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VITRONIC 
Dr.-Ing. 
Stein 
Bildverarbeitungssysteme 
GmbH
Bewertung

Permanente Überlast sorgt für Frust im sonst guten Unternehmen

3,5
Empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei VITRONIC Dr.-Ing. Stein Bildverarbeitungssysteme GmbH in Wiesbaden gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Man hat fast immer irgendwie die Möglichkeit sich selbst zu helfen und bekommt auch die Unterstützung dazu wenn man sich herumfragt, da es überall erfahrene und hilfsbereite Kollegen gibt.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Vieles nicht organisiert und noch zu "wurschtelig", was dem Sprung von der kleinen Klitsche zum großen Unternehmen geschuldet ist und bei weitem noch nicht ausreichend geändert wurde. Das alles fordert den Leuten die ohnehin mehr stemmen sollen als möglich noch mehr ab. Das führt auf Dauer immer wieder zum Abgang von erfahrenen Kollegen, was die Umsetzung der o.g. Themen und Entlastung auch nicht beschleunigt.

Verbesserungsvorschläge

Personellen Ressourcenmangel erkennen und beheben. Tipp: Meist sind die, die sich kooperativ verhalten auch die, die überlastet sind und sich dann an Standardthemen abarbeiten und Frust aufbauen. Wenn man also fragt, ob sich wer überlastet fühlt und auch entsprechendes Feedback kommt, dann mehr Leute einstellen und die die sich nicht überlastet fühlen gerne auch mal mit Standardaufgaben betreuen und die Umsetzung auch sicherstellen (bevor wieder die Gutmütigen alles machen, weil es sonst liegen bleibt).

Nicht 10 Jahre alte Rechner weiterbetreiben für die weniger wichtigen Mitarbeiter sondern wie in anderen Unternehmen üblich nach 3-5 Jahren tauschen. Dann kann man sich manche Umrüstungen auch sparen und braucht weniger Support. Außerdem endlich zeitgemäße IT umsetzen. Es stehen zig Dinge in den Startlöchern aber seit Jahren richten dauerüberlastete und schwer erreichbare ITler händisch Sachen am Rechner fertig ein, da waren sie in früheren Unternehmen schon deutlich weiter. Man hört immer von Dingen die bald kommen sollen aber es kommt nicht.

Erst die Verbesserungen einbringen und dann die Bürokratie dazu umsetzen, nicht umgekehrt. An manchen Stellen hat man deutlich mehr Arbeit als früher weil etwas für geänderte Systeme oder Prozesse vorbereitet wird, aber der Mehrwert bleibt für viele Beteiligte bisher aus. Dinge, die jemand zuvor eben auf eigene Faust zum Guten umgesetzt hat, sind nicht mehr möglich und verursachen ebenfalls wieder Mehrarbeit.

Regelmäßige anonyme Mitarbeiterbefragungen durchführen:
Ich denke, dass die Vorgesetzten oft als Filter wirken und von den Problemen an der Basis oft oben nichts ankommt. Und was hat die Firma dann davon, wenn die Leute frustriert gehen? Was ein Abgang vor allem in Bereichen mit nötigen Spezialwissen alles mit sich bringt dürfte hinlänglich bekannt sein. Wäre es also nicht ggf. sinnvoll, wenn die Kollegen die Chancen haben sich anderweitig zu artikulieren, die sich sonst entweder nicht trauen oder zumindest (gefühlt?) ungehört klagen?

Die Umsetzung stelle ich mir so vor, dass man sich einen Code von einem Stapel nimmt und das Ding am Rechner ausfüllt und ausdruckt und den Code darauf eintragen kann. Wenn dann wer Rückfragen hat, kann per News gesagt werden, dass zu Codes xy von Kollegen yz Fragen da sind und ob man die beantworten will. Kann dann anonym wieder mit Code oder nicht anonym weiter erfolgen. Vielleicht gibt es auch bessere Wege hierfür?

Arbeitsatmosphäre

Positives Feedback für seine Arbeit bekommt man gelegentlich schon, was sicher auch motiviert. Leider hat sich der sonst als Vorteil gehandelte Faktor Familienunternehmen auch schon negativ bemerkbar gemacht, sonst wären hier 5 Sterne drin.

Kommunikation

Innerhalb der Gruppe funktioniert die Kommunikation insgesamt recht gut, im direkten Teamumfeld je nach Kollegen sogar traumhaft. Firmenweit gibt es teilweise Infos, die sehr gut transportiert werden, teilweise hängen Arbeitsprozesse oder Verbesserungen daran, weil man nicht oder unzureichend kommuniziert. In der eigenen Abteilung gibt es positive und negative Beispiele. Wir müssen besser werden genügt auf Dauer nicht.

Kollegenzusammenhalt

Mit den meisten Kollegen kommt man absolut super aus. Schwarze Schafe gibt es überall, aber gefühlt hier deutlich weniger!

Work-Life-Balance

Es gibt eine feste Kernzeit von 9-15.30 bzw. Freitags bis 14 Uhr. Darum kann man sich seine Stunden je nach Stelle einigermaßen einplanen. Auf private Probleme/familiäre Besonderheiten wird viel Rücksicht genommen, leider kann man sich hierdurch aber auch wieder Karrieremöglichkeiten sehr leicht verbauen...

Homeoffice für 2 Tage im Monat wurde nun in vielen Bereichen eingeführt, ist leider aber nicht überall nutzbar oder nicht gewünscht, obwohl möglich (mMn. wohl mangelndem Personal geschuldet).

