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Watchmaster 
ICP 
GmbH
Bewertung

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Milchbärte gehen in die Insolvenz

2,4
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Arbeitsstätte ist zentral gelegen und gut erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Zu meiner Zeit versorgte der Arbeitgeber die Mitarbeiter noch regelmäßig mit frischem Obst und jeder Menge Getränke, bis hin zum Feierabendbier.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Es hat den Anschein, als wenn die Geschäftsleitung bewußt alle Tricks aus der Mottenkiste herkömmlichen Managements kramt, um die Angestellten von ihren Interessen her auseinander zu dividieren. Es wundert in diesem Zusammenhang nicht, daß ein Großteil der von der Watchmaster ICP GmbH bevorzugt eingestellten Mitarbeiter ausländischer Herkunft und der deutschen Sprache nicht mächtig ist. Diese Mitarbeiter werden leider sehr kostengünstig eingestellt und lassen sich als Personal wesentlich leichter „lenken“ als deutsche Muttersprachler, die selbstredend vorteilhafter im Sinne der Interessen einfacher Angestellter kommunizieren könnten. Die Fülle der englischsprachigen Kommentare hier bei Kununu spricht diesbezüglich für sich. Überhaupt, man verständigt sich auf Meetings ausschließlich auf englisch. Englisch ist die Sprache, in der man die Arbeit organisiert und in der man sich auch als deutscher Muttersprachler zum Zwecke der Arbeitsverrichtung auszutauschen hat, weil es leider gar nicht anders geht.

Verbesserungsvorschläge

Was fehlt, ist ein Betriebsrat, der der Geschäftsleitung nicht nur Grenzen, sondern der vor allem auch dem „hired and fired“ ein Ende setzt.

Arbeitsatmosphäre

Die Fa. Watchmaster war einst ein gutes Start-up-Unternehmen, in dem jede Hand und jeder Kopf gebraucht wurde. Sie agierte zu meiner Zeit wie ein riesiger Staubsauger für Luxusuhren, der europaweit Uhren aller namhaften Hersteller aufkaufte, um sie, wenn nötig, aufzuarbeiten und anschließend wieder gewinnbringend zu veräußern. Täglich wurden jede Menge Kundengespräche geführt sowie Uhren fotografiert, begutachtet, repariert, verkauft und versendet. In der Fülle der Aufträge organisierte man die Arbeit daher wahrhaft fabrikmäßig. Die Arbeitsweise, sowohl in der Büroetage als auch in den Werkstatträumen, war geprägt von Arbeitsteilung und Kooperation. Unnötigerweise aber wurde der Arbeitsalltag von Seiten der Geschäftsführung erschwert durch einen enormen Konkurrenzdruck, der geschickt und unauffällig in die Köpfe der Mitarbeiter getragen worden war und vollkommen unnötig das Miteinander der Kollegen erschwerte. Beliebt war, wer Zahlen bzw. Stückzahlen ablieferte, unbeliebt, wer sich Mühe gab und im Arbeitsprozeß auf Qualität setzte. Letztere war absolut nebensächlich, solange die verkauften Uhren nicht innerhalb einer gesetzlichen Umtauschfrist von den Käufern reklamiert wurden.

Kollegenzusammenhalt

Gute Kollegen findet man überall. Vor allem findet man sie da, wo die Welt nicht immer in Ordnung ist. Bei Watchmaster kann man also durchaus auch mit guten Kollegen rechnen. Vergessen sollte man jedoch nie, daß man sich in einem Haifischbecken bewegt. Und auch die besten Kollegen könnten einmal schwach werden und kräftig zubeißen. Die Schwächeren, die von hinten kommen, sowieso.

Work-Life-Balance

Gefragt war ausschließlich Quantität. Wann der betreffende Mitarbeiter zur Verrichtung seines Tagwerks an der Arbeit erschien, wann er pausierte und schließlich seine tägliche Arbeit beendete, war, egal ob in den Werkstätten oder im Büro, die ersten Jahre nicht wirklich von Interesse. Es gab Kollegen, die morgens um 8 Uhr mit der Arbeit begannen. Andere kamen erst gegen Mittag und arbeiteten bis in den späten Abend hinein. Das alles war mit keinerlei Problem verbunden, weil sich jeder Kollege in ein elektronisches Arbeitszeiterfassungssystem ein- und auszuloggen hatte. Leider begann man aber ab einem bestimmten Zeitpunkt vonseiten der Geschäftsleitung diese freie Arbeitsgestaltung enger und enger einzugrenzen, womit all jenen, die es vorzogen, in den Abend zu arbeiten, Möglichkeiten der Tagesgestaltung unnötig genommen wurden.

