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11880 
Internet 
Services 
AG
Bewertung

Facettenreiches Unternehmen, das bis dato nicht den nachhaltigen Durchbruch schaffte

1,9
Nicht empfohlen
FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei 11880 Internet Services AG in Essen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Gute Ideen

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Zwischenmenschliche Atmosphäre hat stark an Qualität abgenommen

Arbeitsatmosphäre

Wer die Finanzzahlen kennt, weiss, dass im Jahr 2015 ein neuer CEO an Bord geholt wurde, um einen Turnaround für das Unternehmen zu schaffen. Inwiefern dies tatsächlich gelungen ist, lässt sich schwer sagen, zumal jeder Geschäftsführer wohl eher seine eigenen Ideen und Ansätze verteidigen wird, als etwaige Fehler einzugestehen. Hoffnung besteht. Fakt ist, dass für das Jahresende 2017 der finanzielle Niedergang des Unternehmens prognostiziert wurde, sollte das Ruder nicht umgerissen werden. Man möge auch den Aktienkurs und Geschäftsberichte analysieren, bevor man den Schritt einer Bewerbung wagt. Die derzeitigen Shareholder sind leider nicht bereit, mehr Geld in das Unternehmen zu stecken und auch externe Kaufinteressenten sind wohl eher rar gesät. Wenn man einfach grob den Quotient Unternehmensumsatz pro Mitarbeiter überschlägt, sieht man, dass man von Wohlstand weit entfernt ist.

Arbeitsklima und Kultur: Von Bereich zu Bereich unterschiedlich. Zwar hat man Unternehmenswerte; diese werden jedoch nicht konsequent von den Mitarbeitern gelebt, da sie von einigen der Top-Führungskräfte nicht vorgelebt werden. An der Spitze steht hier ein fachlich sehr fähiger, jedoch menschlich stark streitbarer Patriarch, der es auch nicht versäumt, seine chauvinistischen Sprüche regelmäßig an den Mann/Frau zu bringen und sich dabei immer mehr mit stromlinienförmigen Vasallen zu umgeben. TopDown werden Entscheidungen gefällt und durchgereicht. Fingerpointing, Diffamierungen, unhöfliches, respektloses Verhalten und persönliche Angriffe beherrschen die heutige Meetingkultur. Das war früher anders.

Kommunikation

na ja,... wie beschrieben

Kollegenzusammenhalt

Eine Vielzahl der länger gedienten Mitarbeiter ist noch da, mangels Alternativen, aber nicht aus Überzeugung einen guten Job zu machen. Lange Betriebszugehörigkeiten im zweistelligen Bereich geben diesen zumindest die Hoffnung auf höhere Abfindungen im Worst Case. Offen und ehrlich gesprochen ist das Unternehmen heutzutage auch von der Reputation her leider kein Aushängeschild und keine Referenz, die man guten Gewissens nennen möchte.

Work-Life-Balance

ok

Vorgesetztenverhalten

Geschäftsführung: Druck wird ungefiltert in die nächste Führungsebene weitergegeben. Selbstkritik ist absolute Fehlanzeige. „Und wie der Herr so das Gescherr“. Bevor man miteinander spricht, spricht man zunächst doch lieber übereinander. Hinzu kommt erschwerend die Tatsache, dass sich im Laufe der Zeit in bestimmten Bereichen auch Seilschaften und Vetternwirtschaft gebildet haben, die natürlich erst im Laufe der Zeit durch neue Mitarbeiter im Unternehmen durchschaut werden können.

Interessante Aufgaben

ist von Abteilung zu Abteilung sehr unterschiedlich

Gleichberechtigung

ok, wenn es um Alter und Geschlecht geht, nicht ok wenn es um verschiedene Tätigkeitsbereiche geht

