Sehr guter Arbeitgeber, der von teils selbstverschuldeten Kriesen zur Zeit sehr stark gebeutelt ist.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Qualität der Fortbildungen, das Gehalt, die Sozialleistungen, der zum großen Teil wertschätzende Umgang mit den Mitarbeitenden (allerdings sehr stark Abteilungsabhängig).
Die flexible Gleitzeit, die Möglichkeit im HomeOffice zu arbeiten.
Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden und gehe gerne zur Arbeit.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die zum Teil exzessive Bürokratie, mit der wir einer Bundesbehörde in nichts nachstehen und die unseren gesamten Prozesse extrem behäbig und langwierig macht. Egal ob es sich dabei um Gutschriften oder um den Einkaufsprozess handelt. Ständig gibt es neue Regularien und Richtlinien so dass man vor einer BANF zig sachen prüfen muss und sich das "OK" von zig Bereichen abholen muss, bevor daraus eine Bestellung wird.
Oder eine Gutschriftsanforderung mit einem Approval abgesegnet werden muss, das zum Teil Wochen bis Monate durch die Fachbereiche geistert weil je nach Wert zig Leute drüber schauen und genehmigen müssen, bevor daraus dann endlich eine Gutschrift wird.
Wir sind so mit uns selbst beschäftigt, dass unsere Lieferanten und Kunden in vielen Fällen das Nachsehen haben, weil wir einfach kaum aus dem Quark kommen.
Verbesserungsvorschläge
Prozesse entschlacken und beschleunigen. Wir sind zu sehr mit unserer Selbstverwaltung und der Entwicklung immer neuer Prozesse beschäftigt, anstatt erst mal die Probleme aus den bereits bestehenden Prozessen zu beheben, werfen wir uns weiter Steine vor die Füße.
Trotz der aktuellen Krise unbedingt in die Weiterqualifikation der MItarbeiter investieren.
Arbeitsatmosphäre
Bei uns herrscht trotz der schlechten Allgemeinstimmung eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Meine Führungskraft gehört zu dem seltenen Exemplar Mensch, die Spaß an der Arbeit hat und ihre Mitarbeitenden dementsprechend auch motivieren und loben kann.
Kommunikation
Bei uns im Team ist die Kommunikation gut. Konzernweit erfährt man leider in letzter Zeit mehr aus den Medien, als vorab über die Konzernspitze. Das ist leider schade, aber ich bewerte hier die Kommunikation bei uns im Team.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt der Kollegen ist bei uns im Team vorbildlich. Hier hilft jeder jedem, wir ziehen alle gemeinsam an einem Strang.
Work-Life-Balance
Auch hier im Team super. Absprachen werden eingehalten. HomeOffice ist jederzeit nach Absprache mit der Führungskraft möglich. Sehr vorbildlich.
Vorgesetztenverhalten
Wie bei der Arbeitsatmosphäre schon angesprochen, besitzt meine Führungskraft die seltene Gabe die Mitarbeiter zu motivieren und mitzureißen. Probleme werden direkt angesprochen und eine konstruktive Lösung wird erarbeitet. Bisher habe ich mit meiner aktuellen Führungskraft noch keine Probleme gehabt. In vorherigen Abteilungen war das nicht immer so.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind im Allgemeinen sehr interessant, da ich viel mit den Team- oder den Abteilungsleitern bei uns zusammenarbeite. Aber auch hier steckt der Teufel im Detail. Die Arbeit unterliegt Wellen. Entweder es kommt auf einen Schlag viel zu viel, dass man nicht mehr weiß wie man die E-Mails abgearbeitet bekommt oder es ist über Tage hinweg ziemlich ruhig. Glättet man diese Wellen, erhält man eine konstant hohe Auslastung.
Gleichberechtigung
Gefühlt würde ich sagen, dass bei uns die Gleichberechtigung sehr gut ist. Auf Grund der Tarifbindung bekommen Frauen und Männer als Tarifangestellte das gleiche Gehalt.
Umgang mit älteren Kollegen
Sehr stark abteilungsabhängig. Das Know-How der älteren Kollegen wird stets geschätzt und sie sind wertvolle Kollegen. Allerdings kommt es aber auch häufig vor, dass ältere Kollegen ab einem gewissen Alter nur noch eine finanzielle Belastung für das Unternehmen sind, die es schnellstmöglich in den Vorruhestand zu schieben gilt, damit diese von der Payroll verschwinden. Das ist dann nicht so toll.
Arbeitsbedingungen
Ich selbst sitze nicht im Campus, sondern bin in einem Standort im Essener Süden.
Das Problem bei diesem Gebäude ist, dass es hier keine Klimaanlagen gibt. Bei einem Südbüro und in der 5. Etage helfen selbst die vom Arbeitgeber bereitgestellten Ventillatoren in den heißen Sommern nichts mehr. Das Gebäude heizt sich zudem massiv auf. So hat man dann trotz Ventillator irgendwann über 30°C im Büro.
Ansonsten haben wir alle Laptops die aktuell dem Stand der Technik entsprechen. Büros sind im Schnitt mit 2-4 Personen besetzt, so dass hier keine Großraumbüroatmosphäre herrscht, sondern man in Ruhe seiner Arbeit nachgehen kann.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Image ist alles. Man ist bestrebt eines der ersten Unternehmen zu sein, welches klimaneutralen Stahl herstellt. Ein ambitioniertes Ziel.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich werde nach dem Stahltarif bezahlt und meine Tätigkeit sieht die höchste Tarifstufe vor. Dazu kommen 30 Tage Urlaub plus 4 Tage Zusatzurlaub nach Stahl, 13,1 Gehälter, Leistungszulagen und altersvermögenswirksame Leistungen und unser Kombipakt, wo man im Zuge der Entgeltumwandlung monatlich einen festen Betrag von seinem Gehalt dort einzahlt und diese mit einem hohen Zinssatz verzinst bekommt. Gehaltlich ist man hier sehr gut aufgestellt, im Vergleich zu anderen Unternehmen.
Image
ThyssenKrupp zählt zu den wenigen Arbeitgebern, die sich sehr für ihre Mitarbeitenden einsetzen. Betriebsbedingte Kündigungen sind die Ultima Ratio und bisher nach meinem Kenntnissstand noch nicht vorgekommen.
Karriere/Weiterbildung
Karriere ist möglich. Die Aussagen, was eine Person zur Führungskraft qualifiziert sind allerdings etwas fragwürdig. So erwirbt man die persönliche Eignung zur Führungskraft auf der Grundlage, dass man studiert hat. Das merkt man dann leider auch bei einigen FüK, die nicht besonders empathisch sind und zum Teil gar nicht wissen wie sie mit ihren Mitarbeitern auf einer menschlichen Ebene umgehen sollen.
Bezüglich der Weiterbildungen haben wir leider auf Grund der Kosteneinsparung nachgelassen. Seit dem Geschäftsjahr 18/19 habe ich leider trotz Festlegung mit meiner Führungskraft keine Weiterbildung machen können und ich befürchte, dass diese auch in diesem Geschäftsjahr nicht stattfindet. Ich weiß, dass wir sparen müssen, aber wenn ein Unternehmen anfängt an der Weiterqualifikation seiner Mitarbeitenden zu sparen, dann ist doch vielleicht mehr im Argen als ursprünglich angenommen.