Ein guter Einstieg in die Berufswelt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Image, den guten Namen, es ist ein Karrieresprungbrett, vor allem wenn man noch am Anfang des Berufslebens steht. Die Sozialleistungen sind in Ordnung, ebenso das Gehalt. An manchen Stellen ist die Firma sehr prozessgetrieben und recht unflexibel, aber das lässt sich in Konzernen nicht vermeiden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Teilweise recht anonyme Atmosphäre, netzwerken muss man auf jeden Fall auch über die Projektgrenzen hinaus. Die Projekte sind manchmal eintönig, man muss schon kämpfen, wenn man ein Projekt verlassen möchte, um mal etwas Neues sehen zu können. Alles in allem bin ich dennoch sehr zufrieden.
Verbesserungsvorschläge
Der Beförderungsprozess sollte dringend transparenter gestaltet werden und die Mitarbeiter, um die es geht, auch direkt mit einbezogen werden.
Die Arbeit könnte flexibler gestaltet sein, um die Reisetätigkeiten etwas zu reduzieren und sowohl etwas für die Umwelt als auch für die Work-Life-Balance der Belegschaft zu tun. Oftmals sind Anwesenheiten beim Kunden nicht jeden Tag erforderlich, solang keine Meetings etc. anstehen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist natürlich stark von den jeweiligen Projekten geprägt, denn jedes einzelne bietet eine ganz eigene Infrastruktur und man ist als Teil des Teams eher in die Arbeitsabläufe des Kunden integriert, als in die von Accenture selbst. Oftmals legt die Kundenseite aber recht wenig Wert darauf, ob sich die externen Mitarbeiter wohlfühlen oder nicht und seitens Accenture ist die Einflussnahme hierauf eher beschränkt.
Kommunikation
Trotz der auswärtigen Projektarbeit wird man stets durch Newsletter etc. auf dem Laufenden gehalten. Teilweise verliert man leider etwas den Überblick, was persönlich relevant ist und was nicht, aber das ist einfach der großen Konzernstrukturen geschuldet.
Kollegenzusammenhalt
Auf den Projekten hält man in der Regel zusammen und unterstützt sich, wo es geht. Aber natürlich gibt es auch Einzelfälle, bei denen das nicht so ist.
Work-Life-Balance
Sicherlich zu 100 % projektabhängig. Nach meiner Erfahrung war die Work-Life-Balance in jedem Fall gegeben; bis darauf, dass man natürlich die Feierabende unter der Woche nicht zuhause verbringen kann. Es gibt aber sicher auch Projekte, in denen ein 8 Stunden-Tag eher als halber Tag angesehen wird... Besonders, wenn längere Zeit im Home Office gearbeitet wird, sollte man persönlich darauf achten, eine Trennung zwischen Privatleben und Arbeitsleben einzuhalten.
Hier gilt es, die persönlichen Grenzen (auch Kollegen und Vorgesetzten gegenüber) zu verteidigen und notfalls intern auf Missstände aufmerksam zu machen.
Die Anlaufstellen, mit denen Accenture für eine gesunde Work-Life-Balance sowie diverse Unterstützungen wirbt, sind in jedem Fall vorhanden und auch ansprechbar.
Vorgesetztenverhalten
Ich habe bislang gute Erfahrungen mit meinen Vorgesetzten auf Projektebene gemacht. Ich hatte das Glück, unter einem sehr guten Teamleiter arbeiten zu können, der uns viel freie Hand bei der Erledigung der Aufgaben ließ, aber genau dadurch auch sehr gute Ergebnisse erzielt hat. Stress, Druck und sonstigen Unmut habe ich selten verspürt, denn der Teamleiter stand stets hinter seinem Team, auch gegenüber dem Kunden und dessen Anforderungen. Aber auch das kann von Projekt zu Projekt variieren. Es steht und fällt vieles mit der direkten Führungskraft.
Interessante Aufgaben
Das Aufgabenspektrum variiert je nach Projekt und Rolle. Projekteinsätze, die länger als ein Jahr dauern, können auf Dauer schon recht eintönig werden.
