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C.H.BECK
Bewertung

Solider Arbeitgeber

3,9
Empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Recht / Steuern bei Verlag C.H.Beck in München gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Positives Image in der Fachwelt, extreme Planungssicherheit und Freiheit in meiner Berufsausübung, völlige Abwesenheit von negativem Stress und unangenehmen Terminen, nach längerer Dienstzeit auch sehr attraktive Bezahlung.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Das sind allenfalls Kleinigkeiten, die man aus meinen obenstehenden Beurteilungen herauslesen kann. Wirklich schlecht finde ich nichts.

Verbesserungsvorschläge

Ein Verlag ist besonders betroffen von dem Vormarsch des Internets. Hier wurde zwar schon einiges erreicht (beck-online), ich meine aber, dass man da mehr machen könnte. Insbesondere sollte man eine Arbeitsatmosphäre für diese Fachleute schaffen, damit sie ihre Kreativität besser entfalten können. Die meisten Nicht-Juristen, die hier im Bereich Neue Medien, elektronische Publizieren etc. eingestellt werden, gehen irgendwann wieder, weil sie das Gefühl haben, dass nichts vorangeht.

Arbeitsatmosphäre

Das hängt sicher sehr von der jeweiligen Tätigkeit ab. Ich arbeite nahezu vollständig selbständig und in eigener Verantwortung. So lange alle Werke pünktlich erscheinen und sich niemand massiv beschwert, findet keinerlei Einmischung durch Vorgesetzte/Verleger statt. Im Umkehrschluss wird man natürlich auch nicht andauernd gelobt. Wer regelmäßiges Feedback wünscht, wird da eher ein Defizit empfinden. Ich finde es super, wie es ist.

Kommunikation

Das ist sicherlich eine Schwachstelle. Siehe hierzu aber auch den Eintrag zu "Vorgesetztenverhalten". Wer in einem inhabergeführten Unternehmen arbeitet, sollte nicht dieselben Transparenzmaßstäbe erwarten, wie z.B. bei börsennotierten Arbeitgebern. Dass Inhaber ihre Mitarbeiter nicht unbedingt erzählen, wieviel Gewinn sie machen, ist eigentlich klar. Im Eigeninteresse wäre es aber m.E. manchmal besser, unternehmerische Entscheidungen besser zu kommunizieren. Es kommt oft vor, dass man erst per Flurfunk etwas erfährt, das auch für die eigene Arbeit unmittelbar Bedeutung hat. Manche frustriert das. In jedem Fall ist es nicht produktivitätssteigernd.

Kollegenzusammenhalt

Das kommt sicherlich stark auf die jeweiligen Kollegen an und ist daher m.E. kein Firmenspezifikum. Ich kann mich in keiner Weise beschweren. Aber Idioten oder intrigante Menschen gibt es überall, natürlich auch hier.

Work-Life-Balance

Relevant ist hier der Vergleich: Wer aus der Rechts-/Steuerberatung oder Wirtschaftsprüfung kommt, wird die Arbeitszeiten als Traum empfinden. 37,5 h/Woche, Überstunden, sofern sie denn einmal anfallen, können bis 40 angespart und abgefeiert werden, z.B. zwischen Weihnachten und Silvester, wenn der Verlag geschlossen hat. Also faktisch 7 Wochen Urlaub im Jahr. Dazu extrem planbare Arbeitszeiten. Abend- oder Wochenendtermine gibt ein- oder zweimal im Jahr und dann mit extrem langer Vorlaufzeit. Mit Kindern prima, wenn man ohnedies in einen Zeitplan (Kindergarten/Schule/Essenszeiten) gezwängt ist. Negativ - für die Kinderlosen oder Paradiesvögel - ist sicherlich, dass man Kernzeiten einhalten muss, auch wenn dies für den Arbeitsablauf überhaupt nicht von Bedeutung ist, und dass Home-Office nicht so gerne gesehen ist (ist aber hier und da durchaus möglich).

