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Bewertung

Die schlimmsten Jahre meines Berufslebens.

2,4
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Marketing / Produktmanagement bei Wolters Kluwer Deutschland GmbH in Hürth gearbeitet.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Zwischenzeitlich schien es mal nach vorn zu gehen. Die Dunkelzeit vorbei, ein neues freundliches Gebäude in Hürth. Man gibt sich jetzt offen und modern und legt wert auf eine Duz-Kultur. Die Geschäftsführung zeigt auch in der pandemiebedingten Home-Office-Zeit regelmäßige Online-Präsenz, vermittelt Empathie, wirbt für Zusammenhalt und agiert als das sympathische Gesicht des Unternehmens, das per Online-Meeting den Laden zusammenhält. Das kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass man zugleich Standorte schließt, umstrukturiert und rücksichtslos Dutzende zum Teil langjährige Mitarbeiter/innen in den pandemiebedingt eh schon angespannten Arbeitsmarkt entlässt. Ohne wirtschaftliche Not, versteht sich, denn das Unternehmen steht mit seinen Produkten und Informationsdienstleistungen auch in der Krise umsatzstabil da.

Verbesserungsvorschläge

Die Fluktuation ist hoch, kompetente Mitarbeiter/innen verlassen das Unternehmen freiwillig oder auch unfreiwillig, aber man tut nichts dagegen. Da werden befristete Verträge trotz Versprechen nicht verlängert und Zeitarbeitsverträge trotz Zusage nicht umgewandelt, weil sich trotz Bitten und Mahnen der Teamleiter niemand findet, der innerhalb der Fristen final dazu entscheidet. Und dann läuft das eben passiv aus und die Leute sind weg. Die KnowHow-Abwanderung reisst in den Abteilungen Lücken. Dem begegnet man dann zu gegebener Zeit einfach wieder mit Neueinstellungen.

Arbeitsatmosphäre

Ein Unternehmen gefesselt durch einen Moloch an Prozessvorgaben für Alles und Jedes, die kaum jemand durchblickt. Unklare Produktionsabläufe, niemand hat den Überblick. Man ist ein Rädchen im Getriebe und kennt allenfalls das benachbarte Rädchen link und rechts, das übernächste schon nicht mehr.

Kommunikation

Außer einer wirklich netten, aber nur 1mal jährlich von der Personalabteilung organisierten Willkommensveranstaltung für alle Neuzugänge gibt es kein Onboarding und jeder, den man fragt, hat selbst nur ein begrenztes Wissen. Probleme, die einfach zu lösen wären, versacken in einem Sumpf von unklaren Zuständigkeiten, zeitlichem Aussitzen und scheinbar endlosem Herumdiskutieren. Fragt man Vorgesetzte, erhält man oft unklare, mitunter einsilbige unwirsche Antworten, die wohl darüber hinweg täuschen sollen, dass der Befragte ebenfalls keine Ahnung hat bzw. keine Entscheidung treffen kann. Will man selbst anpacken, nimmt Kontakt auf und macht proaktiv Lösungsvorschläge, kommt die Watsche postwendend. Zu riskant für Vorgesetzte, die sich in ihrer Position gemütlich eingerichtet haben und sich nicht durch das Treffen von Entscheidungen exponieren wollen.

Kollegenzusammenhalt

Out-Sourcing wird angestrebt und so werden Produktionseinheiten ausgegliedert und man leistet sich eine große Zahl von Zeitarbeitskräften, die zum Teil schon seit Jahren die gleiche Arbeit tun und im gleichen Büro arbeiten wie ihre festangestellten Kollegen, aber weniger Rechte haben. Als „Externe“ schließt man sie aus der Unternehmenskommunikation aus, verwehrt ihnen den Zugang zum Intranet, an Betriebsversammlungen dürfen sie nicht teilnehmen und wenn sie nicht das Glück haben, von Kollegen oder Vorgesetzten über neue Regelungen informiert zu werden, erfahren sie auch nichts zum Beispiel über die Corona-Schutzmaßnahmen des Unternehmens.

Vorgesetztenverhalten

Das Vorgesetztenverhalten im mittleren Management ist zum Teil unterirdisch, wie aus dem letzten Jahrhundert. Die hierarchischen Stufen sind ausgeprägt, es gibt vorgegebene Dienstwege und man tut viel, damit das auch so bleibt. Ich fühlte mich oft wie in einer verstaubten Behörde.

Interessante Aufgaben

Die Tätigkeitsfelder sind inhaltlich eigentlich nichts Besonderes und viele Mitarbeiter wirken fachlich unterfordert, aber die umständlichen, anonymen IT-Prozesse nehmen einen Großteil der Arbeitszeit in Anspruch. Kooperation zwischen den Abteilungen ist minimal, es sei denn man kennt jemanden persönlich. Auf persönlicher Ebene wird dann das Eine oder Andere möglich gemacht. Unübersichtlichkeit herrscht auch in den Entscheidungsstrukturen. Ausgeprägte Hierarchien, aber auch bei den Führungskräften kaum jemand, der mal eine Entscheidung trifft, treffen darf oder dessen Befugnisse klar definiert wären. Man hat den Eindruck, dass selbst die Geschäftsführung kaum Entscheidungsbefugnisse hat und sich für Vieles ein Ok auf Konzernleitungsebene holen muss.

Umgang mit älteren Kollegen

Es arbeiten viele ältere Kollegen im Unternehmen. Dass diese gleichberechtigt sind, zeigt sich auch darin, dass man keine Bedenken hat, langjährige ältere Kollegen rücksichtslos auf die Straße zu setzen. Wohlwissend, dass die es schwer haben werden, in ihrem Alter nochmal einen Job zu finden. Das Management wäscht dann seine Hände in Unschuld und beruft sich auf einen Sozialplan, der mit dem netten, aber machtlosen Betriebsrat vereinbart wurde.

Arbeitsbedingungen

Moderne, offene Räumlichkeiten. Paierlose Großraumbüros. Schnelle Internetanbindung.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Mülltrennung


Work-Life-Balance

Gleichberechtigung

Gehalt/Sozialleistungen

Image

Karriere/Weiterbildung

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