Extrem starke Abweichung von HR-Versprechen und alltäglicher Realität
Gut am Arbeitgeber finde ich
Einmal im Jahr gibt es Versammlungen alle Mitarbeiter in einer exklusiven Location mit gutem Buffet, wird aber wegen Budgeteinsparungen demnächst wahrscheinlich auch abgeschafft.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe oben genannte Punkte.
Verbesserungsvorschläge
-Lasst eure Mitarbeiter an den Gesprächen für Beförderungsrunden (schweigend) teilnehmen, das sorgt für Transparenz und Vertrauen in Counseloren und Vorgesetzte.
-Berater mit mehr Stundenkontingent an Kunden verkaufen, Arbeitsaufwand sollte auch auf dem Papier der tatsächlichen Leistung entsprechen
-Aussagen von HR a la "Probleme ansprechen" dürfen nicht in unkollegialem Verhalten und negativen Konsequenzen (keine Beförderung, weniger Wahl bei Projekten, etc.) von Management-Seite enden.
-Hört auf positive Bewertungen durch HR schreiben zu lassen. Das ist ungerecht interessierten Bewerbern und Berufsanfängern gegenüber. Lasst auch Kritik am Unternehmen und der Realität der Berater zu, das senkt die Erwartungshaltung und führt längerfristiger zu mehr Zufriedenheit bei Accenture. Besser versuchen die Kritikpunkte zu verbessern.
Arbeitsatmosphäre
Manager meistens okay, jedoch sehr KPI-getrieben (Mitarbeiter MÜSSEN Projektzeit buchen unabhängig von Tätigkeiten).
Ellenbogenmentalität und starker Konkurrenzdruck im Team.
Kommunikation und tatsächliches Handeln praktisch immer unterschiedlich. Team-Events und Zusammenhalt Tendenz abnehmend wegen ständiger Einsparungen am Budget.
Tendenziell geht es von negativ zu sehr negativ.
Kommunikation
Aktuelles Handeln und Kommunikation unterscheiden sich extrem, was man gerade bei HR und vom Betriebsrat merkt.
Angeblich soll man Probleme ansprechen, das Gespräch mit Vorgesetzten suchen etc.
Wenn man dies jedoch tut (Überstundenproblematik, unkollegiales Verhalten, Diskriminierung von männlichen Mitarbeitern) wird man nicht befördert und bekommt unliebsame Projekte/Tasks, oder den Vorwurf sexistisch/rassistisch zu sein.
Somit kommunizierte Werte/Verhalten extrem abweichend von Realität.
HR lässt auf Portalen positive Bewertungen (Aussage mehrere Kollegen) schreiben, statt an den Kritikpunkten zu arbeiten.
Kollegenzusammenhalt
Lästereien, Sticheleien und Ellenbogenmentalität an der Tagesordnung. Kollegen versuchen sich gegenseitig wegen begrenzter Beförderungsslots auszustechen. Auftritt als Team gegenüber dem Kunden, aber extremer Wettbewerb innerhalb der Teams. Regelmäßige Team-Events, oft aber auch beabsichtigter Ausschluß von unliebsamen oder aufmüpfigen Kollegen.
Work-Life-Balance
Wie in allen Unternehmensberatungen gleich null.
Verbringung der wenigen Freizeit mit Kollegen erwartet oder unbezahlt für wohltätige Aktionen, die Accenture PR-mäßig für sich verkauft.
Viel Reisetätigkeit (bessert sich evtl. mit neuem Job-Konfigurator) branchenbedingt.
Freitags Home Office, teilweise unbezahlte Wochenend-Arbeit wenn Deadlines eingehalten werden müssen.
Viele trennen sich von den Partnern bzw. Scheidung wegen fehlender Freizeit, somit überraschend viele Beziehungen Accenture-intern um den Partner zumindest während der Arbeitszeit sehen zu können.
Elternzeit kann genommen werden und wirkt sich eher positiv auf Beförderung aus.
Vorgesetztenverhalten
Größtenteils okay, es gibt schwarze Schafe laut Kollegen.
Druck von oben mehr Umsatz zu generieren, daher auch viel Stress. Ansonsten eigentlich gute Erreichbarkeit und viele Trainings für Manager.