Vorgesetztenverhalten

Das ist wie bei den Kollegen abhängig vom konkreten Vorgesetzten. Da gibt es gute (so einen habe ich) und schlechte. Über allem steht der jeweilige Verleger. Das ist nicht immer angenehm, da man selten einen Termin bekommt, Entscheidungen z.T. sehr lange dauern oder gar nicht getroffen werden und wenn dann auch schon einmal sehr überraschend. Hierüber wird im Haus z.T. heftig geschimpft. Aber bei alledem sollte man bedenken, dass es sich um eine OHG handelt. Die Gesellschafter haften in vollem Umfang mit ihrem Privatvermögen. Daher ist es, so sehe ich das, das Recht dieser Gesellschafter, Entscheidungen ohne Rücksicht auf andere zu treffen (oder zu verzögern), denn letztlich ist es deren "Laden".

Interessante Aufgaben

Siehe Arbeitsatmosphäre. Natürlich ist auch dieser Punkt sehr individuell. Ich kann meine Arbeit eigenständig organisieren, reorganisieren, mit den Kollegen und Mitarbeitern neu justieren. Zahlendruck bekommen allenfalls die Abteilungsleiter, aber nicht die inhaltlich verantwortlichen. Wie bei jeder Tätigkeit wird es im Zeitablauf etwas langweiliger, weil man schon alles kennt. Wer sich für die Materie (im juristischen Verlagsteil also: für das jeweilige Rechtsgebiet) akademisch interessiert, kann sich hier sehr gut austoben. Wer allerdings wenig intrinsische Motivation verspürt, sondern Anstoß von außen braucht (große Zahlen, Deadlines, wichtige Meetings, Dienstreisen etc.), der ist hier falsch. Das Arbeiten ist einer Stelle an einem Institut an der Universität ähnlicher als derjenigen in einer Anwaltskanzlei. Man hat oftmals mit der Speerspitze im jeweiligen Rechtsgebiet zu tun (Richter, Professoren etc.), mit denen man andernfalls nicht in Kontakt käme. Das ist interessant, aber sicherlich auch manchmal nervend, da diese Damen und Herren in der Regel recht schwierig und eitel sind.

Gleichberechtigung

Als Mann kann ich dazu nichts Selbsterfahrenes beitragen, außer dass viele Frauen meinen, dieser Punkt sei - höflich ausgedrückt - verbesserungswürdig. Tatsächlich gibt es kaum Frauen in Führungspositionen, woran auch immer das liegt.

Umgang mit älteren Kollegen

Hier arbeiten sehr viele Rentner weiter und werden sehr geschätzt. Fast schon scheint es, dass es die Verlagsleitung wundert, wenn jemand bei Erreichen der Regelaltersgrenze tatsächlich einfach in Rente geht.

Arbeitsbedingungen

Altbau in Schwabing in ruhiger Seitenstraße mit Blick in einen schönen Garten. Wer das noch im Einzelbüro hat, was es hier noch sehr häufig gibt, will eigentlich gar nicht mehr nach Hause. Nur die Heizung fällt zu oft aus. Und nach welchen Kriterien ein Parkplatz in der Tiefgarage vergeben wird, entzieht sich mir bis heute.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Ich finde diesen Punkt schwierig. Die Verleger sind - privat - was man so hört sozial sehr engagiert. Das ist aber m.E. eine Privatangelegenheit und hat mit meinem Arbeitsverhältnis nichts zu tun.

Gehalt/Sozialleistungen

Angesichts der Arbeitszeiten sind hier Stundenlöhne erreichbar, die auch von Anwaltskanzleien (außerhalb der Partnerschaft) nicht überboten werden können. Es gibt Essensmarken, Sportförderung und noch anderen Kleinkram, außerdem kann man logischerweise sehr viele Bücher verbilligt und an Weihnachten umsonst erwerben.

Image

In der juristischen Fachwelt ist der Verlag C.H.Beck unangefochten. Dieses positive Image strahlt auch auf die Mitarbeiter ab.

Karriere/Weiterbildung

Es gibt selten Abteilungs- oder gar Geschäftsleitungsstellen, die intern besetzt werden. Wer als fachlich qualifizierter Mitarbeiter einsteigt, muss somit damit rechnen, dass bei einer Gruppenleiterposition das Ende der Karriereleiter erreicht ist. Weiterbildung ist möglich, man muss sich aber selbst darum kümmern. Ich sehe allerdings auch bei den wenigsten, wozu eine Weiterbildung aus betrieblichen Gründen sinnvoll sein soll. Wenn dies so ist, z.B. Einarbeitung in ein neues Rechtsgebiet, wird sie auch gewährt.

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