Vorgesetztenverhalten

Gruppenleiter und Abteilungsleiter sehen öfter Dinge unterschiedlich, beide jedoch sind menschlich absolut fair. Leider haben andere Kollegen schon weniger Unterstützung erfahren als angebracht war, weil sie sich dem Team geopfert und nicht deren Aufgaben Prio zugeordnet haben.

Interessante Aufgaben

Zu Beginn waren die Aufgaben sehr abwechslungsreich. Die abwechslungsreichen Aufgaben werden aber zwischenzeitlich in andere Bereiche ausgelagert und für die wenigen Dinge, die man im eigenen Bereich machen könnte bleibt keine Zeit mehr weil eine unglaubliche Arbeitslast das gar nicht zulässt, obwohl es die Effizienz steigern könnte.

Gleichberechtigung

Ich denke je nach Bereich habenFrauen den gleichen Stand oder auch mal nicht. Insgesamt würde ich sagen es gibt schlechtere Unternehmen für Frauen.

Umgang mit älteren Kollegen

Von dem was ich mitbekomme gibt es nichts zu beanstanden. Alleine aufgrund des Alters habe ich zumindest bisher von keinen Benachteiligungen erfahren, ja teilweise sogar die Erfahrung der Kollegen sinnvoll eingesetzt.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsausstattung kommt mit guten Argumenten immer dahin, wo man es auch braucht, Klimatisierung gibt es leider nicht überall. Teilweise wird an manchen Stellen sehr viel Geld verbrannt und an Stellen, wo es sinnvoll investiert wäre wieder gespart. Glücklicherweise bin ich hier selten betroffen, bekomme es nur leider oft mit. Die Tools sind teilweise hoffnungslos veraltet, eine Ablösung ist seit Jahren in Arbeit aber wirklich umgesetzt wird vieles nur sehr zäh. Es scheint auch als ob Eigenentwicklungen viel Gewicht tragen, obwohl es oft schon fertige Lösungen gibt, die die Dinge auch könnten. Hier wäre die Zeit der internen Entwickler sicher besser investiert.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Man achtet beispielsweise auf Umweltsiegel bei der Hardwareauswahl und unterstützt auch soziale Projekte. Teilweise könnte der Umgang mit natürlichen Ressourcen aber besser geregelt werden. Liegt sicher an jedem Mitarbeiter auch selbst, aber auch zentral gesteuert wäre an einigen Stellen Strom sparbar und Müll besser zu trennen.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt kommt immer pünktlich und ab und an gab es sogar ungeplante Bonuszahlungen. Ansonsten recht unterdurchschnittliche Bezahlung. Allein wegen des Geldes bleiben sicher allenfalls Alteingesessene, der Rest ist eher dem positiven Klima der Kollegen untereinander und dem Vorgesetztenverhalten geschuldet.

Image

Wie es eben so ist wenn jemand u.a. Radarfallen herstellt denkt nicht jeder gut über VITRONIC. Wenn man aber sich mit Kollegen unterhält ist eine positive Gesamtstimmung wahrnehmbar, einzig an fast jeder Ecke hört man über die unglaubliche Arbeitslast stöhnen, was ich leider für meinen Bereich bestätigen kann. Werde mich daher auch anderweitig umschauen, da das nur ein temporäres Phänomen sein darf, bei dem man gerne mal sich extra reinhängt, auf Dauer darf so nicht geplant werden!

Karriere/Weiterbildung

Einigen Leuten wird der Aufstieg wohl für immer verwehr bleiben. Schulungen gibt es, aber Zeit das Gelernte anzuwenden bleibt selten. Wer Weiterkommen möchte muss Top Leistung zeigen, darf aber keine Einschränkung der Arbeitszeit durch private Umstände vornehmen, um sich nicht künstlich zu bremsen.

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Arbeitgeber-Kommentar

Anja Bach, Leiterin Personal
Anja BachLeiterin Personal

Liebe Kollegin, lieber Kollege,

vielen Dank für Deine ausführliche Bewertung! Du adressierst darin als zentralen Faktor eine in Deinen Augen schon zu lang andauernde Überlast an vielen Stellen im Unternehmen und beschreibst damit verbundene Zusammenhänge, die Du wahrnimmst. Für mich sind sehr hilfreiche Beobachtungen dabei und über Deine Verbesserungsideen (v.a. Ressourcenmangel beheben, Standardthemen an alle Kollegen gleichmäßig verteilen, Mitarbeiterbefragungen durchführen, zeitgemäße IT umsetzen) werde ich mit dem HR-Team und der Geschäftsführung sprechen.

Danke auch für Deine positiven Beispiele und Nennungen zu Kollegenzusammenhalt, Vorgesetztenverhalten, Arbeitsatmosphäre, Kommunikation, Berücksichtigung privater Belange und positivem Gesamtimage.

Insgesamt beschreibst Du ein Unternehmen auf dem Weg hin zum konsolidierten großen Mittelständler. Dein großes Lob ist ein in größten Teilen sehr gutes Miteinander zwischen Kollegen und mit Vorgesetzten. Dein größter Hinweis ist die notwendige Professionalisierung in IT, Prozessen und Ressourcen. Man kann schön herauslesen, dass VITRONIC immer noch stark wächst. Aber auch, dass wir alle gemeinsam aufmerksam hinschauen sollten, ob das Wachstum zu jedem Zeitpunkt von der bestehenden Mannschaft bewältigt werden kann. Vielen Dank für dieses wertvolle Feedback!

Viele Grüße

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