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Wunderman 
Thompson 
Germany
Bewertung

Teufelskreis der Inkompetenz

1,0
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Marketing / Produktmanagement bei Wunderman Thompson in München gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Remote Arbeit ist möglich, allerdings ist die Ausstattung sehr schlecht und es dauert auch sehr lange bis man richtig ausgestattet ist oder man kauft sich die Ausstattung dann selbst. Ich habe mit einem uralten Gerät gearbeitet, während die Teamleads mit neuen Surface Geräten ausgestattet werden. Wir müssen unsere privaten Handys nutzen. Es wird auch immer vom "Remote Arbeiten" gesprochen und nicht Homeoffice, da das bedeuten würde, dass WT als Arbeitgeber sich um anständiges Equipment in den Haushalten kümmern müsste.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Leider gibt es hier keine partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Hier gibt es noch starkes hierarchische Denken. Die Meinungen und Expertise anderer zählt nicht, auch wenn sie bereits Jahre im Online Marketing gearbeitet haben. Ein Feedback wird nicht einfordert und interessiert auch keinen. Reflexion findet nicht statt. Es gibt nur Top-down Anweisungen. Im Recruitingprozess werden falsche Tatsachen genannt, die mit der Realität nicht übereinstimmen. Man wird getäuscht und angelogen. Sobald man ein Feedback gibt, wird man fachlich entsorgt. Man wird entmündigt selbstwirkend zu arbeiten und eigene Entscheidungen zu treffen. Die eigenen Kompetenzen werden vor anderen Mitarbeiter öffentlich untergraben und das vorsätzlich. Man vertraut den Kompetenzen der Mitarbeiter nicht. Nur wer Ohnmacht spürt, braucht Macht. Und hier geht es um Macht und Status. Die Ohnmacht spürt man deutlich an den falschen Anweisungen und der fehlenden Daseinsfreude. Hinter der charmanten Aussage „We are in it together und machen alles anders im Online Marketing“ versteckt sich in der Tat „Wir haben kein Plan“. Und das hat man binnen Tagen durchschaut.

Verbesserungsvorschläge

1. Wie wird man von seinen Mitarbeitern als glaubwürdig wahrgenommen? Indem man das umsetzt, was man verspricht und sich daran hält.
2. Onboardingprozess dringend überarbeiten, da er nach dem zweiten Tag ohnehin gestoppt wird. Die Arbeit wartet und alles andere kann warten, auch wenn man nicht weiß wie und mit wem man arbeiten soll. Im Online Marketing gibt es beispielsweise keine Einarbeitung. Man ist sich selbst ausgeliefert. Da alle kompetenten Mitarbeiter weg sind. Eigene mitgebrachte Arbeitsmethoden sind höchst unerwünscht wie z. B. Durchführung von Analysen oder angemessene Projektmanagementools. Kennt man alles nicht.
3. Ownership und selbstverantwortliches Arbeiten zulassen
4. Ein professionelles Führungskräftecoaching mit regelmässiger Supervision machen, um zu lernen wie man ein Team führt, ohne seine eigenen Versagensängste auf die Mitarbeiter zu projizieren.

Arbeitsatmosphäre

Vom ersten Tag an spürt man die schlechte Energie und den Frust im Raum, die die ausgeschiedenen Mitarbeiter hinterlassen haben. Dank eines unfassbaren Micromanagments und Top-down Führung hat man es tatsächlich geschafft, binnen kurzer Zeit ein ganzes Online Marketing Team in die Flucht zu schlagen. Spätestens nach dem dritten Tag weiß man, warum sie gegangen sind. Man vertraut keinem. Man ist sehr besorgt, dass die Mitarbeiter nicht zu 100% ausgelastet sein könnten. Streng wird jedes Projekt von oben kontrolliert. Es herrscht Hektik und Anspannung. „Setz mich bitte in deinen E-Mails in cc. Bitte zeig mir die Antwort, bevor du sie versendest. Wie weit bist du mit dem Task? Über den Zwischenstand würde ich gerne sprechen.“ Es fehlt am digitalen Verständnis, an der richtigen Einschätzung der Komplexität des Arbeitsaufwandes für alle, an Tools, an der Online Marketing Denkweise. Online Marketing Audits? Fehlanzeige. Kennt man nicht. Dafür bleibt keine Zeit. Schließlich weiß man alles besser. Ad-hoc Projekte und fehlende Strategie verhindern erfolgreiche Arbeit. Meiner Erfahrung nach war man nur ausführende Kraft der Führungsebene und eigene Expertise war wenig gefragt.

Kommunikation

Es gibt regelmäßige Updates und Townhallmeetings, in denen alle Mitarbeiter über alle wichtigen Projekte informiert werden. Auffallend ist, dass Anweisungen mehrmals täglich über Bord geworfen werden zu Lasten der Mitarbeiter. Strukturen fehlen, die täglich neu erfunden werden müssen, um ohne die gängigsten Projektmanagementools und Ticketsysteme Projekte zu stemmen. Da die digitale Transformation bis jetzt einen großen Bogen um das Unternehmen gemacht hat, darf man nicht mal den bereits installierten Microsoft Planner nutzen. (Obwohl ein großer Kunde zu den Big Five Unternehmen gehört) Aufgrund dieser altmodischen Arbeitsweise versinken alle in der Emailflut und aktualisieren täglich zig Excel-Listen, um das hausgemachte Chaos zu beherrschen. Man fühlt sich tatsächlich 15 Jahre zurückversetzt. Hinsichtlich der Vorgesetzten ist die Kommunikation widersprüchlich. Fragt man, wo man unterstützen kann, wird man abgewiesen. Später wird einem vorgeworfen, dass man keinen Einsatz gezeigt hat. Professionell ist anders.