Vorgesetztenverhalten

Ja, es gibt die einen, die wissen, was es heißt, sich durchs Leben zu kämpfen. Aber dann gibt es leider auch andere, die niemals soziale Nöte leiden mußten und ausnahmslos in wohlbegüterten Häusern „besserer“ Kreise heranwuchsen. Es versteht sich also, daß junge Menschen, die sozusagen mit dem goldenen Löffel und von Geburt an mit den besten Verbindungen hin zu guten Kreditgebern aufwuchsen, in bestimmten, betrieblichen Alltagssituationen gänzlich andere Entscheidungen treffen als jene, deren Leben nicht vorgezeichnet worden war. Dummerweise werden alle wirklich wichtigen Entscheidungen in der Fa. „Watchmaster“ von ebendiesen jungen Entscheidungsträgern gefällt, die in einer heilen, liberalen Welt aufwuchsen und deren Wege von den ersten Kindheitstagen an über gute Schulen und vorfinanziertem BWL-Studium aus intakt mustergültigen Elterhäusern geebnet wurden. Sowohl das „hired and fired“ als auch die vielen kleinen Demütigungen des Arbeitsalltags erklären sich somit. Man wird folglich bei Watchmaster nicht einfach nur mit einem Fußtritt auf die Straße gesetzt. Nein, man wird in der Tat kurz und bündig, aber stets dennoch zuerst mit Stil und dann mit einem Fußtritt entlassen.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Kollegen findet man bei Watchmaster kaum, allenfalls vielleicht noch ein oder zwei in den Werkstätten.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsbedingungen in der Watchmaster ICP GmbH sind ausgezeichnet. Die Mitarbeiter auf der Büroebene arbeiten alle ausnahmslos an modernen vollvernetzten Computern; für Uhrmacher und Goldschmiede wurden mehrere Werkstatträume eingerichtet, deren Maschinerie und Werkzeugausstattung vorbildlich sind. Die Räume der Uhrmacher sind überdies klimatisiert. Jeder Werktisch ermöglicht Zugriff auf eine betriebsinterne Datenbank, die Auskunft über den Stand der Arbeit einer jeden Uhr ermöglicht und von jedem Mitarbeiter im Callcenter des Unternehmens eingesehen werden kann. Es existieren auf jeder Etage stets saubere Küchen-, Wasch- und Toilettenräume für die Mitarbeiter. Jede Uhr, die bei Watchmaster eingeht, wird zudem registriert und läßt sich jederzeit mit Hilfe eines ausgeklügelten Scanverfahrens orten. Zumindest in dieser Hinsicht ist das Management der Watchmaster ICP GmbH voll auf der Höhe der Zeit. Man versteht es, Arbeit zu organisieren und bis ins letzte Detail gewinnbringend zu verwerten.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Das Sozialbewußtsein der verantwortlichen Entscheidungsträger in der Watchmaster ICP GmbH ist leider alles andere als echt. Man tut, was man tun muß, um eine gewisse Fassade zu wahren. Und genau dazu zählte eben auch, regelmäßig ein wenig Obst und Getränke zu spendieren, um die Mitarbeiter bei Laune und vor allem aber exploitabel zu halten. Wer dann doch einmal krank wird, zieht sofort eine besondere Aufmerksamkeit auf sich, die allerdings nichts mit Führsorge zu tun hat, sondern vielmehr mit einer gewissen Angst, sich ein faules Ei ins Nest geholt zu haben. Wer bei WM also gut ankommen möchte, sollte besser nicht auf ein besonderes Sozialbewußtsein setzen oder gar pochen.

Gehalt/Sozialleistungen

Ein Unternehmen, wie die Watchmaster ICP GmbH, das jährlich Millionenumsätze erzielt, wäre also durchaus imstande, mehr als nur 24 Tage Urlaub im Jahr zu gewähren. Mittlerweile zahlt man aber nur noch, was man zu zahlen hat. Wurden den Kollegen früher Monatskarten der BVG erstattet, so heute nicht mehr. Weihnachts- und Urlaubsgeld gab es überhaupt nie. Allerdings kursierten ernstzunehmende Gerüchte, daß einzelne Arbeitnehmer, die der Geschäftsleitung wohlgesinnt waren, heimlich hin und wieder zum Ende des Weihnachtsgeschäftes Umschläge zugesteckt bekamen, wenn die Zahlen stimmten. Daß diese aber auf dem Rücken anderer erzielt wurden, die die wirklich schwierigen und zeitraubenden Arbeiten verrichteten, scheint den Verantwortlichen der Geschäftsleitung in keiner betriebswirtschaftlichen Lehranstalt vermittelt worden zu sein.
Obwohl das Weihnachtsgeschäft lief und der Rubel rollte, spendierte man z. B. 2021 Uhrmachern und Goldschmieden in den Werkstätten nur noch einmalig einen lauwarmen Bürger, wogegen man sich die Jahre zuvor wenigstens einmal die Woche im Weihnachtsgeschäft erkenntlich zeigte und mit Lieferdiensten ordentlich auftischte.

Karriere/Weiterbildung

gibt es nicht

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