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Wunderman 
Thompson 
Germany
Bewertung

Micromanagement at its best

1,0
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Marketing / Produktmanagement bei Wundermann Thompson in München gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Gehälter werden stets pünktlich ausbezahlt

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Nicht das zu halten, was man vorgibt zu sein. Selbst nicht das zu leben, was man von den eigenen Mitarbeitern erwartet
- Starre Hierarchien mit wenig Möglichkeiten für den Einzelnen, vorwärts zu kommen
- Gefühlte Willkür bei den variablen Gehaltsanteilen als auch der Auslegung der Homeoffice-Regelung
- Interne Feedbackschleifen verzögern Deadlines und sind oft willkürlich
- Sehr Schlechte Kommunikation nach innen
- Ad hoc-Aktionen, die von oben delegiert werden ohne Rücksicht auf Gangbarkeit oder den aktuellen Workload der Mitarbeiter
- Marode IT-Infrastruktur und teils schlechte Zustände der Räumlichkeiten
- Das Unternehmen lernt trotz der hohen Fluktuation nicht dazu und versucht nichts zu ändern
- Der Umgang mit den Mitarbeitern & schlechtes Führungsverhalten (in den obersten Reihen) wird geduldet
- Fehlende Kommunikation
- Transparenz
- Micromanagement
- Topdown-Management

Verbesserungsvorschläge

Ein offenes Wort an die Führungskräfte: wenn ihr einen Ort der Begegnung wünscht, macht euch selbst nahbar und transparent! Delegiert nicht nur, sondern tauscht euch offen aus. Starre Hierarchien spiegeln weder ein modernes, innovatives Unternehmen wieder, noch wirken sie sich positiv auf die Mitarbeiter aus. Vertraut den Teams und den einzelnen Mitarbeiter mehr, gebt Freiraum und lasst Flexibilität zu. Mehr Empathie, mehr den Blick nach innen statt nur nach außen gerichtet würde sehr gut tun und das Image von WT als Arbeitgeber wieder mehr stärken. Ohne seine Mitarbeiter wäre WT nicht zu dem Unternehmen geworden, das es jetzt ist.

Für die Mitarbeiter wünsche ich mir nachvollziehbare, faire und realistische Gehaltsrunden sowie Förderungsmöglichkeiten für alle, sowie ein vertrauensbasiertes Entgegenkommen bei der Arbeitsgestaltung. Hier muss noch viel passieren, um auf dem Markt mithalten zu können.

Arbeitsatmosphäre

Das mangelnde Vertrauen in das Wissen und Können der einzelnen Mitarbeiter und das Micromanagement der Führungskräfte sorgt für viel Frustration und einer hohen Fluktuation. Bewerbern wird eine "einzigartige Unternehmenskultur" versprochen, gelebt wird verstaubter Hierarchiemodus mit wenig Freiraum zur eigenen Gestaltung. Die Arbeitnehmer bei WT leiden unter dem schlechten Arbeitsklima und verlieren den authentischen Bezug zum Arbeitgeber. Ich leiste nur mehr das, was unbedingt notwendig ist, weil ich demotiviert bin und desinteressiert. Die allgemeine Unzufriedenheit steigt ins Unermessliche. Besonders am Münchner Standort ist der Flurfunk eigentlich nur euphemistisches Mobbing, was sich wiederum negativ auf das Arbeitsklima und das Wohlbefinden auswirkt. Meine Führungskraft redete vor mir schlecht über andere Angestellte. Das ist sehr unprofessionell, so zu kommunizieren. Das Zusammengehörigkeitsgefühl entsteht am Münchner Standort hauptsächlich durch Alkohol. Ich glaube, sie trinken teils wegen der Geselligkeit und teils, weil sie wegen fehlender Anerkennung frustriert sind.

Kommunikation

Unternehmensweit - vor allem in personellen Dingen - katastrophal. Die Gerüchteküche ist meist schneller als der Kommunikationswille der Führungskräfte. Nun wer auf hohle Phrasen wie "We are in it Together" und Speedboote bzw. propagandistische Strukturen steht, ist hier richtig.
"Das war keine Bitte, sondern eine Anweisung!" Diesen Satz hört man an keinem anderen Ort öfter als bei Wunderman Thompson. Warum eigentlich? Nur dort traut sich jemand, eine solche Respektlosigkeit auszusprechen. Natürlich haben Hierarchien Sinn. Aber eine Führungskraft die zu diesem Mittel greift, muss sich fragen, warum ihre Autorität allein eine geliehene und keine natürliche ist. Smarte Vorgesetzte dagegen müssen in der Regel nicht einmal um etwas bitten – ihr Team sieht auch so, was zu tun ist, und löst das Problem. Wortlos.