Kollegenzusammenhalt

In der Not hält man zusammen und unterstützt sich. Es wird oft über Kollegen und Kunden gelästert. Außerdem fallen sich die Kollegen gegenseitig in den Rücken.

Work-Life-Balance

Es gibt flexible Arbeitszeiten. Auffallend ist, dass sobald man mit neuen Kollegen Essen geht oder mit ihnen zusammenarbeitet, sie ungefragt berichten, dass sie seitdem sie im Unternehmen sind, so gut wie kein Privatleben mehr haben. Der Workload scheint sie wirklich zu belasten. Ein guter Arbeitstag hat 9-10 Stunden, in der Regel sind es deutlich mehr Stunden mit Wochenendarbeit. Verkauft wird einem im Recruitingprozess jedoch, dass Work-Life Balance und Vereinbarkeit von Job und Familie gegeben seien. Um glaubwürdig zu sein, wäre es an dieser Stelle hilfreich, lieber ehrlich zu bleiben und nicht die Bewerber und spätere Mitarbeiter zu täuschen.

Vorgesetztenverhalten

Leider sehr enttäuschend. Vorgesetzte sind unehrlich, übernehmen nicht die Verantwortung für eigene Fehler. Sie kümmern sich nur um das eigene Image. Das Resultat: Es breitet sich unterschwellig eine Angstkultur aus.

Interessante Aufgaben

Leider keine, da dafür kein Gefühl da ist. Zu sehr beherrscht das Chaos den Alltag. Schlägt man etwas aus eigener Initiative heraus vor, wird es im nächsten Atemzug abgelehnt. Es interessiert überhaupt keinen, wer was kann, welches Thema wen interessiert oder an welchen Aufgaben ein Mitarbeiter Freude haben könnte.

Gleichberechtigung

Frauen und Männer verdienen nach wie vor unterschiedlich viel, denn zwischen ihnen liegt ein Unterschied von rund 600 Euro. Female Leaders sind meist Managerinnen in Teilzeit. Das Arbeitsvolumen sollte eine Teilzeit in Führungspositionen gar nicht zulassen. Meetings und Absprachen müssen auch zu späterer Stunde oder spontan möglich sein.

Umgang mit älteren Kollegen

Altersdiversität ist kaum gegeben. Hohe Fluktuation an Berufseinsteigern. Langjährige, erfahrene und ältere Mitarbeiter fehlen im Unternehmen. Darunter leidet vor allem die Unternehmensloyalität. Die älteren Kollegen konnte man im Büro an einer Hand abzählen.

Arbeitsbedingungen

Man merkt, dass die Menschen, die die Geschäftsführung beraten, noch nie operativ im Online Marketing gearbeitet haben und dadurch Fehler und Chaos hervorbringen. Man nimmt man keinen Ratschlag von Experten an, sondern verlässt sich nur auf die, die das OM-Business NICHT kennen. Arrogant wird jeder Vorschlag abgelehnt. Erfahrene Leute werden ins Team geholt, die dann wie Praktikanten Befehle ausführen sollen, ohne die Kampagnen selbst steuern zu dürfen. Versprochen wird Gestaltungsfreiheit, Ausbau der Online Marketing Strategie sowie des Teams und Umsetzung sowie Steuerung von Kampagnen. Doch nichts davon stimmt. Sobald man hier ist, heisst es: „Selbst die Strategie vorgeben, Budgets steuern und Kampagnen optimieren? Das kannst du hier vergessen. Hier hast du nicht mitzureden“. Man endet als Handlanger und darf Befehle in Excell-Tabellen eintippen und sinnlos Kampagnen ein- und ausschalten. Doch wer Leistung will, muss Sinn schaffen! Im Recruitingprozess wird man komplett hinters Licht geführt und dann auf die Straße gesetzt, wenn man sich hintergangen fühlt und das anspricht. An den Arbeitsplätzen stehen oft leere Bierflaschen herum. Absolut inakzeptabel!

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Eine Taskforce sustainability sorgt noch lange nicht für Umwelt- oder Sozialbewusstsein. (Mehr Schein als eine authentische Initiative)

Gehalt/Sozialleistungen

Es gibt keine Sonderzahlungen in Form von Urlaubs-, Weihnachtsgeld oder Gratifikationen. Der Verdienst ist weit unter dem Branchendurchschnitt. (Das Durchschnittsgehalt liegt in der Branche bei 43.800 €)

Image

Das Image kann durch die Neuaufstellung des Unternehmens und die vielen neuen Berufseinsteigenden aus meiner Sicht nicht bewertet werden. Zitat eines ehemaligen Kollegen: „Das Unternehmen ist ein Bahnhof für Uniabsolventen, die erste Erfahrungen machen und nach 2 Jahren die Firma wieder verlassen, weil ihnen die berufliche Weiterentwicklung fehlt.“ Die Führungsebene lebt in ihrer eigenen Blase und glaubt den eigenen falschen Versprechungen (die selten eingehalten werden). Weder für Kunden noch für Arbeitnehmer attraktiv.

Karriere/Weiterbildung

Theoretisch gibt es von WT International+ WPP (der Holding darüber) interne Seminare und Weiterbildungen (iLearnings). Die bringen einem aber nicht viel, da diese gefühlt nicht zählen und auch selten auf deren Basis gearbeitet wird. Stattdessen hat sich WT auf die Fahne geschrieben Vorreiter beim Thema Diversity+Inclusivity zu sein und bevormundet die Arbeitnehmer durch erzieherische Schulungen. Gelebt wird trotzdem Vetternwirtschaft und der Dunning-Kruger-Effekt.

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