Der Fisch stinkt immer vom Kopf
Gut am Arbeitgeber finde ich
Nicht mehr so viel, sonst hätte ich nicht gekündigt…
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Teile des Managements, einige Führungskräfte und selbsternannte Experten, die seit Jahren keine guten Ergebnisse liefern.
Zu viele Dilettanten.
Verbesserungsvorschläge
Endlich im neuen Jahrtausend ankommen und vor allem den Vertrieb von Kaltakquise am Telefon auf digital umstellen.
Produkte am Kundenbedarf orientieren und nicht das anbieten, von dem man meint, es würde einen Mehrwert für die Kunden darstellen. Regelmäßiges Kundenfeedback wäre hier essentiell.
Auf die Experten hören, die man genau deswegen eingestellt hat, eben weil sie Experten auf ihrem Gebiet sind.
Alte Zöpfe abschneiden und Prozesse automatisieren.
Bewährte Standards einsetzen, statt auf umständliche Eigenentwicklungen zu setzen.
Abteilungen wie Product, Sales und Marketing enger zusammenbringen.
(Verdiente) Mitarbeiter wertschätzen.
Micromanagement abstellen!
Arbeitsatmosphäre
Insgesamt gut, wobei viele Kündigungen und dadurch bedingte Neueinstellungen die Atmosphäre etwas verschlechtert haben.
Reduziert auf den Tech-Bereich würde ich es besser bewerten, aber sobald Abteilungen wie Sales involviert sind, wird es oft unerträglich.
Daher insgesamt „nur“ gut mit merklicher absteigender Tendenz.
Kommunikation
In einem Wort: fürchterlich!
Insbesondere vom Management werden Mitarbeiter nicht „für voll“ genommen. Man kommuniziert mit den Führungskräften immer nur so viel, wie man muss, lügt sich dabei oft selbst in die eigene Tasche und ändert auch gerne immer wieder die Strategie.
Dabei ist die Kommunikation oft nur von oben nach unten. Die wirklichen Experten werden meistens nicht gehört, bzw. legt man keinen gesteigerten Wert auf deren Meinung.
Warnungen und Hinweise werden ignoriert und so läuft man immer wieder vor eine Wand oder manövriert sich in eine Sackgasse.
Wenn das Kind dann bereits in den Brunnen gefallen ist, wird man hektisch, agiert kopflos und es herrscht blinder Aktionismus.
Leider lernt das Management daraus nie etwas und so wiederholt sich das Spiel immer und immer wieder.
Kollegenzusammenhalt
Hat sehr nachgelassen, was insbesondere daran liegt, dass die Kollegen, die sich wirklich mit der Firma identifiziert haben und etwas bewegen wollten, mehrheitlich das Unternehmen verlassen haben.
Bei vielen neuen Kollegen hat man den Eindruck, dass sie nur ihre ganz eigene Agenda verfolgen. Das mag auch daran liegen, dass mittlerweile Remote gearbeitet wird.
Im Tech-Bereich hilft man sich aber weitestgehend, während bei Sales teilweise offener Krieg herrscht. Vor allem die Zusammenarbeit zwischen Tech und Sales ist furchtbar und hoch politisch.
Man zieht hier nicht an einem Strang und arbeitet quasi immer nur gegeneinander.
Work-Life-Balance
Aus meiner Sicht top!
Insbesondere die Kollegen von HR sind hier schwer bemüht und machen vieles möglich.
Vorgesetztenverhalten
Keiner meiner direkten Vorgesetzten (es waren 4 über die Jahre) konnte mir fachlich das Wasser reichen. Das ist auch ok, denn ich wurde als Experte auf meinem Gebiet eingestellt und da erwarte ich auch nicht, dass sich meine Führungskraft auf dem gleichen fachlichen Niveau bewegt.
ABER: meine fachliche Expertise wurde oft ignoriert! Man meinte, es besser zu wissen. Ein Verhalten, dass sehr viele Experten aus unterschiedlichen Bereichen seit Jahren bemängeln.
Man stellt also gut bezahlte und hochqualifizierte Experten ein, um sie dann immer wieder zu überstimmen und ihnen zu sagen, was sie sie tun sollen.
Im Nachhinein behielten die Experten leider immer recht.
Am Ende führte das zu einer hohen Frustration. Man fühlt sich nicht ernst genommen und fragt sich, warum man eigentlich eingestellt wurde?!
Statt sich neuen (modernen) Wegen und den daraus resultierenden Möglichkeiten zu öffnen, agiert man weiterhin wie ein 90 Jahre alter Verlag, der Innovationen und Möglichkeiten immer wieder verschläft.
Man traut sich nicht, alte Zöpfe abzuschneiden und neue Wege zu gehen.
Interessante Aufgaben
Die würde es geben, wenn man technisch gesehen mal im neuen Jahrtausend ankommen würde.
Für meine Position und Tätigkeit war es am Ende langweilig, da immer nur von oben bestimmt wird, was wie umgesetzt wird und sämtliche Innovationen und notwendige Verbesserungsvorschläge ignoriert werden, da man unbequeme Themen nicht angehen möchte.
Gleichberechtigung
Zumindest für den Tech-Bereich kann ich bestätigen, dass alle gleich behandelt werden und die gleichen Chancen haben
Umgang mit älteren Kollegen
Auch hier kann ich für den Tech-Bereich nur Positives berichten.
Arbeitsbedingungen
Im Office mitunter sehr laut, da Großraumbüro, aber seit Homeoffice kein Thema mehr.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier wird Einiges getan, aber man könnte noch mehr tun, wie z.B. die Flotte auf E-Autos umstellen
Gehalt/Sozialleistungen
Leider bewegen sich die Gehälter am unteren Limit. Auch ein Grund dafür, warum viele gute Kandidaten sich für andere Arbeitgeber entscheiden.
Die üblichen Gehaltserhöhungen sind im Prinzip nicht der Rede wert und decken nicht mal die steigende Inflation ab.
Für gute Leistungen gibt es keine Gehaltserhöhungen oder maximal eine „kleine Aufmerksamkeit“ von 2 oder 3%.
Image
Wird immer schlechter, das belegen auch zahlreiche Kündigungen in allen Bereichen.
Mitarbeiter werden oft nicht wertgeschätzt.
Ich hatte mich zu Beginn sehr bewusst für diese Firma entschieden. Wäre ich heute ein Bewerber, würde ich mich wohl anders entscheiden.
Karriere/Weiterbildung
Sehr gut bezüglich Weiterbildungen. Es wird viel intern angeboten, u.a. Sprachkurse. Auch sonst bekommt man i.d.R. das Budget für externe Schulungen.
Was die Karriere betrifft, erfolgen Beförderungen leider oft auf Grund von Umstrukturierungen oder weil eine Führungsposition frei geworden ist und nun jemand „nachrutschen“ muss.
Eine wirkliche Förderung und nachhaltige Weiterentwicklung eines Mitarbeiters findet nur in Einzelfällen statt und hängt sehr von der jeweiligen Führungskraft ab.