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UPS 
- 
United 
Parcel 
Service
Bewertung

Der amerikanische (Alb)Traum, wie er im Buche steht. Profit und Produktion über Alles! Der Mensch bleibt auf der Strecke

1,5
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei United Parcel Service gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

die Bezahlung und was damit zusammenhängt (Pünktlichkeit, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld...etc.)

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Willkürliche und unerreichbare Produktionszahlen, fehlende Work-Life Balance, permanenter Stress, u.v.m (s. oben)

Verbesserungsvorschläge

Weniger produktionszahlen- und profitorientiert werden

Arbeitsatmosphäre

Das Arbeitsklima besteht aus täglicher (durch die unerfüllbaren und utopischen Pläne und Vorgaben generierter) Hektik, Gängelung und negativer Stimmung. Eine laute, aggressive (teilweise bedrohliche) Gossensprache ist die einzige geteilte Gemeinsamkeit, die sowohl vom Management über die Zusteller bis hin zu den übrigen Mitarbeitern geteilt wird.

Kommunikation

Absprachen und sinnvolle Kommunikation existiert nicht. Niemand hat ( sei es aufgrund des permanenten Zeitdrucks oder aus Angst man könnte an seinem Stuhl sägen) Zeit oder Lust jemandem etwas beizubringen. Man wird ins kalte Wasser geworfen und soll sich "proaktiv" (das Lieblingswort des Managements) in die teilweise total archaischen und nutzlosen Systeme und Vorgänge einarbeiten. Auch die ach so tolle Zusteller Akademie in Köln ist total nutzlos, da es hier mehr darum geht irgendwelche Sicherheitsregeln katechetisch auswendig zu lernen und rezitieren zu können, statt ein wirklich nützliches Fahr- und Sicherheitskonzept vermittelt zu bekommen.

Kollegenzusammenhalt

Das ganze System baut auf Bespitzelung und Denunziation auf. Wer seine Kollegen gut verpfeifen oder in die Pfanne hauen kann und aus seinen Untergebenen das letzte Bisschen Produktion rauspresst, hat gute Karten in der Karriereleiter aufzusteigen.

Work-Life-Balance

Wehe man wagt es (vor allem in einer höheren Position) so etwas nur ansatzweise in den Mund zu nehmen... es wird von einem erwartet, dass man nur noch für die Firma lebt (Familie, Beziehung, Hobbys und Gesundheit sind dabei zweitrangig). 13 bis 14 Stunden Tage sind mehr die Regel als die Ausnahme und werden erwartet. Benefits existieren maximal auf monetärer Ebene und haben meist den Hintergrund den Mitarbeiter möglichst lange (und vor allem ohne Unterbrechungen) arbeitsfähig zu halten. Durch den permanenten Druck von oben, das schlechte Arbeitsklima und die teilweise unerfüllbaren Planzahlen ist eine kontinuierliche Belastung der Alltag, was häufig in Burn Out, Depressionen oder schlimmeren Krankheiten endet oder eine enorme Belastung für die Beziehung bzw. das Ehe- oder Familienleben darstellt.

Vorgesetztenverhalten

Der Druck und die negative Belastung durch die Produktionszahlen wird munter von oben nach unten weitergegeben, es herrscht hier eine gewisse Willkür, da es im Endeffekt keinen interessiert, warum die Zahlen nicht erreicht wurden und sei der Grund oder das Argument auch noch so stark (Bspw. Autobahn Vollsperrung, Kontrolle durch Behörden, höhere Gewalt...) . Die Vorgesetzten setzen sich zum Großteil aus Studienabbrechern, Opportunisten/Karrieristen, Söldnerseelen (oder einer Seele vom anderen ältesten Gewerbe der Welt) oder Menschen, die in einer noch nicht so lange zurückliegenden Zeit das Bespitzeln, Denunzieren und Drangsalieren von Menschen von Staats wegen getan haben und nun diese "Fähigkeiten" munter in einem zivilen Betrieb zum Einsatz bringen können.

Interessante Aufgaben

Eine tragikomische Tatsache in der Paketoperation ist, dass es einem zumindest nie langweilig wird, da man permanent unter Zeitdruck steht und aufgrund der unmenschlichen Zahlenvorgaben, gibt es immer einen X-Faktor, der einem den Tag versauen kann. Selbst Vorgesetzte sind regelmäßig auf der Straße, weil die Stoppzahlen mal wieder explodieren oder man Touren sparen will. Gerade zur Peak sitzen gelegentlich selbst Center Manager hinter dem Steuer, weil man zu geizig ist genügend Leute einzustellen und stattdessen lieber das bereits vorhandene Personal bis aufs Äußerste belastet und damit auf lange Sicht psychisch ausbrennt oder körperlich kaputt macht!

Umgang mit älteren Kollegen

Es ist selten, dass jemand, der in der Operation tätig war, das Rentenalter erreicht. Auf ältere Menschen wird aufgrund der heiligen Kühe Profit und Produktion nur bedingt Rücksicht genommen.

Arbeitsbedingungen

Das Mobiliar und die Arbeitsmittel sind total veraltet und oftmals eher hinderlich als eine Hilfe. Im Vergleich zu der Konkurrenz auf dem KEP Markt sind die Gerätschaften und die Fahrzeuge aus dem letzten Jahrtausend.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Fahrzeuge mit alternativem Antrieb (Elektroautos, Lasten Fahrräder, etc.) sind bereits im Einsatz. Allerdings sind diese bisher noch die Ausnahme statt der Regel. Ebenso engagiert sich die Firma sehr im Charity Bereich, was aber alles nur Fassade ist, da man seine Mitarbeiter trotzdem bis an die Belastungsgrenze schröpft.

Gehalt/Sozialleistungen

Der einzige Bereich, bei dem die Firma wirklich punktet... die Bezahlung ist erstklassig und kommt pünktlich (was scheinbar in kleineren Unternehmen der KEP Branche nicht immer selbstverständlich ist). Ohne den Faktor Geld würden wohl zahlreiche Mitarbeiter nicht mehr oder gar nicht in diesem Betrieb arbeiten. Die Firma nutzt finanzielle Notlagen ihrer Mitarbeiter häufig aus und laviert diese dadurch in eine Abhängigkeit.

Image

Redet man mit den langjährigen Mitarbeitern, so findet man schnell raus, dass eigentlich keiner gerne in dem Betrieb arbeitet (Krankheitsfördernde Arbeitsabläufe, negatives Arbeitsklima, permanenter Stress, fiese und böswillige Vorgesetzte... die Gott sei dank häufig kommen und gehen, bei denen aber selten jemand Besseres nachkommt...). Die Firma predigt nach Außen den Zusammenhalt getreu Ihrem Motto "United we stand"... im Inneren geht es aber genau so gnädig und kollegial zu, wie im Kolosseum oder auf einer Galeere im alten Rom.

Karriere/Weiterbildung

Lobend zu erwähnen ist, dass die Firma mehr oder weniger von innen heraus befördert. Es interessiert keinen, wo du herkommst und die Firma schaut weder auf deine Noten, noch auf dein abgebrochenes bzw. nicht bestandenes Studium. Wenn man bereit ist sich einigen Spielregeln zu unterwerfen, sein Privatleben und Freizeit komplett der Firma opfern möchte, gut nach oben hin lecken und nach unten treten kann und man sich für ein gutes Einkommen gerne prostituiert, dann kann man es in dieser Firma weit bringen. Allen anderen rate ich die Finger davon zu lassen.

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