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Wenzel 
Group 
GmbH 
& 
Co.KG
Bewertung

Hoch lebe das Image.

2,9
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Mitarbeiter - denn die zeichnen Wenzel aus. Es ist ein Familienunternehmen mit flachen Hirarchien und bietet somit eigetlich die Möglichkeit zu sehen, wie die eigene Arbeit das Unternehmen voranbringt. Durch den Wasserkopf, den Prozessbremsen und den ständigen Projektwechseln, verpufft dieser "Drive" allerdings genau so schnell, wie die Motivation neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Verbesserungsvorschläge

- Weniger Social Washing und Selbstbeweihräucherung: Während das Unternehmen immer weiter zu entgleiten scheint, rühmt man sich auf Social-Media-Portalen und lässt keine Gelegenheit aus, am Image zu feilen. Vielleicht wird das Image besser, wenn die absolut fundamentalen Probleme im Unternehmen angegangen werden?

- Dass der Wasserkopf überhand nimmt, wurde auf der Mitarbeiterversammlung bereits zugegeben. Dennoch passiert nichts.

- Mitarbeiter sollten dort eingesetzt werden, wo sie aufgrund ihrer Interessen und Skills das Unternehmen auch voranbringen können.

- Weniger Richtungswechsel bei Projekten und in der Entwicklung.

- Weniger Meetings und sinnbefreite Events

Arbeitsatmosphäre

Die sehr kollegialen und sympathischen Kollegen sind eine der größten Stärken dieses Unternehmens und heben die Arbeitsatmosphäre auf ein erträgliches Niveau.

Das Verhalten vieler Vorgesetzten ist aber mittelmäßig. Es wird schon hier und da mal ein Lob ausgesprochen, aber das ist nach fünf Minuten auch bereits wieder vergessen. Wichtige Informationen werden der Geschäftsführung vorenthalten, um sich selbst in einem besseren Licht erstrahlen zu lassen. Das wirklich Schlimme daran ist, dass die Geschäftsführung selbst zugibt, über den entstandenen Wasserkopf im Bilde zu sein - es wird nur trotzdem nichts daran geändert. Das macht die Problematik nicht weniger verzeihlich.

Das bringt viele Unannehmlichkeiten mit sich, wie zum Beispiel eine einseitige Berichterstattung zu den leitenden Positionen, welche oftmals über die Symptomatik berichten, aber nicht über den Ursprung der Probleme. Wer mit 40° Fieber im Bett liegt und Hustensaft schlürft, der Hustet nicht mehr, aber ist noch lange nicht gesund. Leider greift man hier im Unternehmen viel zu oft zum Hustensaft und vergrault sich dadurch seit Jahren für den unternehmerischen Erfolg elementare Wissensträger.

Kommunikation

Die Qualität der Kommunikation hängt von der Message bzw. dem Inhalt ab. Angenehme Themen, wie die 4-Tage-Woche bei "vollem" Lohnausgleich, werden in Social Media gerne ausgeschlachtet, wohingegen kritische - und damit eigentlich viel wichtigere Themen - gerne mal unter den Teppich gekehrt werden.

Ein gutes Beispiel hierfür ist, dass seit über einem Jahr von Mitarbeitern Vorschläge für Prozessoptimierungen eingeholt werden und somit klar ist, dass das Unternehmen selbst auch nach genau solchen Möglichkeiten sucht. Gut für das Unternehmen - gut für uns Mitarbeiter. Ein Jahr später werden die Ergebnisse und Erfolge zusammen mit allen ergriffenen Maßnahmen bei der Betriebsversammlung vorgestellt.

Kurze Zeit nach der Versammlung wird dann eine Niederlassung ohne Vorwarnung geschlossen. Allerdings wurde seitens der Führungsebene bei Events stets betont, wie wichtig und zukunftsweisend die Technologien (dieser Niederlassung) doch seien und man werde weiter darin investieren. Die Schließung der Niederlassung kam daher besonders überraschend. Leider beleidgt das Unternemen auf dieser Art und Weise die Intelligenz seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Kollegenzusammenhalt

Hilfsbereitschaft über die normalen Tätigkeiten hinaus wird groß geschrieben und Hilfe wird auch abteilungsübergreifend angeboten. Klassische Abteilungskriege findet man hier eher selten, weshalb die Zusammenarbeit gut und oft auch relativ unbürokratisch funktiniert. Es gibt natürlich hier und da ein paar schwarze Schafe, die ihre Arbeitszeit damit vergeuden, anderen am Stuhlbein zu sägen - aber die sind recht schnell identifiziert und werden daher möglichst gemieden.