Umgang mit älteren Kollegen

ist ok

Arbeitsbedingungen

Wie auch in den anderen Bewertungen ersichtlich, sind die Meinungen zum Unternehmen sehr kontrastreich. Ursache hierfür sind die thematisch stark differenzierten Bereiche mit ihren Aufgaben, unterschiedlichen Führungsphilosophien als auch die zahlreichen Strategiewechsel in den letzten Jahren. Daher sollten die Abteilungen, wenn auch subjektiv durch den Verfasser beleuchtet, auch individuell durch Jobinteressierte analysiert werden. Je nach Bereich gibt es nämlich im Arbeitsalltag Lust oder sehr viel Frust.
Abteilungen in denen ein sowohl interessantes Arbeitsumfeld als auch kollegiales und menschliches Miteinander anzutreffen sind, zeigen sich insbesondere bei den technischen Gruppen wie interne IT, Webentwicklung, aber auch Produktmanagement. Führungskräfte, die sich für ihre Mitarbeiter einsetzen und mit denen die Zusammenarbeit wirklich Freude bereitet. Moderne Technologien wie Agile development/Scrum, etc. sind hier anzutreffen.
Die Marketingabteilung ist zwar personell von der Qualität her gut aufgestellt, leidet jedoch unter fehlenden finanziellen Mitteln, die neue Unternehmensstrategie auch mit diversen Werbemaßnahmen zu unterstützen. Ursprünglich war geplant, Verona Pooth wieder als Werbeträgerin einzusetzen, sowie ggf. Radio- und Fernsehwerbung zu schalten. Hiervon ist man zum heutigen Zeitpunkt leider weit entfernt.
Personalabteilung: hat bei weitem nicht mehr die starke Stellung wie einst, da der erfahrene Personalleiter das Unternehmen verlassen hat und dadurch natürlich auch einen erheblichen Teil von positiver Kultur mitnahm. Aus externer Sicht, sehr viel Luft nach oben.
Der Vertrieb ist trotz Strategiewechsel von einer vertriebszentrierten in eine produktzentrierte Organisation, immer noch neben der klassischen Telefonauskunft das Zugpferd im Unternehmen. Dies klingt eigentlich positiv und durch Umgestaltung der Trainings, Schulung / Akademie für Neueinsteiger geht man hier sicherlich den richtigen Weg. Dass man dies nicht schon vor Jahren so umgesetzt hat, ist natürlich nicht nachzuvollziehen. Nichtdestotrotz sollte sich jeder Vertriebsinteressierte die Frage stellen, ob er/sie den harten Weg telefonischen Direktvertriebs auch gehen will. Die Fluktuation ist trotz der guten Ansätze vergleichsweise hoch und hierunter leidet auch die Reputation des Unternehmens. Ohne dass dies despektierlich klingen soll, Outbound Vertrieb ist harte Schule. Hinzu kommt ein erheblicher Einschnitt, dadurch dass die ehemalige Vertriebsleitung das Unternehmen verließ und viele Mitarbeiter mitnahm.
Ergänzend muss man wissen, dass in den letzten 1,5 Jahren sehr viele altgediente gute Führungskräfte und Knowhowträger das Unternehmen verlassen haben, teilweise aufgrund von Standortentscheidungen (Essen wird neuer Hauptstandort, München steht nicht mehr im Fokus), teilweise aber auch mangels Überzeugung von neuer Unternehmensführung und Strategie. Dieser Weggang hatte natürlich auch kulturelle Auswirkungen, leider nicht zum Guten, wenn man die zwischenmenschliche Komponente betrachtet. Viele der jetzigen Führungskräfte sind im Laufe der Zeit in ihre Rollen aufgestiegen, ohne jemals für andere Unternehmen gearbeitet zu haben.

Rückläufige Telefonauskunftszahlen haben vor vielen Jahren dazu geführt, ein anderes Standbein aufzubauen. Von der Business to Customer Seite mehr weg hin zu einem Business to Business Geschäft mit der Zielgruppe „Kleine und Mittelständische Unternehmen“. Man wurde Google Premium Partner (Google adwords, Google Inside view, etc.), akquirierte die damalige klicktel (Branchenbuch CD), baute eine eigene Website Produktion für Kunden auf und vertrieb im Schwerpunkt am Telefon, später auch mit Hilfe eines Außendienstes diverse Online Marketing Produkte. Es erfolgte die erste Umfirmierung, später eine Weitere. In der aktuellen Situation ist das Portfolio durch eigene Web-Produkte erweitert. Zum heutigen Zeitpunkt gibt es keinen Außendienst mehr, man konzentriert sich auf den telefonischen Direktvertrieb. Hier werden ergänzend zu den traditionellen Produkten spezialisierte Branchen-Webportale, Bewertungsportale, Apps, ein Sekretariatsservice vertrieben. Die Idee ist es, sich von Google unabhängig zu machen, durch die Entwicklung eigener Produkte. An und für sich ein tolles Rundumsorglospaket für Kunden mit vielen guten Ansätzen. Wie so oft, steckt der Teufel jedoch im Detail. So wurden Web-Portale z.T. mit viel Aufwand entwickelt, die Zielgruppen ansprachen, welche aufgrund ihrer komfortablen Marktsituation einen solchen Service überhaupt nicht benötigten, z.B. Dachdecker oder Heizung/Sanitär. Im übertragenen Sinne; warum sollte man denn Sand in der Sahara verkaufen? Es wurde wertvolle Zeit verloren, da keine eingehende Marktanalyse im Vorfeld erfolgte. Summa Summarum typisch für das Unternehmen. Gute Ideen, Umsetzung zu spät oder nicht durchdacht genug.

Gehalt/Sozialleistungen

Während die Masse der Vertriebsmitarbeiter und Telefonauskunft mit Mindestlohn Basisgehalt das Unternehmen am Laufen halten, werden externe Berater mit vierstelligen Tagessätzen an Bord geholt. So entsteht ein Klima von Neid und Missgunst, ein Gefühl von Zweiklassengesellschaft und aufgrund der angespannten Lage auch von Angst und Misstrauen. Trost: Wer also den Absprung im richtigen Moment schafft, verbessert sich im Regelfall signifikant, sowohl gehaltlich als auch von den Arbeitsinhalten.

Image

Hinweis für Kandidaten/Kandidatinnen: Aufgrund der finanziell angespannten Situation im Unternehmen, ist man dazu übergegangen, sich von vielen Mitarbeitern zu trennen, sei es in der Probezeit oder aber über die Zahlung von Abfindungen. Dies betrifft insbesondere Bereiche im Support. So gibt es beispielsweise keine Personalentwicklung mehr und auch andere Positionen im Mittelmanagement von denen man sagen würde, sie gehören zu jedem gesunden Unternehmen, gibt es zum heutigen Zeitpunkt nicht mehr.

Mein Fazit und Empfehlung: nur im äußersten Notfall hier bewerben und lieber zunächst abwarten, ob es nicht etwas Besseres gibt, egal was im Bewerbungsgespräch für eine Story verkauft wird.


Umwelt-/Sozialbewusstsein

Karriere/Weiterbildung

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