Neu ja, aber nicht modern - Steile Hierarchien wie vor 20 Jahren
Gut am Arbeitgeber finde ich
Bezahlung, leider nicht mehr, obwohl das lange Jahre anders war. Aus Stolz ist Resignation geworden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Abwerwitzige Hierarchien, schlechte Kommunikation unmögliche Hybris der Leitung.
Verbesserungsvorschläge
Hierarchieabbau ist keine Frage der Bezeichnung, sondern der Tat und da muss eine Führung ansetzen. Heterogenität ist Weg und Ziel.
Arbeitsatmosphäre
Mit neuem Vorstand und neuer Führungsriege ist der Kampf um die Filetstücke freigegeben worden. Anstelle gemeinsame Anstrengungen zu fördern versucht jede Organisationseinheit ihre Pfründe zu sichern und das Management unternimmt nichts dagegen. Das kann nur funktionieren, solange noch Idealisten gegensteuern, wenn diese aufgeben, wird es eng.
Kommunikation
Schlechte Kommunikation wird von oben nach unten vorgelebt. Mittlere und operative Ebene bekommen nur noch die maximal notwendigen Informationen. Stil von vor 20 bis 30 Jahren, gefühlt regiert das Managementverständnis, dass die Mitarbeiter durch Transparenz und Information infolge ihrer fehlende Qualifikation (Hierarchie scheint Qualifikation zu folgen) nur irritiert wären, da nur Manager das "Große Ganze" verstehen
Kollegenzusammenhalt
Immer noch erstaunlich gut, wenn sich auch das Management durch fehlende Kommunikation, fehlende Transparenz und fehlende Zusammenarbeit, alle erdenkliche Mühe gibt (Vorsicht Ironie, ist natürlich keine Absicht, sondern schlechterdings fehlerhaftes Verhalten) diesen Zusammenhalt zu torpedieren.
Work-Life-Balance
Weiterhin einer der Arbeitgeber mit dem größten Angebot, etwas für sich zu machen, auf sich Rücksicht zu nehmen und achtsam zu sein. In weiten Teilen auch dank eines starken Betriebsrats und einer starken IG-Metall.
Vorgesetztenverhalten
Sehr gemischt. Leider zeigen gerade die jüngeren Vorgesetzten wenig Führungskompetenz. Grenzen sich ab und lassen wenig Zusammenarbeit mit Mitarbeitern zu. Entweder falsch verstandener Ehrgeiz, zu wenig Erfahrung oder Unsicherheit über alle Gremien Hinweg. "Es ist wieder soweit, dass eine Führungskraft qua Hierarchie eine Kommunikation für beendet erklärt!" Das behindert Kreativität und Ideen.
Interessante Aufgaben
In vielen Bereichen hat der Mitarbeiter eher zu funktionieren, als aktiv an der Problemlösung mitzuarbeiten, so dass die Herausforderungen wegfallen und die Arbeit an Reiz verliert.
Gleichberechtigung
Zwar viele weibliche Führungskräfte bis hin zur Vorständin, aber diese werden zu wenig gefördert (Förderung bedeutet nicht nur die Karriereleiter hinauf-schubsen, sondern auch Entwickeln). Ältere Mitarbeiter eher noch geduldet.
Umgang mit älteren Kollegen
Wird schlechter, Erfahrungen sind nicht automatisch gut, aber immer hilfreich. Da sich aber jede Management Idee als etwas Neues darstellen muss, sind Erfahrungen für das Management eher hinderlich.
Arbeitsbedingungen
Immer noch sehr gut. Am Home Office liegt die schlechte Kommunikation nicht!
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Volkswagen hat seine Lektion verstanden.
Gehalt/Sozialleistungen
Der Großteil der Mitarbeiter weiß und ahnt gar nicht, wie gut wir es wirtschaftlich getroffen haben, daher ein ständiges Nörgeln auf höchstem Niveau.
Image
Nicht wegen der Skandale, sondern wegen des massiven Rückschritts in der Steuerung dramatisch schlechter geworden. Junge Kollegen sind entweder wegen der langatmigen Einstellungsprozesse abgeschreckt oder sehen Volkswagen nur als lukrative Zwischenstation an, denn eine echte Weiterentwicklung kann es kaum geben.
Karriere/Weiterbildung
Sicher sehr gut für protegierte Mitarbeiter. Kreative Köpfe, die selbst denken und auch den Diskurs suchen, werden hier nicht glücklich. Weiterbildungsangebot fachlich sehr groß, jedoch fehlt es an den Softskills.