Nach 7 Jahren Studium war ich 4 Jahre an der Universität zu Köln angestellt.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Wenn man sich aufrichtig mit seinem Thema beschäftigt kann man sich hier durch den Arbeitgeber weiterentwickeln. Zudem kann man mit psychotherapeutischer Unterstützung den Umgang mit schwierigen Persönlichkeiten erlernen durchzustehen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Den Konkurrenzkampf und die extremen Anfeindungen. Im Endeffekt habe ich diese negative Atmosphäre schon beim Einschreiben für mein Studium bemerkt. Wenn man einen Traum hat, nimmt man einiges in Kauf. Irgendwann ist nur Schluss. Endlich....
Verbesserungsvorschläge
Wenn sich jemand daneben benimmt, sollte derjenige zur Rede gestellt werden und dies sollte gewiss Konsequenzen für seine berufliche Laufbahn haben. Nur weil jemand einen Titel trägt ist er noch nicht Gott.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist sehr angespannt, da man niemandem vertrauen kann. Man sollte keine Schwächen zeigen und haben. Alles könnte gegen eine verwendet werden.
Kommunikation
Meistens herrscht peinliches schweigen in Meetings (Leider zu recht). Oft reden immer nur dieselben Personen. Es ist sehr gefährlich für die Forschungskarriere anderer Meinung zu sein oder einen Fehler zu machen. Freundliche Aussagen und Anregungen werden sofort als böswillig dargestellt. Sobald man sich erklärt und die explosive Situation dämpfen möchte bekommt man extrem angreifende Kommentare sogar auf persönlicher Ebene zurück.
Kollegenzusammenhalt
Es gibt immer Kollegen, denen es genauso geht. Man muss sich mit diesen Kollegen zusammenschließen, wenn man sich dafür entschieden hat an der Universität zu Köln zu arbeiten. Ich persönlich bin sehr in Isolation geraten, aus der ich nur entfliehen konnte, da ein Kollege von einer anderen Universität meine Situation kannte und mich mit den richtigen Kollegen zusammenbrachte. Schließlich ermutigte mich dieser Kollege und mein einziger Freund dazu, dass ich mir therapeutische Hilfe suche.
Work-Life-Balance
Man ist sehr flexibel. Dies ist zum einen ein Segen aber auch ein Fluch. Wenn man die Flexibilität genießt wird man schnell angefeindet. Schließlich ist das Leben schwer und nicht einfach. (Meines Erachtens ist das Leben jedoch einfach, wenn man dem nachgeht, was man gerne macht. Es gibt natürlich Höhen und Tiefen.)
Vorgesetztenverhalten
Also ich halte für mich persönlich nichts davon Alkohol zu trinken. Ich akzeptiere es aber, wenn dies andere tun. Als ich mich geweigert hatte Alkohol zu trinken wurde dies als persönlicher Angriff gewertet. Hier gibt es jedoch viele weitere Aspekte des Vorgesetztenverhaltens: Diskriminierung introvertierter Persönlichkeiten, Ausnutzen und rassistische Anfeindung ausländischer Angestellter, fehlende Empathie, eine Vorliebe Menschen bloßzustellen.
Interessante Aufgaben
Also mich begeistert das Forschungsprojekt immer noch und meine Ergebnisse sind sogar für die Forschung sehr wichtig. Leider werden diese Ergebnisse nicht unter meinem Namen in der Forschung auftauchen. Dies ist zudem auch der Grund wieso ich nie wieder derart in der Forschung arbeiten werde.
Gleichberechtigung
Es kommt nicht auf die Leistungen an und auch nicht auf die Persönlichkeit. Es geht nur um gewisse Quoten. Menschen aller Art sind generell ein Wegwerfprodukt.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen können alles tun was sie wollen. Sie können z.B. eine Vorlesung halten darüber, dass Studenten nichts können und nie etwas lernen werden. Dies hat keine Konsequenzen für Ältere Kollegen. Wer seinen Job fest hat, klebt für immer dran. (Schnell weg hier...)
Arbeitsbedingungen
Die Ausstattung ist sehr gut und es funktioniert auch meist alles.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Leute, die es wissen sollten, verhalten sich absolut nicht Umweltbewusst. Und um noch einen draufzusetzten ist man auf sein antisoziales Verhalten sogar Stolz. Menschen werden als Wegwerfprodukt gesehen.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich war darüber sehr erfreut.
Image
Durch Kununu kommt alles ans Licht.
Karriere/Weiterbildung
Jeder Mensch ist einzigartig und hat besondere Talente. Diese Talente kann nur jeder selbst entdecken und entfalten, indem ein jeder Mensch seiner Begeisterung folgt. Keine Institution sollte das Recht haben Menschen den Mut zum Erfolg in der Karriere/Weiterbildung zu nehmen.