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TRUMPF 
SE 
+ 
Co. 
KG
Bewertung

Hochglanz Image, rostiges Innenleben.

1,9
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei TRUMPF SE + Co. KG in Ditzingen gearbeitet.

Arbeitsatmosphäre

Ob ein Mitarbeiter seit vielen Jahren bei Trumpf angestellt ist oder es nur wenige Monate - Wenn man sich im Unternehmen umhört sind sich die (Ex-) Mitarbeiter größtenteils einig: TRUMPF verlangt viel. Einen außerordentlich hohen Arbeitseinsatz bei perfekten Ergebnissen und immer das Wohl des Unternehmens, d.h. maximale Gewinne, als oberstes Ziel. Das Allerwichtigste dabei: Loyalität gegenüber dem Unternehmen. Grundsätzlich ist gegen diesen Anspruch nichts einzuwenden - nur muss sich der Mitarbeiter bewusst sein, dass damit ein enormer und ungesunder Leistungsdruck, eine teilweise unerträgliche Arbeitslast und das stetige Gefühl (welches bereits mit dem Vorstellungsgespräch beginnt) "nicht gut genug zu sein" verbunden ist. Dieser Anspruch wird von den Führungskräften vorgelebt und von den Mitarbeitern (Kann man es ihnen übelnehmen?) weitergegeben. Ausnahmen bestätigen die Regel, leider sind sie viel zu selten. Leider erscheint die Unternehmenskultur veraltet, konservativ und von fehlendem Vertrauen gegenüber den Mitarbeitern geprägt.

Kommunikation

Zum guten Ton gehört nicht, Konflikte, Fehlentscheidungen oder offensichtliche Missstände offen anzusprechen – schon gar nicht, wenn die Führungskraft involviert ist. Das wird alles hinter vorgehaltener Hand ausgetauscht– zu groß ist die Angst, dass die Kritik irgendwie zurück geführt werden könnte. Natürlich gibt es Ausnahmen – und das Empfinden eines jeden einzelnen ist ein subjektives, aber in vielen Bereichen wird bei Trumpf eine ungesunde, toxisches Atmosphäre gefördert und gelebt, die von der oberen Geschäftsführung toleriert und bis in die unteren Ränge befeuert wird.

Kollegenzusammenhalt

Missgunst, stetig ausgefahrene Ellenbogen, Machtkämpfe und Lästereien innerhalb oder zwischen Abteilungen gehören quasi wie das unausgesprochene „Nicht-Betreten" des vorbildlich gepflegten Rasens auf dem Firmengelände zum guten Ton im täglichen Miteinander. Vor allem die Führungskräfte ziehen nicht allzu selten offen und gnadenlos übereinander über sowie die eigenen oder über Mitarbeiter außerhalb der Abteilung her. Ausnahmen gibt es aber oftmals dort, wo wirklich konsequent am Kern von Trumpf gearbeitet wird: Den Produkten. Hier scheint sich auf das Wesentliche konzentriert zu werden, was eine gesunde, geschäftige Arbeitsatmospähre schafft, in der Rivalitäten nicht an der Tagesordnung stehen.

Vorgesetztenverhalten

Viel kann von den Führungskräften nicht erwartet werden. Es scheint als würden diese streng nach dem Kriterium: Wer lange arbeitet, seinem Vorgesetzten nachredet und die Interessen des Unternehmens nach außen vertritt, aber eigentlich nur die eigenen Karriere im Blick hat, ist als FK genau richtig bei Trumpf. Herausragende Führungsqualitäten, ja Coaching-Fähigkeiten, sind selten der Fall. Teile schaffen es, mur über beeindruckende Powerpoints, einer guten Portion Denglish-Beratersprech sowie schicken und zugleich unverschämt teuren Strategieworkshops das obere Management zu überzeugen und weitere Folien zu erarbeiten mit Strategien, die sowieso nicht umgesetzt werden und die Mitarbeiter noch mehr unter Druck setzen. Fachwissen und Expertise spielen eine untergeordnete Rolle. Die Vorgesetzten, die sich vor ihre Mitarbeiter stellen und abslute Experten auf ihrem Gebiet sind, sind leider rar - wenn es sie gibt, kann man nur wehmütig auf diese Abteilungen blicken.

Interessante Aufgaben

Gibt es auf jeden Fall, leider scheitern kluge und innovative Köpfe an den verkrusteten und eingefahrenen Prozessen und Strukturen. Wer gegen den Strom schwimmt, schwimmt so lange, bis er nicht mehr kann. Letzter Ausweg: Aufgeben oder das Unternehmen wechseln. Blickt man hinter die Kulissen, gibt es zu viele Mitarbeiter, die einmal enthusiastisch und mit neuen Ideen angefangen haben und jetzt resigniert, ja fast schon frustriert ihre Aufgaben strikt nach Schema F erledigen, aber auf keinen Fall mehr als von ihnen verlangt wird.

Gleichberechtigung

Schwierig zu beurteilen. Es gibt grundsätzlich weniger Frauen bei Trumpf, das ist klar. Aber Trumpf ist ein Maschinenbauer & für die gesuchten Stellen gibt es leider mehr männliche Bewerber als weibliche. Daran ist Trumpf nicht schuld. Auch die Kunden von Trumpf sind wiederum vorwiegend männlich – d.h. die Bekanntheit als potenzieller Arbeitsgeber erreicht wiederum eine vorwiegend männliche Zielgruppe.
Trumpf rückt erfreulicherweise immer wieder Frauen in den Mittelpunkt z.B. für Interviews oder Imagekampagnen. Dennoch muss mehr getan werden, dass sich Frauen generell bei Trumpf wohlfühlen. Dazu gehört auch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf – wenn Frauen im „kritischen“ Alter und in Teilzeit als Störfaktor im Unternehmen gesehen werden. Wieso sollte sich ein weiblicher Bewerber dann für Trumpf entscheiden oder bei Trumpf bleiben?

Gehalt/Sozialleistungen

Gezahlt wird nach Tarif, das scheint erstmal fair. Dennoch arbeitet jeder Tarifmitarbeiter 20 min am Tag umsonst – dafür dass einem nicht betriebsbedingt gekündigt werden kann (die sog. "Standortsicherung"). Es wäre eine solche Standortsicherung sicherlich auch ohne diese Vereinbarung möglich. Aber so sicher scheinen die Jobs bei Trumpf nicht zu sein, wo Jahr um Jahr auch nach Rekordgewinnen & einer Umsatzrendite (wo andere Unternehmen in besten Jahren nur von träumen können) „…gerade so erreicht werden konnte…“Sondereffekte berücksichtgt werden müssen" und „…nur durch unser konsequentes Sparen…“ zu einer Gewinnausschüttung an die Mitarbeiter rechtfertig. Es scheint als hangele sich Trumpf von einer Krise zur nächsten und es wird seit Jahren gespart, gespart und gespart. Ob sich das auch bis auf das obere Management auswirkt...?

Karriere/Weiterbildung

Schwieriges Thema. Zu viele Mitarbeiter werden hingehalten und mit leeren Versprechungen vertröstet. Der Mitarbeiter hofft immer wieder weiterzukommen, wird aber oft enttäuscht, obwohl sich überdurchschnittlich und über lange Zeit ins Zeug gelegt wurde. Scheint eine kosequente Strategie zu sein, um die Mitarbeiter klein zu halten. Ohne eine starke Führungskraft an der Seite und einer sehr großen Portion Durchhaltevermöge und Selbstbewusstsein passiert erstmal nichts.

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