Kollegenzusammenhalt

Wo regelmäßig gegen andere gelästert und ausgegrenzt wird, wird eine Atmosphäre der Angst herrschen. Freundliches Miteinander ist hier schwer vorstellbar und wird bestenfalls als Fassade praktiziert. Ich persönlich konnte mich am Anfang auf ein friedliches Abkommen der Koexistenz arrangieren. Über einen längeren Zeitraum hinweg wird man hier aber systematisch auf abwertende, respektlose und schikanierende Art und Weise behandelt, wenn man sich nicht unterordnet. Klar, manchmal steckt dahinter auch nur Frust, weil die betreffenden Kollegen überlastet sind und die Führungskraft ihr Problem einfach nur delegieren will, statt selbst über eine Lösung nachzudenken. Dann aber wäre klüger, nach einem Lösungsvorschlag zu fragen, statt das Problem auf diese Weise wegzudrücken und sogar bei Mobbing wegzuschauen.

Work-Life-Balance

Man hat in der Realität wenig Möglichkeiten seine Arbeit flexibel zu gestalten. Homeoffice wird sogar innerhalb der Bereiche völlig anders ausgelegt, gelebt und toleriert. Betrachtet man die hohen Preise für Benzin oder ÖPNV finde ich das sehr unfair und willkürlich. Zudem ist es meiner Ansicht nach sehr davon abhängig, wie gut man mit der Führungskraft kann. Die einen dürfen hier völlig frei entscheiden, andere müssen mehrere Tage die Woche antreten. Auf die gleiche Weise wurde mit Urlaub umgegangen. In unserem Team bekam jemand eine Urlaubssperre und andere konnten sich frei nehmen, obwohl die Auftragslage dies nicht zugelassen hätte. Es gibt auch keinen Überstundenausgleich. Die Entscheidungen, wer was darf werden hauptsächlich willkürlich festgesetzt. Ich mag meine Arbeit und kniete mich in jedes Projekte rein und lieferte diese auch immer mit Erfolg ab. Und trotzdem bekam ich nicht einmal ein Schulterklopfen von meiner Führungskraft. Immer wieder scheinen Führungskräfte zu unterschätzen, wie wichtig es ist, die Leistungen ihrer Angestellten anzuerkennen.

Vorgesetztenverhalten

Wenn Führungskräfte hier Spitzenbewertungen abgeben, dann wollen sie ihr System rechtfertigen und merken nicht, dass sie Teil des Problems sind.
Für Führungskräfte ist es wichtig, sich selbst vielmehr als Coach und nicht als reiner Weisungsgeber zu sehen. Was macht also gute Mitarbeiterführung aus? Offene Kommunikation, Feedback auf Augenhöhe, Anerkennung, Transparenz, Motivation und soziale Kompetenz. Alles Dinge, die man eigentlich von einer guten Führungskraft erwarten kann. Leider ist das bei WT nicht der Fall. Die Führung ist sehr „altmodisch“ und autoritär! Anstatt Mitarbeitern Verantwortung zu übertragen, sind die Vorgesetzten in diesem Unternehmen wahrhafte Kontrollfreaks. Meine Führungskraft konnte weder delegieren, noch den Mitarbeitern vertrauen, den Job selbst zu machen. Die letzten Monate wurden Kompetenzen immer mehr beschnitten. Themen werden von ganz oben besprochen und beschlossen, der Rest muss mitgehen. Punkt. Spätestens bei dem Satz: "Ich finde ganz schnell einen anderen für Deinen Job!" spürte man die Kapitulation. Wer ihn ausspricht, gibt zu, seine Mitarbeiter entweder nicht motivieren oder ihnen nicht den Job geben zu können, in dem sie aufblühen.

Interessante Aufgaben

Branche und Umfeld sind extrem interessant und theoretisch gäbe es für jeden interessante Aufgabenbereiche. In der Realität kam man leider nicht dazu, sich intensiver damit zu beschäftigen, da man den Berg vor sich inkl. ad hoc Zusatzaufgaben ständig abarbeiten musste. Sehr schade!

