Accenture - ein Konzern für upward failure
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man lernt viel und man ist danach auf dem Arbeitsmarkt definitiv gut positioniert.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Fehlende Wertschätzung, leere Versprechen, falsches Advertisement, Amerikanische Strukturen
Verbesserungsvorschläge
Aufhören zu erklären wie toll alles ist sondern akzeptieren, dass vieles nicht gut läuft und dementsprechend auch daran aktiv etwas ändern.
Arbeitsatmosphäre
Um hier eine faire Antwort zu geben - it depends, ganz nach Beratersprech.
Accenture hat verschiedene Bereiche, die sich alle unterscheiden. Meine Erfahrung in verschiedenen Bereichen: Solange man sich unterordnet, ist man sicher.
Projekte werden nach wahloser Verfügbarkeit verteilt, persönliche Präferenzen muss man frühzeitig mit Vorgesetzen klären sonst verschwindet man 1-3 Jahre auf Projekten, die sonst keiner machen will.
Auf Versprechen sollte man nichts geben. Jeder Manager + bringt erst mal seine Schäfchen ins Trockene und solange man chargeable ist, fühlt sich auch niemand aus dem Leadership verantwortlich.
Das ist generell das Problem bei Accenture. Eine sich anbiedernde Masse Berater, getragen von Analysten, die sich aus Angst vor schlechten Performance Discussion Outcomes verschleißen.
Generell ist man hier ohne persönlichen Sponsor und Mentor aufgeschmissen. Wenn dich keiner favoritisiert brauchst du nicht an die große Karriere glauben.
Aber wenn man einmal durch die Schule von ACN durch ist, kann man wirklich selbstständig arbeiten.
Man lernt unfassbar viel. Und schnell. Danach ist man schon gut in dem was man kann.
Kommunikation
Feedback wird hier klein geschrieben.
Es interessiert vorallem Leadership nicht was du denkst.
Nach diversen Gesprächen über Teams mit schwarzen Bildschirmen und aus Autos und Bahnen heraus verliert man nach und nach das Gefühl, dass Feedback nach oben gefragt ist.
Solange es läuft.
Schade nur, dass schon lange nichts mehr läuft.
Umfrage um Umfrage, die im Endeffekt ergibt, dass doch alle ganz doll happy wären. Die Leaver? Ach, einfach Leute bei denen eine schlechte "Due Diligence" zur Einstellung gemacht wurde.
Meine Katze hört mir mehr zu als mein Leadership oder Director.
HR ist auch gekonnt dran alles zu ignorieren was ihnen zugetragen wird. Hauptsache der ihr anvertraute Director ist happy.
Kollegenzusammenhalt
Kollegen. Ohne Kollegen wär hier wohl keiner mehr.
Das einzige was dich durch die Projekte treibt und die Zeit erträglich macht sind gute Kollegen.
Die gibt es auch. Tolle Leute, wirklich.
Alle tragen sich hier gegenseitig und keiner ist sich zu schade jemanden zu connecten oder Input zu geben.
Vorallem die near- & offshore Kollegen bringen einen dazu nicht komplett zu verzweifeln.
Work-Life-Balance
Depends. Es gibt Projekte auf denen man nach 1-3 Jahren mit 2 Kleidergößen gewachsen und den ersten grauen Haaren erst einmal 3 Monate schlafen muss.
Es gibt aber auch Projekte, auf denen man entspannen kann oder Firmenevents plant.
So oder so, das ist wohl in jeder Beratung gleich.
Die Urlaubstage sind jedoch unterirdisch. Man darf sich aber welche dazukaufen. Würde ich auch empfehlen.
Vorgesetztenverhalten
Wirklich meistens echt nicht gut.
Elbogengesellschaft, jeder sich selbst der Nächste, böses Nachreden, Rassismus. Alles gesehen.
Fakt ist, es wird nach oben Befördert, was da nicht hingehören sollte.
Interessante Aufgaben
Joa. Mal so mal so. Wenn man absolut keinen Bock auf Beförderung hat, kann man wirklich viele Projekte ausprobieren.
Aber umso mehr man ausprobiert, umso weniger wird man befördert oder Boni ausgezahlt.
Aber Beförderung und Boni sind ja eh so ne Sache in der Beratung.
Habe ich beides in meiner Zeit bei ACN nicht gesehen.
Arbeitsbedingungen
Schlecht wenn man nicht auf großen Projekten ist.
In der Zeit im HO gab es bis zum Schluss trotz mehrfacher Zusage keine Ausstattung für zuhause. Keinen Monitor, keine Tastatur, keinen Stuhl, keinen Tisch.
Auch auf Projekten sitzt man auf Holzstühlen wenn man Pech hat.
Aber es gibt nen Laptop und ein Headset - Horaaay.
Frag doch mal dein Projektlead ob er/sie dir einen Monitor gönnt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Fahren mit DB als unter Manager danach eigene Autos und Taxi. Kommt wohl auf 0 raus.
Gehalt/Sozialleistungen
Unterdurchschnittliches Gehalt. Unter Manager auch sonst kaum etwas.
Image
Ja, die Wahrnehmung ist schon ziemlich gut.
Karriere/Weiterbildung
Kommt drauf an - man muss um viele Weiterbildungsmöglichkeiten kämpfen oder man macht halbherzig zusammengestellte "Trainings".
Karriere? Wenn man Glück hat und einen guten Sponsor oder ein großes Projekt und sich gut in Szene setzen kann.