielen Unternehmen...). Aufstiegsmöglichkeiten sind so gut wie nicht vorhanden, denn zu 98% wird lieber "von Draußen" jemand eingekauft, der keine Ahnung hat.
Gleichberechtigung
Lächeln und nicken, dann bist Du gleichberechtigt.
Umgang mit älteren Kollegen
Es spielt keine Rolle, ob du älter, jünger, weiß, bunt, oder-was-auch-immer bist.
Arbeitsbedingungen
Handel. Kleine Läden, kaum mal eine Klimaanlage, den ganzen Tag stehen, gerade in Centern kaum eine Rückzugsmöglichkeit, da jeder QM Geld kostet. Viel schwere Arbeit, da Ware in großen Kartons angeliefert wird, schwer ist, ausgepackt, verräumt werden muss. Viel bücken, da Ablagen sich zumeist in Bodennähe befinden usw
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Naja. Der Versuch war und ist da. Besser als manch andere Firma in jedem Fall.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt im Handel ist schlecht. Da helfen auch vom Betriebsrat durchgesetztes Kleidergeld (da ja Arbeitskleidung verlangt wird), oder kaum erreichbare Ziele, für die es dann etwas gibt, nicht wirklich. Und ja, Personalrabatt ist prima - aber das muss auch so sein, wenn man die Produkte schätzen, an den Mann oder die Frau bringen soll. Wie alle großen Unternehmen gibt auch hier niemand etwas "freiwillig" - einen Großteil hat erst der Betriebsrat für die Angestellten erreicht.
Image
War zu Anita Roddicks Zeiten definitiv besser. Heute einer von Vielen die ethisch, umweltorientiert etc sind/sein wollen.
Karriere/Weiterbildung
Karriere eher nicht machbar, Weiterbildung wird angeboten, teilweise auch eingefordert. Möglichst sollte aber vor Ort, gern innerhalb der Filiale selbst geschult werden, oder bitte selbst erarbeiten. Hauptsächlich zu Produkten, Inhaltsstoffen, Kommunikation mit dem Kunden. Gerne werden leitende Positionen mit Leuten von außerhalb des Unternehmens besetzt. Die dann keinen Durchblick, aber ein imponierendes Selbstbewusstsein haben.