Work-Life-Balance

- Die meisten Stellen erlauben Gleitzeit mit angenehmen Kernarbeitszeiten
- Darüber hinaus bietet die Firma die Option auf 4-Tage-Woche (36 Stunden, Freitags regulär frei), oder einer 5-Tage-Woche (40 Stunden, dafür 1 Tag Homeoffice pro Woche)
- Betreuung für Kinder am Buß- und Bettag, wenn Schulen geschlossen sind

Auch wenn die Umstellung für die bestehenden Mitarbeiter durchaus kleine Nachteile haben konnte (Entfall von Weihnachts- und Urlaubsgeld, welches nur zu 80% auf das Jahresbrutto umgelegt wurde), ist sie für neue Bewerberinnen und Bewerber sicherlich attraktiv - gerade wenn man als Neueinsteiger im Unternehmen ordentliche Konditionen aushandelt.

Ob neue Kolleginnen und Kollegen wohl noch Sonderzahlungen bei ähnlichem Lohnnievau erhalten?

Vorgesetztenverhalten

Vorweg möchte ich erwähnen, dass das Verhalten der allermeisten Vorgesetzten auf persönlicher Ebene angenehm ist. Die Schlechte Bewertung resultiert daher eher aus Kritikpunkten, die sich mit anderen Bewertungskriterien überschneiden.

Die große Problematik im Unternehmen ist, dass viel geredet, aber wenig unternommen wird. Sinnfreie Besprechungen sind an der Tagesordnung, auch wenn das diskutierte Thema für die jeweilige Arbeitskraft absolut irrelevant ist. Natürlich benötigt das Unternehmen eine gewisse Agilität um stets auf Kundenwünsche einzugehen - das ist gewissermaßen normal. Kritisch ist allerdings, dass Projekte und Aufgaben ohne Grund ständig in der Priorität verändert werden. Eine sinnvolle Aufgabenplanung ist nicht möglich. Das verbrennt nicht nur Arbeitszeit und damit pures Geld, sondern treibt auch die Mitarbeiter in den Wahnsinn. Man kann sich so gut wie nie in komplexe Problemstellungen eindenken und wenn man eigenverantwortlich arbeitet, ist die Chace viel zu groß, dass der geleistete Aufwand auf der Strecke bleibt. Es ist leider normal und ein Kritikpunkt vieler Ex-Mitarbeiter, dass 20 Projekte angefangen werden, aber so gut wie nichts abgeschlossen wird.

Interessante Aufgaben

Es gibt sicherlich für jede Frau und jeden Mann interessante Aufgaben bei der Firma Wenzel. Schwierig wird es, wenn sich die Interessen im Lauf der Jahre verändern. Selten landet man in der Abteilung, in welcher man seine Interessen und Stärken zugunsten des Unternehmens ausspielen kann.

Man wird leider viel zu sehr seiner Kreativität beraubt, denn wenn man mal über den Tellerrand schaut, wird das oft unterbunden - "Es bleibt alles so wie es is!".

Das Resultat: Mitarbeiter, die wenn sie lange genug im Unternehmen arbeiten, nur noch funktionieren und nichts mehr hinterfragen. Andere verlassen das Unternehmen, weil sie sich in ihren Möglichkeiten beraubt fühlen und beruflich nicht vorankommen. Dabei geht sehr viel Knowhow den Bach herunter, was die übrigen Mitarbeiter zusätzlich belastet.

Das sorgt dafür, dass man an seiner aktuellen Position gefesselt bleibt, da man immer "unentbehrlicher" wird, auch wenn man für andere Fachbereiche wesentlich bessere Qualifikationen zu bieten hätte. Selbst wenn der zukünftige Vorgesetzte den Wechsel begrüßt, wird es oftmals niedergeschmettert. Für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das "GO" zur Kündigung.

Gleichberechtigung

Gleichberechtigung wird bei der Firma Wenzel groß geschrieben. Ginge es hierbei nur um Toleranz und Gleichbehandlung gegenüber Frauen und Männer, gäbe es vier Sterne.

Es gibt aber hier und dort unterschiede im Gehaltsgefüge, die schwer zu erklären sind. Leistungsgerechte Bezahlung sieht teilweise anders aus. Wer brutal verhandelt, kann sich eventuell etwas mehr Lohn herauskitzeln - aber die Firma beherrscht das Pokerspiel und man geht in der Regel leer aus. Dabei wird gerne auch auf absurde Ausreden gesetzt.

