Let's make work better.

Webasto Gruppe Logo

Webasto 
Gruppe
Bewertung

Lobenswerte Ziele und Ansprüche - Jetzt müsste man sie nur noch leben

2,7
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Forschung / Entwicklung bei Webasto in Stockdorf gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Als erstes betroffenes Unternehmen ist Webasto über Nacht deutschlandweit bekannt geworden. Die Reaktion auf den Ausbruch war vorbildlich und mutig und die interne Kommunikation nach ein paar Tagen des "Übens" sehr offen und hat bestimmt einen großen Teil dazu beitragen, die Situation zu entschärfen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die Regeln zu den schützenden Maßnahmen nicht nur aufstellen, sondern auch umsetzen und kontrollieren. Wenn Führungskräfte fordern, dass ein Teil der Belegschaft wieder vor Ort arbeitet, müssen sie auch die Verantwortung dafür übernehmen, dass die Abstandsregeln und Maskenpflicht eingehalten werden und vor allem selbst Präsenz zeigen.

Verbesserungsvorschläge

Kurzarbeit und Zwangs-Homeoffice sind in der aktuellen Situation verständlich. Es sollten dann jedoch auch die teils vorher schon äußerst knappen Zeitpläne einzelner Projekte auf die neuen Gegebenheiten angepasst werden.

Arbeitsatmosphäre

Die Voraussetzungen sind eigentlich gut. Viele gute Ideen und Angebote zur Weiterbildung und moderne Büros. Leider bringt das alles nichts, wenn aufgrund des teils wahnwitzigen Arbeitspensums keine Zeit ist, irgendetwas davon zu nutzen. Über den Anspruch, als "Startups im Konzern" zu arbeiten wird zwar viel geredet, vermutlich ist die Bereiche mittlerweile aber einfach schon wieder zu groß dafür.

Kommunikation

Sehr offene und lobenswerte Kommunikation von Seiten des Top-Managements, beispielsweise über die wirtschaftliche Situation, die Projektlage und darauf basierende Entscheidungen.
Ab dem mittleren Management abwärts wird das Unternehmen leider immer mehr zur Blackbox. Entscheidungen in diesen Ebenen, die die tatsächliche, tägliche Arbeit betreffen erfolgen hinter verschlossenen Türen und ohne Einbeziehung der Mitarbeiter. Die Ergebnisse dieser Diskussionen erfährt man mit Glück auf mehrmalige Nachfrage. An Feedback von Seiten der Mitarbeiter scheint kein Interesse zu bestehen.

Kollegenzusammenhalt

Die Situation mit knappen Deadlines und chaotischen Projekten schweißt zusammen. Alle ziehen an einem Strang und versuchen die Kollegen bestmöglich zu unterstützen. Auffallend ist jedoch, dass das fast ausschließlich für die professionelle Zusammenarbeit gilt, Gespräche über etwas anderes als die Arbeit, oder gar private Aktiväten sieht man selten.

Work-Life-Balance

Die gute alte Vertrauensarbeitszeit. Termine werden mit wenig Vorlauf auch mal auf 6 Uhr oder bis 20 Uhr angesetzt, mit dem Hinweis, dafür in "ruhigeren Zeiten" auch mal früher heimgehen zu können. Dem entziehen kann sich nur, wer mutig genug ist, sich dafür dann auch vor versammelter Mannschaft rechtzufertigen.
Dass die "ruhigeren Zeiten" nie kommen, dürfte allen, die schon etwas länger im Geschäft sind klar sein. Am Ende bauen manche Kollegen dann dreistellige Überstunden auf, bis auffällt, dass es durch die Vertrauensarbeitszeit ja eigentlich gar keine Überstunden und damit auch nichts auszugleichen gibt. Besonders praktisch ist die fehlende Zeiterfassung auch für die Kurzarbeit...

