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Bewertung

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Gut als Zwischenstopp

2,7
Empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

das Familien-Gefühl, das schnell entsteht, wenn man sich unter die Leute mischt / dass alles irgendwie machbar ist - Theater eben. Wenn alle an einem Strang ziehen, können Wunder geschehen / wenn man will, kann man überall einen Einblick bekommen / die künstlerische und liebevolle Atmosphäre untereinander - ständig singt oder tanzt jemand durch die Flure und zu Geburtstagen bekommt man mehrstimmige und -sprachige Lieder gesungen / die vielen unterschiedlichen Menschen, die dort aufeinandertreffen und zusammenarbeiten

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

die Tendenz zum Wasserkopf / die Tendenz zur "wir machen das schon immer so" und "das gehört nicht zu meinem Job" Einstellung / das Nicht-Vorhandensein einer gescheiten Kantine (immerhin gibt es Kaffee)

Verbesserungsvorschläge

transparentere und rechtzeitige Kommunikation / durchdachtere Gehaltsverteilung (auch das ist Wertschätzung) / Selbstreflexion in der höchsten Führungsebene

Arbeitsatmosphäre

Man versucht sich untereinander eine bessere Arbeitsatmosphäre zu schaffen, als es "von oben" vorgelebt wird.
Zusätzliche Leistungen werden oft nicht geschätzt, wenn man sich nicht selbst an den richtigen Stellen darstellt (weder wertschätzend/lobend noch finanziell). Viele schleppen sich durch den Tag, weil sie überarbeitet sind, andere auf der anderen Seite sieht man gefühlt ununterbrochen Pause machen. Die ungerecht verteilte Arbeitslast demotiviert oft.

Kommunikation

Pro Spielzeithälfte gibt es eine Vollversammlung aller MitarbeiterInnen, zu denen der Intendant sehr ausführliche Reden hält, um die KollegInnen zu informieren. Bis zu dem Zeitpunkt haben sich allerdings meistens schon Gerüchte über den "Flurfunk" gebildet.
Man hat als MitarbeiterIn oft den Eindruck, dass einem (wichtige) Informationen vorenthalten werden. Es gab Versuche, die Informationen aus den Leitungssitzungen an die MitarbeiterInnen weiterzutragen, die jedoch immer wieder im Sande verlaufen, also gescheitert sind.

In den jeweiligen Abteilungen/Gewerken gibt es mehr oder weniger regelmäßige Teamabsprachen und unterschiedlich eingesetzte Kommunikationsmittel. Verlass ist auf jeden Fall auf das KBB und die Einsatzpläne der technischen Gewerke, die immer analog am schwarzen Brett aushängen.

Kollegenzusammenhalt

Wenn man sich mit den KollegInnen gut versteht, wird auch gut miteinander gearbeitet. Trotzdem gibt es oft als erste Reaktion ein "Nein", bevor der Sachverhalt geprüft und es letztendlich doch machbar wird. (Irgendwie ist am Theater ja immer alles machbar.)
Die Abteilungen und Gewerke sind viel unter sich, was man auch vor allem zu Premierenfeiern sieht, wenn zB die Werkstätten gar nicht kommen und auf die technischen Gewerke oft nicht gewartet wird, um gemeinsam anzustoßen. So bilden sich dann kleine Grüppchen, die eh immer miteinander zu tun haben.

Als junger Mensch ist es dort überlebenswichtig, Anschluss unter den KollegInnen zu finden, weil man sonst in der Stadt schnell vereinsamt.

Work-Life-Balance

Ist im Event- & Kulturbereich eh immer kritisch. Mit Arbeit am Abend und an Wochenenden & Feiertagen muss man rechnen (natürlich hauptsächlich in Bezug auf die künstlerischen Berufe - Tarifvertrag NV Bühne). Da man den "Life" Bestandteil in den meisten Fällen auch mit den ArbeitskollegInnen verbringt, kann man oft nicht von der Arbeit abschalten. Man versucht sich in der Gruppe aber eine so schöne Zeit wie möglich zu machen, z.B. durch gemeinsamen Sport am Nachmittag oder ein-zwei gemeinsame Bierchen am Abend nach der Probe.

Vorgesetztenverhalten

Natürlich muss man hier stark differenzieren. Der Intendant hat eher einen bestimmenden Charakter und neigt zu sehr deutlichen und oft zu ehrlichen Äußerungen anderen KollegInnen gegenüber. KollegInnen gehen aus Gesprächen mit dem Intendanten raus und sind oft demotivierter als vorher, weiter an diesem Haus zu arbeiten. Wertschätzung findet nur sehr geringfügig statt. Es wird einem eher deutlich gemacht, wie sehr man auf die Gnade des Hauses oder eben des Intendanten angewiesen ist.

Ich habe auch viele positive Erfahrungen mit Führungskräften an dem Haus gemacht. Grundsätzlich sind sie bemüht, sich für ihre MitarbeiterInnen einzusetzen. Jedoch scheitern auch sie manchmal daran, ihre Meinung beim Intendanten durchzusetzen.
Man bekommt aber auch viele Freiheiten, sich zusätzlich zu engagieren (solange man dafür nicht entlohnt werden möchte).

Interessante Aufgaben

Das kommt wohl sehr auf den ausgeübten Beruf und die Zugehörigkeit in Jahren an. Ich habe immer wieder neue Situationen erlebt, weil man auch immer wieder neue Menschen kennenlernt. Man merkt bei den langjährig zugehörigen KollegInnen allerdings teilweise eine gewisse Gleichgültigkeit. Neue Ideen werden oft als anstrengend empfunden, weil sie neu sind. Man gerät irgendwie in einen Sog aus Trott und "das machen wir schon immer so", gegen den man eine gewisse Zeit auch produktiv ankämpfen KANN.