Gleichberechtigung

Die Aufstiegschancen sind sehr begrenzt. Es sollte mehr auf Leistung und individuellen Stärken des Einzelnen geachtet werden, als der gute Draht zur Führungskraft. Teilzeitkräfte werden gefühlt mehr gewertschätzt, obwohl sie meist weniger leisten, wie eine Vollzeitkraft. Auch wenn Frauen im gleichen Beruf arbeiten und die gleiche Berufserfahrung haben, verdienen sie oft weniger als ihre männlichen Kollegen. Frauen verdienen bei WT durchschnittlich rund ein Fünftel weniger als Männer. Zwar gibt es einige Frauen in Führungspositionen, aber die sind meistens in Teilzeit. Führung in Teilzeit gelingt aber nur wenn man erreichbar ist! Wird die Arbeitszeit einer Führungskraft verkürzt, muss das Arbeitsvolumen im gleichen Umfang reduziert und auf andere, geeignete Mitarbeiter übertragen werden. Aber das wurde alles auf das Team abgewälzt, so dass manche Mitarbeiter faul waren und andere sich überarbeitet haben.

Umgang mit älteren Kollegen

Dazu kann man nicht viel sagen, denn aufgrund der hohen Fluktuation sind wenig ältere Kollegen da. Menschen mit Erfahrung bleiben oft nicht lange, so habe ich das in meiner Zeit dort wahrgenommen, denn langjährige Berufserfahrung kostet Geld. Während Berufseinsteiger alle zwei, drei Jahre die Stelle wechseln, um einen attraktiven Lebenslauf aufzubauen, kann man mit älteren Fachkräften langfristig planen.

Arbeitsbedingungen

Das Büro ist neu aber nicht ein Tisch ist höhenverstellbar. Es gibt keine festen zugewiesenen Arbeitsplätze. Aus diesem Grund muss man kämpfen überhaupt einen Platz am Münchner Standort zu bekommen. Leider funktioniert die Technik nicht an jedem Arbeitsplatz, sodass man sich oft umsetzen muss. Es gibt eine Kantine, die nicht subventioniert wird für WT-Mitarbeiter und die Restaurants in der Umgebung sind ebenfalls sehr teuer. Es gibt leider auch keinen Rückzugsort für kreative Arbeit, da das Büro nach einem Open-Space-Konzept konzipiert wurde. Im Sommer ist es in den Büros abartig heiß und im Winter zu kalt.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Kein Umweltbewusstsein, sehr viel anfallender Müll! Keine Interesse, wenn man etwas diesbezüglich ändern möchte. Die Sustainability Taskforce ist eine Farce!

Gehalt/Sozialleistungen

Gehälter werden stets pünktlich ausbezahlt, Sozialleistungen sind nicht vorhanden und es gibt auch keine anderen Leistungen, die der Arbeitnehmer von seinem Arbeitgeber zusätzlich zum Gehalt erhält. Gehaltserhöhungen sind kaum vorhanden und wenn, wird ein Großteil davon "individuell" verteilt. Gefühlt an die, die gut mit dem Vorgesetzten können. Für mein Empfinden sehr willkürlich und nicht immer nachvollziehbar. Fairer wäre ein fixer Teil für alle und zu einem realistischen Prozentsatz. Wir haben alle zur Erfolgsgeschichte beigetragen! Es gab nicht einmal eine Inflationsprämie. Kein Tropfen auf einem heißen Stein und weder der Leistungsbereitschaft noch der inflationären Belastung der Mitarbeiter würdig.

Image

Intern verliert das Unternehmen seit 3 Jahren massiv an Image, was sich anhand der hohen Fluktuation belegen lässt. Unternehmenskultur als reinen Feelgood-Faktor zu begreifen ist der falsche Ansatz: Führungskräfte müssen den Verbesserungs- oder zumindest Veränderungsbedarf erkennen. Wunderman Thompson verwechselt Kultur aber auch mit der Entwicklung einer PR- und Kommunikationsstrategie. Doch darum geht es nicht. Kultur beginnt im Top-Management und zieht sich durch alle Hierarchieebenen durch. Nur ein Vorstand und eine Geschäftsführung, die Kultur als integralen Bestandteil ihrer Management-Aufgabe begreift und diese Kultur auch vorlebt, kann wirklich Einfluss auf ihre Mitarbeiter nehmen. Ein kommunikatives Polieren der Fassade reicht nicht aus.

Karriere/Weiterbildung

Praxisorientierte Weiterbildungen gibt es nicht. Nicht mal die Fortbildungskosten für Zertifizierungen, die Voraussetzung für die Arbeit ist, werden übernommen. Vermutlich fürchten viele Vorgesetzte auch, dass ein Mitarbeiter mit neuer Qualifikation sich auf eine bessere Stelle wegbewirbt.

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