Vorgesetztenverhalten

Da manche Abteilungen in Rekordzeit gewachsen sind, die Führungsstrukturen jedoch nicht, sind teils Leute in Positionen gespült worden, denen für die von ihnen ausgeübte Aufgabe einfach die Erfahrung und auch die Qualität fehlt. Das Resultat dieser Überforderung sind Phasen teils mehrerer Wochen, in denen überhaupt keinen Kontakt zur Führungskraft besteht und damit auch notwendige Entscheidungen nicht herbeigeführt werden können.
Der Austausch zwischen Führungskraft und Mitarbeiter ist dabei größtenteils Top-Down und der Mitarbeiter wird in Entscheidungen, die ihn, oder seine Arbeit betreffen nicht einbezogen. Probleme, die daraus entstehen, sind dann Sache des Mitarbeiters.

Interessante Aufgaben

Die Automobilbrache ist im Wandel und viel ist zu tun und entsprechend viel könnte bewegt werden. Leider werden Aufgaben häufig "mit der Gießkanne" verteilt und landen dabei nicht unbedingt bei den Leuten, die dafür am geeignetsten sind, bzw. die darauf auch Lust haben.
Resultat hiervon ist auch, dass es teils deutliche Diskrepanzen zwischen der ursprünglichen Rollenbeschreibung und der nach Einstellung tatsächlich vorgefundenen Situation gibt.

Gleichberechtigung

Urteil für mich nur schwer möglich. Einen Großteil aller Führungs- und Managementpositionen haben - branchenüblich - jedoch Männer inne.

Umgang mit älteren Kollegen

Im Bereich Batteries sehr junger Altersschnitt. Ob es durch das "junge" Thema weniger Bewerbungen älterer Kollegen gibt kann ich nicht beurteilen. In den Räumlichkeiten von Batteries herrscht wenig bis keine Barrierefreiheit, gut zu Fuß sollte man also sein.

Arbeitsbedingungen

Erwartung und Realität liegen leider weit auseinander. Als moderne Firma spielt sich natürlich alles in Open-Space Büros mit 20 Personen aufwärts, freier Sitzplatzwahl und teils angrenzenden, offenen Meetingräumen ab. Die resultierende Lautstärke mögen manche als inspirierend empfinden, für andere gilt das nicht. Immerhin gibt es Stehschreibtische an jedem Arbeitplatz.
Wer Ruhe will, darf auf Papier 20% der Arbeitszeit ins Homeoffice, was von einigen Führungskräften jedoch offenbar nicht gerne gesehen und durch Kontrollanrufe und nachträgliche Aufforderung zur Angabe von Gründen für einzelne Homeoffice-Tage recht unverblümt versucht wird zu unterbinden.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

E-Bikes als Dienstwägen zwischen den Standorten und größtmögliche Vermeidung von Ausdrucken.
Die ein oder andere Führungskraft gönnt sich aber natürlich schon den standesgemäßen Dienstwagen mit Reihensechszylinder.

Gehalt/Sozialleistungen

Typisch für die Zulieferer-Branche. Keine Tarifbindung. Viel Verhandlungsspielraum auf Basis des ersten Angebots für Leute mit relevanter Erfahrung. Bonus ans Geschäftsergebnis gekoppelt, was das fürs Corona-Jahr bedeutet sollte klar sein. Weitere Benefits (BAV usw.) sind vorhanden, benötigen aber ein ordentliches Maß an Eigeninitiative. Keine Aufzahlungen bei Kurzarbeit.

Image

Sehr bekannt und geschätzt für Heizgeräte und Dachsysteme, die Wachstumsbereiche Richtung E-Mobilität müssen sich ihre Sporen erst noch verdienen.

Karriere/Weiterbildung

Weiterbildung: Maßnahmen werden mit der Führungskraft im Rahmen des Zielvereinbarungsgesprächs vereinbart, aber eher als lästige Pflicht empfunden. Das Ziel scheint zu sein, möglichst wenig Geld dafür auszugeben, sofern sie aus wirschaftlichen Gründen nicht ganz ausgesetzt werden. Es gibt aber wirklich gute interne Schulungen von einem sehr motivierten Team, es lohnt sich also nachzuhaken und auf seinem Recht zu beharren.
Karriere: Hohe Verantwortung auch für neue Mitarbeiter. Wenn es um Aufstiegschancen geht, wird das Argument der flachen Hierarchien bemüht.

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen
Anmelden