Ich hatte mir anfangs häufigere Projektwechsel und dadurch auch eine gewisse Abwechslung in der täglichen Routine erhofft, was leider nicht eingetreten ist. Es braucht schon etwas Durchsetzungsvermögen, wenn man auf eigenen Wunsch einen Projektwechsel vornehmen möchte.
Gleichberechtigung
Frauen werden durchaus ernst genommen auch auch entsprechend gefördert. Es gibt viele interne Initiativen, die Frauen und/oder Mütter unterstützen oder auch Familienberatung anbieten. Ich habe nicht das Gefühl, dass Männer privilegiert behandelt werden.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich habe vorwiegend in einem recht jungen Umfeld gearbeitet, aber besonders in den höheren Positionen sind durchaus auch ältere und erfahrene Mitarbeiter zu finden.
Manchmal begegnet man auch sehr jungen Leuten in Managerpositionen, denen man teilweise nicht so wirklich abnimmt, dass sie auf diesem Posten richtig sind.
Ich persönlich schätze die Erfahrung von älteren Kollegen sehr.
Arbeitsbedingungen
Die Accenture-Offices sind tatsächlich mit allerhand moderner Technik und schickem Office-Design ausgestattet. Hier arbeitet man gern und gut! Leider ist man selten dort, da vorwiegend beim Kunden vor Ort gearbeitet wird.
Hier habe ich wirklich schon schlimme Zustände erlebt, die bis zur Gesundheitsgefährdung reichten und gegen die man kaum etwas unternehmen kann... Zwar arbeitet man freitags in der Regel von zuhause aus, aber es wäre schön, wenn die Arbeit noch etwas mehr flexibilisiert und ortsunabhängiger erledigt werden könnte. In Zeiten von Internet, Skype und CO. ist das eigentlich sehr gut machbar und könnte Reisezeiten, -kosten, Stress und Frustration ersparen. Nach wie vor ist das viele Reisen ein Hauptgrund für die Fluktuation in der Firma, was ja für alle Seiten recht unbefriedigend ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Durch die vielen Reisen ist das Umweltbewusstsein natürlich nicht so groß, besonders, wenn viel geflogen werden muss. Wie bereits gesagt, könnte die Arbeit an vielen Stellen digitalisiert und flexibilisiert werden (z.B. im Home Office oder im Accenture-Office vor Ort) und dadurch die Reisetätigkeit etwas entspannen. Hier ist definitiv noch Luft nach oben. Manche Kunden und Projekte legen hierauf aber schon Wert, um den Beratern die Auswärtstätigkeit etwas leichter zu machen und bieten auch mehrere Tage pro Woche Home Office an.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist gut, vor allem wenn man aus eher kleineren Branchen kommt und daher weniger gewohnt ist. Das Angebot an Sozialleistungen ist ebenfalls gut (betriebliche Altersvorsorge etc.)
Nach knapp 3 Jahren Betriebszugehörigkeit war ich jedoch mit der Gehaltsanpassung nicht mehr zufrieden und habe in die Industrie gewechselt.
Image
Allgemein repräsentiert sich Accenture weniger steif und zugeknöpft als andere Beratungen und genau so ist es auch. Du-Mentalität ist, besonders im Digitalbereich, an der Tagesordnung.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungsangebote gibt es für jeden Bereich und diese können im Rahmen eines persönlichen Budgets nach den eigenen Interessen gestaltet werden.
Der halbjährliche Beförderungsprozess ist für Mitarbeiter allerdings sehr undurchsichtig und selten nachvollziehbar, da die Diskussionen über die eigene Beförderung nicht im Beisein des Mitarbeiters stattfinden und man so argumentatorisch absolut keinen Einfluss auf das Ergebnis hat.
Hier ist noch Verbesserungspotenzial, um Mitarbeiter tatsächlich nach Leistung und Engagement zu beurteilen und nicht bloß nach Kontakten oder Sympathie.....