Eintönige Arbeit im Großraumbüro
Gut am Arbeitgeber finde ich
Hätte ich mich mehr auf die neue Umgebung eingelassen und wäre etwas offener gewesen, hätte ich hier sicherlich eine gute Zeit haben können. Leider habe ich einige Themen auch nicht angesprochen und damit vielleicht auch eine positive Änderung vertan.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Arbeitszeiterfassung auf die Minute genau. Es wird mehr versprochen als wirklich geboten wird. So heißt es z.B. Home Office ist kein Problem aber dieses wird nur "angeboten", wenn man krank im Bett liegt und nicht im Büro erscheinen kann. Die Massage kostet Geld und muss in der Pausenzeit organisiert werden, super. Jede Bewegung vom Schreibtisch weg ist Pausenzeit. Entspannt in der Hängematte mit Kaffee? Pause. Gleitzeit ok. Mann kann erst um 10 Uhr kommen aber wird dann abends um 19 Uhr als einziger im Büro schräg angeschaut und von allen belächelt. Keine sonstigen Benefits.
Verbesserungsvorschläge
Mehr auf die einzelnen Bedürfnisse der Mitarbeiter eingehen. Weiterbildungen anbieten.
Arbeitsatmosphäre
Die Firma hat ihren Sitz in einem neu gestalteten Lagerhaus in der Überseestadt. Es wurde eine gesamte Etage von Traum Ferienwohnungen belegt. Die einzelnen Gruppen haben an einem großen Tisch mit 4 Personen gearbeitet und die Arbeitsplätze waren nur durch kleine Regale oder Blumen voneinander getrennt. Es war also durchgehend relativ laut und man hat jedes Telefonat von anderen Kollegen mitbekommen. Die Toiletten wurden nachträglich eingebaut und waren mitten im Raum platziert. Jeder Toilettengang und die dementsprechende Sitzungszeit wurde von allen Mitarbeitern eingesehen. Die Büros der Vorgesetzten waren in Glaskästen platziert. Um in die Küche zu gelangen musste man an allen Abteilungen vorbei gehen. Ich persönlich mochte diese ständigen Blicke nicht.
Kommunikation
Es fanden Meetings statt und es gab immer Mitarbeiter, die man bei Problemen oder Fragen ansprechen konnte.
Kollegenzusammenhalt
Da es Tagesziele zu erreichen gab, gab es kaum Zeit um mit den Kollegen eine nähere Bindung aufzubauen. Es sei denn man nutzt seine Pausen für ein Plausch in der Küche oder um am Mittag zusammen essen zu gehen. Ich habe meine Pausenzeit dafür nicht genutzt. Es fanden jedoch auch außerhalb der Arbeit Team-Events statt, wie z.B. ein gemeinsamer Grillabend, Marathon oder ein Ausflug nach Leipzig. Diese haben mir gefallen.
Work-Life-Balance
Meine Arbeitszeit war von montags bis freitags geregelt. An diesen Tagen musste man auf 40 Stunden kommen. Möchte man freitags früher gehen und nicht alleine im Büro sitzen, musste man natürlich dementsprechend an den anderen Tagen länger arbeiten.
Vorgesetztenverhalten
Es gab die Geschäftsführer, die Ziele festlegten. Diese haben meiner Gruppenleiterin diese Ziele nahegelegt und wir wurden angewiesen diese umzusetzten. Mit den Chefs habe ich persönlich außer einem kurzen "Hallo" nichts zu tun gehabt.
Interessante Aufgaben
Ich habe im Bereich Vertrieb gearbeitet. Anstatt mit den Ferienhausbesitzern zu kommunizieren und Verträge, Besuche oder Änderungen abzuklären, habe ich tagtäglich nur Bilder von Ferienhäusern überprüft und freigeschaltet. Ich musste wochenlang neue Inserate erstellen von Großkunden aus (in dem Fall) Dänemark. Hier gleichen sich die Häuser stark und man musste von A-Z jedes Haus im Detail beschreiben und möglichst SEO-Konform immer wieder neue Adjektive verwenden. Ich habe dies ca. ein halbes Jahr gemacht und konnte irgendwann einfach nicht mehr vor Unterforderung weiter machen. Es wurde mir zwar gesagt, dass irgendwann auch andere Aufgaben hinzu kommen, wenn die Inserate erst einmal alle online sind aber die Zeit habe ich leider nicht durchgehalten.
Gleichberechtigung
Ein vielfältiges und tolerantes Unternehmen. Natürlich gab es auch manchmal Machosprüche von einzelnen oder in privaten Gesprächen wurde über Kollegen gelästert.
Umgang mit älteren Kollegen
Es werden nur junge Leute eingestellt und es fehlt an älteren Personen, die auch im sozialen Bereich vielleicht etwas mehr Lebenserfahrung an den Tag bringen würden.
Arbeitsbedingungen
Wie bereits beschrieben handelt es sich um ein Großraumbüro. Damit verbunden ist natürlich eine ständige Beobachtung und dementsprechender Lärmpegel. Es werden verschiedene Sitzmöglichkeiten angeboten. Man kann mit verschiedenen Computersystemen arbeiten. Es kommt ein Masseur ins Büro, den man zum etwas reduzierten Preis während der Pausenzeit besuchen kann. Ich habe diese Angebote nicht genutzt. Ich fühlte mich in diesem Büro leider nicht wohl. Die Arbeitszeiten werden über den PC festgehalten. Sobald man den PC verlässt z.B zum Rauchen, Toilettengang oder Kaffee holen, wird die Pausenzeit aktiviert. Somit (leider Raucher) habe ich meine 1 Stunde Pause nicht für ein Mittagessen mit den Kollegen verlassen können.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Über Umwelt Aktionen habe ich während meiner Zeit im Betrieb nichts mitbekommen. Es wurde jedoch eine soziale Aktion "Urlaub mit Herz" gestartet. Was aber wohl eher eine PR Aktion als wirklich eine Herzensangelegenheit ist.
Gehalt/Sozialleistungen
Es gab ein Gehalt von 12 EUR die Stunde. Kein Urlaubsgeld, kein Weihnachtsgeld, keine sonstigen Vorteile oder soziale Zuschüsse. Das Geld wurde pünktlich gezahlt.
Image
Viele Mitarbeiter fühlten sich hier wohl und waren stolz auf das Unternehmen. Ich leider nicht.
Karriere/Weiterbildung
Da es ja angeblich keine Hierarchien gibt, kann man hier auch nicht wirklich aufsteigen.