Ordermanager
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gut finde ich, dass ich meine Arbeitszeit auf meine Bedürfnisse anpassen kann. Auch der Urlaub lässt sich mit den Kolleg*innen prima planen und der Chef genehmigt. Gehalt wird pünktlich gezahlt. Trotz der hohen Arbeitsbelastung aller herrscht überwiegend ein gutes Miteinander.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Personalpolitik lässt meines Erachtens zu wünschen übrig. Gute Mitarbeiter kündigen und Voith kann sie nicht halten. Das Problem liegt meiner Wahrnehmung nach auch an den Führungskräften, die die Signale nicht erkennen und nichts oder nicht genug für nachhaltige Verbesserungen an der Arbeitssituation tun.
Verbesserungsvorschläge
Das Management sollte die Hilferufe aus der Belegschaft ernst nehmen. Es genügt nicht, nur an den Personalkosten sparen zu wollen. Wenn schon wenuger Personal, dann bitte auch die Arbeitsprozesse effektiver machen. Die SAP-Prozesse sind viel zu umständlich und so gut wie gar nicht automatisiert. Ich kenne das von meinen früheren Arbeitgebern anders.
Arbeitsatmosphäre
Die Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen ist meist sehr kollegial und fair. Alle leiden unter einer sehr bis zu hohen Arbeitsbelastung. Das macht sich natürlich bemerkbar.
Kommunikation
Informationen fließen teils in seltsam verschnörkelten Wegen. Es wird viel kommuniziert, jedoch nicht immer gezielt informiert. So kommen Informationen an den wirklich betroffenen Stellen nicht wirklich oder zeitnah an.
Kollegenzusammenhalt
Hier fällt es mir schwer, die richtige Sternzahl zu vergeben. Die 4 Sterne sind ein Mittelwert. Vielen Kolleg*innen gebe ich 5 Sterne, einigen weniger. Die meisten bemühen sich wirklich, so gut es die Arbeitslast eben zulässt. Und das Arbeitsaufkommen ist wirklich hoch, bei sehr komplexen und leider zu wenig automatisierten Prozessen.
Work-Life-Balance
Durch die Vertrauensarbeitszeit in meiner Position habe ich auch die Möglichkeit, private Termine auch während der Arbeitszeit wahrzunehmen. Wir melden uns einfach bei Chef uns Kolleg*innen ab, ohne dass es zu Murren kommt. Seit Corona arbeiten wir fast zu 100% von zu Hause aus.
Vorgesetztenverhalten
Ich bin mit meinem Chef größtenteils zufrieden. Menschlich verstehen wir uns sehr gut. Die Arbeitsbelastung in unserem Team kennt er und schätzt sie auch richtig ein. Personalpolitisch läuft im Unternehmen einiges erheblich falsch. Ich nehme leider wahr, dass unser Chef sich nicht so stark für die Verstärkung unseres Teams einsetzt, wie es für uns erforderlich wäre. Ab nächstem Jahr werden durch Jobwechsel und Ablauf eines befristeten Vertrags weniger Mitarbeiterstunden verfügbar sein als jetzt.
Interessante Aufgaben
Mein Aufgabengebiet finde ich sehr interessant. Neben vielen Routineaufgaben gibt es immer wieder Fälle, auf die man sich neu einstellen muss. Langweilig ist es hier nicht. Die Arbeitsbelastung ist allerdings sehr hoch, so dass immer wieder neu priorisiert werden muss.
Gleichberechtigung
Ich bin für 2 Jahre zur Überbrückung für eine Kollegin, die in Elternzeit ging, zu Voith gekommen. Meine Kollegin kommt nächstes in ihren Job zurück. Eine andere Kollegin wechselt ins Projektmanagement. Also Chancen auf Veränderung oder Verbesserung gibt es. Wie es mit der Chancengleichheit steht, kann ich aufgrund meiner kurzen Zeit bei Voith nicht beurteilen. Ich nehme aber wahr, wie meine Kolleginnen gerne als zickig beurteilt werden, obwohl sie nur den Istzustand reklamieren, der leider oft vom Soll abweicht.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich wurde mit 54 Jahren eingestellt. Ältere Kolleg*innen werden nach meinen Erfahrungen geschätzt. Wie es mit der Förderung aussieht, kann ich nicht beurteilen.
Arbeitsbedingungen
Mein Büroarbeitsplatz hat alles, was ich brauche. Guter Atuhl, höhenverstellbarer Schreibtisch, zwei Monitore. Wenn ich will, bekomme ich auch einen dritten. Für die Covid-bedingte Homeofficearbeit muss ich mein Diensttelefon keider auf mein privates Handy weiterleiten, damit mich die Kunden auch zu Hause tel. erreicgen können. Häte ich keine Telefonflatrate zu Hause, müsste ich meine dienstlichen Telefonate umständlich mut Voith abrechnen. Hier hat der Arbeitgeber nicht weiter nachgedacht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Jedes Unternehmen möchte sich als klimafreundlich oder gar klimaneutral darstellen. So auch Voith. Der Weg dorthin ist allerdings noch sehr weit. Voith Kiel hat Dieselloks hergestellt und ist auf die Wartung und Reparatur von Dieselloks ausgerichtet.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich kann mich über mein Gehalt nicht beklagen und ich erhalte es pünktlich. Ich weiß aber von Kolleg*innen, die bei gleicher Aufgabe unterschiedlich entlohnt werden. Seit gut 2 Jahren verhandelt die IG Metall mit Voith Kiel über einen Tarifvertrag. Die Verhandlungen dauern an. Voith Heidenheim hat schon länger einen Tarifvertrag. Ein Unternehmen, mehrere Standorte, unterschiedliche Tarifsituationen.
Image
Bei Voith in Kiel ist in den vergangen Jahren vieles sehr schlecht gelaufen. Es gab Umstrukturierungen, Entlassungen bedingt durch die Einstellung der Lokproduktion. Die Stimmung in der Belegschaft ist nicht gut. Alle arbeiten trotzdem hart. Meiner Wahrnehmung nach stellt das obere Management am Standort Kiel die falschen Weichen. Die Personalplanung läuft in die falsche Richtung. Es wird an den falschen Stellen gespart, so dass mehr Engpässe entstehen, die im Gegensatz zu den Unternehmenszielen stehen. Bevor zusätzliches Personal eingestellt wird, soll die alte Mannschaft mehr Umsatz und Gewinn erwirtschaften. Das verheizt die Mitarbeiter*innen. Zumal arbeitet das Management nicht einmal daran, die überbürokratisierten und viel zu umständlichen Arbeitsprozesse zu rationalisieren. Wenn man nicht mehr Personal einstellen, stattdessen sogar lieber mehr abbauen möchte, dann muss man die Prozesse zumindest verschlanjen und effektiver gestalten. Davon ist Voith meilenweit entfernt. Meine Kritik ist hier an das Top Managemebt gerichtet.
Karriere/Weiterbildung
Auf dem Papier sieht alles gut aus. In der Praxis konnte ich in der Zeit, die ich bei Voith bin aber nicht viel entdecken.