Qualität sinkt leider ständig
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Lohn ist gut. Das Image auch.
Mit den Kollegen kann man auch abends mal wieder weggehen.
Der Betriebsrat denkt seit neuestem auch wieder an UNS.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Führungspersonal und der Umgang mit dem Arbeiter.
In letzter Zeit hat man durch den Stress, immer mehr schnell-schnell und die darunter leidende Qualität, teilweise schon keinen Bock mehr reinzukommen. Früher bin ich noch gerne zum Arbeiten gegangen.
Sätze wie:
„Es zwingt dich ja keiner hier zu arbeiten!“
„Die Maschine muss noch schneller laufen“
„Wie schaut’s aus am Wochenende? Aber nach dir kommt nachher keiner an die Maschine.“
„Warum stand die Maschine da?“
Verbesserungsvorschläge
Mehr Leute einstellen! Wir sind die Überstunden am Wochenende langsam leid!
Wir haben auch Familien!
Mehr auf uns Arbeiter hören! Wir arbeiten immerhin den ganzen Tag mit dem Material.
Nicht auf dem Image ausruhen! Der asiatische Markt hat uns sonst bald eingeholt.
Investieren! Wir haben teilweise neue Anlagen, an denen nur gespart wird.
Uns nicht ständig anlügen! Wir sind nicht dumm. Ständig bekommt man was erzählt und dann kommt raus, dass es garnicht gestimmt hat. Aufträge eilen immer angeblich. Stehen dann aber noch eine Woche rum und wir opfern dafür UNSER Wochenende.
Eine 18-Schicht ist sehr wohl eine Mehrbelastung! Man nimmt uns einen Familientag am Wochenende (wo Sie dann im Biergarten sitzen können!) und den tauschen wir gegen einen Montag. Da sind unsere Kinder in der Schule und unsere Frauen arbeiten auch. Da wird man dann auch noch gefragt, ob man reinkommen kann.
Sätze wie „Wenn ich Samstag und Sonntag früh arbeite, hab ich immernoch das ganze Wochenende“ sind doch wohl ein Witz. Wenn ich um 5 an der Maschine stehen muss, kann ich Freitag und Samstag, wenn alle noch bequem etwas erleben können, um 21 Uhr ins Bett gehen.
Arbeitsatmosphäre
Gute Kollegen, teils sehr schlechtes Führungspersonal.
Seit der letzten Betriebsratswahl fühlt man sich auch weniger betrogen.
Kommunikation
Wird oft gepredigt, aber selten umgesetzt. Wenn man keine Führungsposition hat, wird man auch nicht gehört...
Kollegenzusammenhalt
Nur wenige schlechte Kollegen.
Teilweise aber Neid unter den Kollegen, wenn einer einen Arbeitsplatz bekommt, an dem man eine höher Lohngruppe bekommt.
Work-Life-Balance
An vielen Maschinen verlangt man fast eine 7 Tage Woche. Natürlich alles „freiwillig“
Vorgesetztenverhalten
Haben oft keine Ahnung von der Materie.
Bekommen nur Befehle von oben und haben teils kein Verständnis für private Belange.
Es wird gedroht. „Wenn die Maschine nicht schneller läuft, dann...!“ Ekelhaft!
Denken oft, sie hätten studiert, aber bei einfachem Kopfrechnen hört es schon auf.
Sie denken oft, sie wären was besseres und lassen uns das auch spüren.
Interessante Aufgaben
Es gibt viele verschiedene Maschinen. Man wird aber meist an ein paar angelernt und da steht man dann bis zur Rente.
Gleichberechtigung
Sehr wenige Frauen in der Produktion. Diese müssen sich, sehr weit entfernt vom Arbeitsplatz, umziehen, oder auf die Toilette gehen.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt „Schonarbeitsplätze“, aber wenn man eine Maschine gut kann, die nur wenige können, kann man sich denken, wie das abläuft.
Teilweise lachhafte Abfindungsangebote.
Arbeitsbedingungen
Teils sehr heiss. Dazu muss man nicht erst am Ofen arbeiten. Der Wasserpreis würde jetzt von 45 auf 15 Cent reduziert. Früher gabs das Wasser teilweise auch umsonst. Aber finde beides OK.
Nach einem Arbeitsunfall bekommt man auch gerne mal einen Schonarbeitsplatz angeboten, dass man sich nicht AU meldet.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltschutz wird oft betont, aber da ist man weit davon entfernt. Viele Maschinen ölen ohne Ende. Nur wenige Elektro-Autos, obwohl wir die Elektro-Mobilität als Aushängeschild haben.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist gut.
Weihnachtsgeld. Urlaubsgeld. Überschussbeteiligung.
„Beim Wieland verdient man gut, sogar SEHR gut!“ wird oft erwähnt, aber in der Region gibts auch besser bezahlte Jobs. Aber natürlich gehört er zu den Top 20 in der Region.
Image
Das Image ist gut und wenn man dort arbeitet, hat man beim Hausbau auch wenig Probleme. Die Banken hier kennen den Wieland.
Karriere/Weiterbildung
Vetternwirtschaft.
Erste Frage beim Vorstellungsgespräch:
„Haben sie hier Verwandtschaft“
Da brauch man auch nicht unbedingt einen Meister als Führungsposition, wenn der Vater schon Meister im Walzwerk war...
Man bekommt, wenn möglich, halbwegs freie Schichteinteilung, wenn man z.B. den Meister, oder Techniker am Wochenende macht. Dass man zum Beispiel Freitags keine Nachtschicht hat, wenn man samstags in der Schule sein muss.