Umgang mit älteren Kollegen

Kollegen jedes Alters werden geschätzt. Inwieweit ältere Personen eingestellt werden, ob sich solche überhaupt bewerben und ab welchen Alter man eigentlich von "älteren Kollegen" spricht, kann ich nicht beurteilen.

Arbeitsbedingungen

Im großen und Ganzen sind die Arbeitsräume in Ordnung, aber es gibt auch wirklich ein paar Räumlichkeiten, die fast schon peinlich sind.

Ein Büro stinkt absolut abartig und der Gestank kommt vermutlich aus der Zwischendecke. Es riecht extrem modrig und egal wie sehr man lüftet, der Geruch wird nur für wenige Minuten erträglich. Seit Jahren wird hier nichts unternommen.

In manch anderen Büros sind aufgrund einer Undichtigkeit im Dach manche Platten der Zwischendecke heruntergekommen - das bleibt dann auch schon seit Jahren so.

Die Einrichtung ist OK, aber meistens handelt es sich um alte Büroeinrichtung. Wenn der Bürostuhl absolut katastrophal ist, sucht man sich irgendwo einen gebrauchten, der nicht ganz so schlecht ist. Neue Einrichtung gibt es hier eher selten. Die Stehtische werden auch gerne mal beim Personalgespräch angepriesen, nur wartet man im Schnitt über ein Jahr darauf, einen zu erhalten - wenn überhaupt.

Die Technik ist ok, mehr aber auch nicht. iPhones oder hochwertigere Geräte werden als Prestigeobjekte wenigen gehobenen Positionen vorenthalten. Der Rest darf sich mit dem absoluten Minimum zufriedengeben.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Die Firma Wenzel betreibt in den Sozialen Medien erstklassiges Social Washing.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt ist maximal durchschnittlich. Wer nicht knallhart verhandelt, wird von der Personalabteilung an der Nase herumgefürt und das auch an Positionen, die einen Techniker, oder ein Studium voraussetzen. Wie weiter oben erwähnt, wurden 80% der Sonderzahlungen (Weihnachts- und Urlaubsgeld) aufs Brutto umgelegt, dafür erhält man aber die Sonderzahlung selbst nicht mehr. Dadurch sieht das Monatsbrutto erst mal höher aus, aber in Summe ändert sich nicht viel. In vielen anderen Unternehmen verdient man ähnlich, muss aber auf Sonderzahlungen und Boni nicht verzichten.

Was Lohnerhöhungen betrifft, geht es ebenfalls definitiv besser. Generelle und jährliche Lohnerhöhungen, wie in anderen Unternehmen, gibt es nicht. Selten bietet die Firma von sich aus für alle Angestellten eine Lohnerhöhung an, die aber taktisch klug über Jahre gestaffelt ist. Taktisch klug deshalb, weil das generell als Argument genommen wird, um beim Jahresendgespräch eine Lohnerhöhung abzuschmettern. "Sie haben wirklich gute Arbeit geleistet und ihre Projekte über den Erwartungen abgeschlossen, aber Ende nächsten Jahres erhalten bereits alle Mitarbeiter 2% extra, also erhalten Sie ja bald mehr Geld."

Image

Das Image des Unternehmens leidet aufgrund der vielen erwähnten Punkte, auch wenn man hart daran arbeitet, es wieder aufzupolieren.

Karriere/Weiterbildung

Wie weiter oben unter dem Punkt "Interessante Aufgaben" erwähnt, braucht man karrieretechnisch nicht viel zu erwarten. Es gibt durchaus qualifizierte und langjährige Mitarbeiter, die freie Stellen mit Personalverantwortung übernehmen könnten, aber diese werden prinzipell abgeschmettert.

Ansonsten sind die Hirarchien angenehm flach, was aber ebenfalls keinen Raum für Aufstieg lässt. Sollte es für die Firma von Vorteil sein, kann man durchaus in eine andere Abteilung wechseln, natürlich aber unter Zuwachs der Verwantwortung und am besten ohne Lohnanpassung.

Viele der leitenden Positionen können einfach gut reden - das war es dann aber auch. Die Arbeitszeit wird - wie erwähnt - mit Meetings verbracht und wenn man Zeit hat, sägt man am Stuhlbein der anderen Kollegen, um seine Position zu festigen. Entsprechende Kollegen finden dann auch oft in den Sozialen Medien beim Social Washing einen Platz.

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