Absolut kein Traum
Verbesserungsvorschläge
- Das Management muss lernen, das Unternehmen und seine Mitarbeiter insbesondere in Hinblick auf die Mentalität zu verstehen und zu akzeptieren. Ist das nicht gewünscht und der Plan ist, ein funktionierendes Unternehmen auf ein komplett anderes System umzukrempeln, sollte hier mal klar kommuniziert werden.
- Herstellung von Transparenz und Wiederaufbau von Vertrauen
- Marktgerechte Gehälter bezahlen
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist seit der Übernahme geprägt von Leistungsdruck, Intransparenz und Misstrauen in die Fähigkeiten und Kompetenzen der einzelnen Mitarbeiter. Wertschätzung findet nicht mehr statt und die Unternehmensführung hält mittlerweile jeden Mitarbeiter für kurzfristig austauschbar.
Kommunikation
Information über geschäftsrelevante Entscheidungen findet oft nur auf explizite und mehrmalige Nachfrage statt. Kritische Rückfragen in Hinsicht auf die aktuellen Entwicklungen im Unternehmen werden nur mit politischen Floskeln abgetan und werthaltige Antworten werden nicht nachgeliefert.
Kollegenzusammenhalt
Den Zusammenhalt in den Teams selbst nehme ich als durchaus positiv wahr. Im Rahmen der Übernahme entwickeln einige Kollegen die Tendenz, sich beim neuen Management aus Amsterdam/Indien gut stellen zu wollen und sind durchaus bereit, andere für den nächsten Karrieresprung in die Pfanne zu hauen.
Vorgesetztenverhalten
Getroffene Entscheidungen sind selten nachvollziehbar, Rückfragen zum Prozess der Entscheidungsfindung oder der Informationsgrundlagen enden oft im Hyper-Growth-Buzzword-Bingo. Ein klares Statement, in wie fern sich die Firma von der Selbstorganisation zur starren Hierarchie entwickelt und wer mir nun eigentlich wie weisungsbefugt ist, gibt es nach wie vor nicht. Die Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen und sogar Krankmeldungen werden auf Grund der permanent hohen Arbeitslast seitens des Managements skeptisch beäugt.
Arbeitsbedingungen
Ausstattung mit Hard- und Software ist angemessen, hier wird nicht am falschen Ende gespart. Das loft-artige Büro ist für die Anzahl der Mitarbeiter definitiv nicht ausreichend dimensioniert, einen Plan zur Lösung des Platz-Problems gibt es dennoch nicht - es sei denn, man möchte "Desk Sharing" als solchen durchgehen lassen. Lautstärkepegel grundsätzlich sehr hoch.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mit "Ferien mit Herz" gibt es ein CSR-Projekt. Ob es in der heutigen Zeit notwendig ist, regelmäßig das Führungspersonal aus Barcelona, Madrid oder Amsterdam einfliegen zu lassen, halte ich für fragwürdig.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist für die meisten Kollegen unterdurchschnittlich. Hier probierte das Unternehmen zwar nachzubessern, schuf aber ein bürokratisches Monster das bereits im ersten Jahr der Prozessimplementierung furchtbar scheiterte. Dass für das eigene Gehalt kein Budget vorhanden ist, aber im Anschluss massenhaft Freelancer für nicht wenig Geld eingekauft werden, ist definitiv auch kein wertschätzendes Signal.
Image
Auf den Unternehmensseiten verkaufen wir uns weiterhin als agil, open minded, Work 2.0 und wie es alles heißt - dies findet sich in der Realität absolut NICHT wieder. OYO als Muttergesellschaft genießt international einen fragwürdigen Ruf.