Interessante Aufgaben
Stark abhängig von Projekt, einige Kollegen haben hier Glück und kriegen tatsächlich interessante Aufgaben. Ansonsten mit viel Powerpoint Projekte verkaufen. Oftmals findet man ein extremes Bild vor: einige Kollegen leiden an Boreout, da sie für die verkauften Aufgaben unqualifiziert sind, dafür haben die erfahreneren Kollegen zusätzlichen Stress (Anlernen + Day-to-Day Management).
Gleichberechtigung
Es wird um jeden Preis auf die Einhaltung der Frauenquote (50%) unabhängig der Qualifikation oder Bewerberverteilung (90% Männer, 10% Frauen) aus den MINT-Studiengängen geachtet. Frauen werden bevorzugt eingestellt (und befördert) wenn sie bereits einen Laptop einschalten können, was entsprechend zu Unmut bei Kollegen und Kunden führt. Somit im Sinne von Gleichberechtigung genial für Frauen, diskriminierend für Männer.
Umgang mit älteren Kollegen
Wenige Kollegen 40+. Meistens können diese nicht mehr aus Accenture wechseln und bleiben gewohnheitsmäßig, obwohl stark unzufrieden und gesundheitlich nicht mehr reisefähig. Respektvoller Umgang.
Arbeitsbedingungen
Ich war in 4 Jahren 5 mal in einem Accenture Office, welche relativ modern gehalten sind.
Durch Projektarbeit und Beratungstätigkeit Büroarbeit jedoch vor Ort beim Kunden, bei mir war es furchtbar (keine Klimaanlage, keine Fenster, Großraumbüro). Man muss nehmen was man kriegt, Accenture hat hier nicht viel Einfluss auf die Arbeitsbedingungen vor Ort (Hauptsache billig für den Kunden).
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltbewusstsein bringt kein Geld.
Man pocht auf Nachhaltigkeit solange sich damit Geld für die Aktionäre verdienen lässt.
Soziale non-profit Aktionen werden von Mitarbeitern in der Freizeit erwartet um Accenture als sozial engagiert darstellen zu können. Keine eigenen Budgets für soziale Initiativen.
Gehalt/Sozialleistungen
Durch Aktiengesellschaft und Ausschüttung an Aktionäre klar unterdurchschnittlich im Marktverhältnis. Überstunden werden laut HR zwar offiziell vergütet, fallen aber in der Realität nicht an, da der Kunde diese in der Regel nicht bezahlt. Gerechnet auf reale Arbeitszeit teilweise etwas über Mindestlohn. Aktienoptionen zwar okay, aber lieber mehr Grundgehalt bieten.
Image
Noch gut bei den DAX-30. Bei Mittelständlern (aus Erfahrungsberichten) keine Chance, da diese die "Berater" fachlich sofort auseinander nehmen.
Accenture kommt noch gut im Lebenslauf, obwohl das Image wegen vieler Misserfolge ständig sinkt. Nur interessant wenn man später in einen ebenfalls größeren Konzern wechseln möchte.
Karriere/Weiterbildung
Extrem überschaubare Karrieremöglichkeiten und nicht von sich selbst abhängig.
Man wird zwangsweise dorthin eingesetzt wo gerade Bedarf ist, unabhängig von Qualifikation/persönliche Verhältnisse was zu folgerichtigem Unmut beim Kunden und Mitarbeiter führt. Extrem hohe Fluktuation aufgrund Dauerstress, Burnout, Unzufriedenheit, gesundheitliche Probleme (einige Kollegen Herzinfarkt mit Ende 30). Beförderung absolut undurchsichtig und nur wenn man viel Freizeit opfert oder auf großen (wichtigen) Projekten unterwegs ist.
Experienced Hires aus mittelständischen haben extreme Schwierigkeiten sich an Kultur und Denkweise anzupassen. Unliebsame Kollegen werden auf unbeliebte Projekte geschickt oder mit anderweitigen Aufgaben betraut, bis sie oft von selbst gehen.
Komischerweise wollen fast alle Mitarbeiter aus Accenture rauswechseln (rein persönliche Erfahrung) und tun dies bei sich bietender Gelegenheit auch.