Gleichberechtigung

Die Regien einer Spielzeit sind fast nur mit Männern besetzt, es gibt oft EINE Quoten-Regisseurin. Die technischen Gewerke werden natürlich von Männern dominiert, während die assistierenden und administrativen Berufe von Frauen dominiert werden - wie in jedem anderen Betrieb auch.

Oft werden die gleichen DarstellerInnen für die Hauptrollen eingesetzt und ausgebildete Musicaldarstellerinnen bekommen kleine Textrollen, während ausgebildete SchauspielerInnen aus dem Ensemble oder Gäste mit der großen Gesangs- und Tanzrolle besetzt werden.

Es wird öffentlich oft Gleichberechtigung gepredigt. Letztendlich ist es wohl mehr Schein als Sein. Auch in Bezug auf Gehalt. Aber dazu in dem jeweiligen Punkt mehr.

Umgang mit älteren Kollegen

Das Haus hat vor allem in den Gewerken und der Verwaltung oft keine andere Wahl als eben eine der wenigen BewerberInnen einzustellen, die oft nicht mehr die jüngsten sind und in der Uckermark sesshaft geworden sind. Das Durchschnittsalter ist eher hoch, weswegen die nächsten Jahre hart für die ubs werden, wenn sich nicht eine Menge junger Menschen finden, die Lust haben, an diesem Haus zu arbeiten.
Ältere KollegInnen gibt es also in jeder Abteilung / jedem Gewerk und ich hatte jedenfalls nicht das Gefühl, dass sie schlecht behandelt werden.

Arbeitsbedingungen

Die ubs sind technisch gut ausgestattet. Je nachdem, wie Fördermittel erfolgreich beantragt werden, gibt es neue Dinge, um den MitarbeiterInnen ihre Arbeit zu erleichtern (z.B. höhenverstellbare Tische) bzw. mit der Option, sie qualitativ besser zu gestalten (z.B. neue Technik im Licht- und Tonbereich). Die ubs sind seit wenigen Jahren sehr um Digitalisierung bemüht, was dem Haus sehr gut tut. Viele MitarbeiterInnen sind zwar skeptisch, aber dieser Fortschritt könnte ein Magnet für jüngeres Personal bedeuten und das Theater bundesweit von anderen Häusern abheben.

Trotzdem ist hervorzuheben, dass der Personaleinsatz nicht ganz durchsichtig ist. An einigen Stellen werden neue Leitungspositionen erschaffen und noch mehr Personal eingestellt, während es an anderer Stelle heißt, dass es kein Geld für Gehaltserhöhungen oder dringend notwendige Personalaufstockung gibt.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es trudeln täglich mehrere Pakete ein, weil viel online bestellt wird. Das liegt aber auch daran, dass es in der Stadt selbst nicht sonderlich viele Möglichkeiten gibt, selber etwas einzukaufen.

Aufgrund einer selbstgegründeten Arbeitsgemeinschaft engagierter MitarbeiterInnen gibt es eine Klima-AG, die sich für ein umweltbewusstes Arbeiten und Miteinander einsetzt. Natürlich unvergütet oder nur durch eine einmalige kleine Zuwendung zum Ende der Spielzeit honoriert. Die Klima AG hat sich zum Beispiel erfolgreich für ein möglichst klimaneutral produziertes Klassenzimmerstück eingesetzt.

Gehalt/Sozialleistungen

Mit der Arbeit an einem Theater wird man pflichtweise bei der Versorgungsanstalt der deutschen Bühnen zusätzlich versichert. Aussagen von KollegInnen nach zu urteilen, soll sich das sehr lohnen.

Die Gehaltsverteilung ist eher ungerecht. Menschen, die ihren Job schon sehr lange und/oder eher dürftig nachgehen bekommen oft mehr Gehalt als leistungsstarke KollegInnen, die ihren Job nicht nur gut machen sondern dem Haus auch darüber hinaus gut tun und zusätzliche Aufgaben übernehmen.

Wenn man "Glück" hat, wird man zum Ende der Spielzeit von einem kleinen Kreis ausgewählt, um eine kleine Zusatzzahlung für "besondere/außerordentliche" Leistungen in der vergangenen Spielzeit zu erhalten.

Image

Die Außenwahrnehmung ist besser als das Bild, das intern entsteht.

Das Haus ist wohl deutschlandweit dafür bekannt, gelernte SchauspielerInnen UND MusicaldarstellerInnen fest im Ensemble anzustellen. Im Landkreis sind die ubs sehr bekannt, weil viele Gastspiele für kleinere Orte in der Uckermark und in Brandenburg organisiert werden. Die Menschen kommen gerne in die ubs, solange das Niveau der Inszenierung nicht zu hoch ist.

Für das Image als Arbeitgeber sollte sich das Haus bzw. der Intendant bemühen, es zu bessern.

Karriere/Weiterbildung

Die ubs bilden jedes Jahr aus. Die Übernahmechancen nach einer Ausbildung sind sehr hoch.

Weiterbildungen werden grundsätzlich begrüßt. Finanziell unterstützt werden sie nur, wenn es dem Haus von Nutzen ist und man das gut begründen kann. Grundsätzlich muss man in diesem Bereich Eigenengagement zeigen.

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