Gute Absichten werden im Alltag leider häufig vergessen/Karriere über Hinterzimmer anstatt über transparente Prozesse
Gut am Arbeitgeber finde ich
Regionale Verbundenheit, man besetzt die Zukunftsthemen und man hat eine Wachstumsperspektive
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Personalentwicklung und Mitarbeiterförderung. Das man interne Potentialträger lieber verliert (da man sie meist gar nicht organisatorisch erkennt), denn gut bezahlt und fördert.
Verbesserungsvorschläge
In Zeiten von Fachkräftemangel muss internes Knowhow besser genutzt werden. Die HR muss stärker an der Entwicklung der Mitarbeiter interessiert sein. Job-Rotation, Job-Enrichment, definierte Karrierepfade dürfen keine Fremdwörter mehr sein. Der Führungskreis muss eine Bedeutung haben und die Voraussetzungen hierfür müssen mit Kompetenz und Führungsfähigkeiten gerechtfertigt sein. Dies ist häufig nicht zu erkennen.
Arbeitsatmosphäre
Je nach Teilkonzern und Standort sehr gut (Hauptsitz, Holding) bis sehr durchwachsen (kleinere Standorte, Fertigungsorte).
Kommunikation
Positiv sind die Betriebsversammlungen hier wird viel erklärt und angekündigt (dann häufig aber nicht durchgeführt). Dazwischen gilt Kommunikation gerne als Holdschuld. Intranet könnte hierfür besser genutzt werden und nicht so stark für "Freizeittipps".
Kollegenzusammenhalt
Absolut Teamabhängig, jede Ausprägung von positiv bis negativ möglich.
Work-Life-Balance
Man kann sich hier weitestgehend nicht beklagen. Home-Office wird weitestgehend angeboten und das Zeitarbeitskonto wird als hohes Gut betrachtet.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt einige Positivfälle, aber bei der Mehrheit fragt man sich, wie sind die nur zu diesem Job gekommen.
Interessante Aufgaben
Sehr stark von der Abteilung und eigenen Motivation abhängig.
Gleichberechtigung
Leider kein uvex Phänomen, aber praktisch jede Frau fällt nach Auszeiten in der Karriereleiter von der Sprosse. Falls ausnahmsweise Führungspositionen intern ausgeschrieben werden, dann gibt es mittlerweile sogar Frauen in Führungspositionen als Ausnahme, die die Regel bestätigen. Bei der häufigeren Besetzung ohne transparente Prozesse (s. u.) werden Frauen meistens nicht berücksichtigt.
Umgang mit älteren Kollegen
Sehr gut, bekommen auch als Bewerber noch eine faire Chance (Fachkräftemangel) und zusätzlich mehrere Tage zusätzlich frei (sog. "Grufti-Tag am Mittwoch")
Arbeitsbedingungen
Büros und Home-Office Austattung entsprechen gehobeneren Standard
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wird offiziell Großgeschrieben und nachverfolgt, wie bei den meisten Unternehmen werden dann aber im Alltag mögliche Grauzonen in diesen Bereichen auch gerne genutzt.
Gehalt/Sozialleistungen
Keine IG-Metall, aber grundsätzlich ok. Die AT-Grenzen sind gerade bei Mitarbeitern, die schon länger dabei sind, gerne auch willkürlich im Vergleich zum Tarifgehalt gewählt.
Image
In der Region schon eher positiv, bei Trendsportlern eher durchwachsen. Man versucht in der HR nach aussen eine Arbeitgebermarke aufzubauen, deren Anspruch man häufig im Alltag nicht gerecht wird.
Karriere/Weiterbildung
Völlig intransparent und entspricht der Methode Hinterzimmermauscheleien. Interne Stellen von Führungskräften werden praktisch nie intern ausgeschrieben. Menschen gehen in Rente und die Stellen werden dann von Zauberhand ohne Ausschreibung besetzt. Die HR hat keinerlei Strukturen gute Leute zu erkennen, zu fördern oder der Führung hier unterstützend zur Seite zu stehen. Letztendlich wird man auf Zuruf der bestehenden "Führungselite", die ja aus diesem schwierigen System entstammt, befördert oder diese sucht gleich extern, weil man seinen Mitarbeitern grundsätzlich weniger Knowhow zutraut, denn Externen. Ohne Kontakt zur Geschäftsführung, bzw. Eigentümerfamilie fällt man chancenlos durch das Raster.
Die Teilnehmer, des je nach Laune aufgelegten, Nachwuchsprogramms "Goldfischteich" scheinen eher gewürfelt, denn nach einem Kompetenzmodell ausgesucht. Dementsprechend macht hieraus auch keiner Karriere und verlässt häufig im Anschluss das Unternehmen.