Viele thematische Möglichkeiten, aber es wird gespart und gespart und gespart
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt eine riesige Auswahl an Projektmöglichkeiten und man hat zunächst selbst die Wahl sich etwas zu suchen. Ob Frontendentwicklung, Data Engineer, Scrum Master oder Functional Safety, es ist fast alles dabei.
Und wenn man wirklich mal nicht klar kommt im Projekt, dann muss man nicht gleich kündigen, sondern bemüht sich um ein anderes Projekt/Team.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es gibt eigentlich keinen Cent aus frei verfügbaren Töpfen, um mal auf eine Konferenz zu gehen, um Sport zu fördern, um das Team zu treffen, sein Firmenhandy zu reparieren oder nur eine Computermaus zu kaufen. Alles muss durch Projektbudgets finanziert werden. Das geht nicht. Das Geld kann nicht immer von den Kunden kommen.
Mit Zeit läuft es ähnlich. Du wirst nur für die Zeit bezahlt, die du auf das Projekt buchst. Man hilft bei den Kollegen oder macht wie so oft etwas ohne direkten Kundennutzen. Dafür wird kein Budget vorgehalten, das muss auf Zeit des Kunden laufen. Oder deine Freizeit.
Außerdem gibt es feste Beförderungskontingente, statt auf den individuellen Mitarbeiter zu achten. So werden gute Leute auch einfach mal sitzen gelassen. 2023 wurden die Kapazität drastisch reduziert, eine von vielen neuen nicht nachvollziehbaren Sparmaßnahmen. Viele Büros wurden geschlossen, Gehaltserhöhungen gestrichen, Innovation Center geschlossen, dabei ist der Auftragseingang und die Quartalszahlen wieder auf Rekordniveau.
Arbeitsatmosphäre
Alle sind per Du, jeder reagiert freundlich. Ich habe ein "Heimat"-Team außerhalb des aktuellen Projekts. Jeder hat ein Mentor, der nicht der direkte Vorgesetzte ist. Budget für gemeinsame Aktivitäten wird vom Arbeitsgeber nicht gestellt und muss aus Projekten herausgezaubert werden.
Kommunikation
Kommunikation aus der Führungsebene geschieht über Mails oder Streams. Schlechte Nachrichten und Sparmaßnahmen konnten unter Julie Sweet aber nie transparent erklärt werden.
Work-Life-Balance
Man denkt bei Beratung gleich an Burnout. Dem ist zumindest unterhalb des Manager Levels nicht der Fall.
Vorgesetztenverhalten
Support und offenes Ohr immer da.
Interessante Aufgaben
Wer aus einem Fachbereich mit viel Expertise kommt, wird davon nicht viel benötigen oder weiter entwickeln. Firmen geben interessante Logik nicht an Beratung ab.
Dennoch gibt es unglaublich diverse Bereiche und Branchen, in die man sonst nicht so einfach hineinkommen wird.
Gleichberechtigung
Wurde in meinem Bereich soweit übertrieben, dass gute Kandidaten keine Chance haben, weil die Frauenquote steigen muss.
Arbeitsbedingungen
Viele Büros wurden geschlossen. Arbeitsplätze sind oft alle belegt. Aber wenn man einen hat, ist man gut versorgt.
Gehalt/Sozialleistungen
Hohes Grundgehalt, aber dabei bleibt es. Auf dem Angebotsschreiben wird der Eindruck erweckt, dass 6% durchschnittlicher Bonus und 10% Überstunden dazukommen. Der Bonus war 2023 unter all meinen Kollegen deutlich darüber. Gehaltserhöhungen für alle ohne Positionswechsel 2023 0,0%. Inflation wird nur durch Einmalzahlung kompensiert, auf Dauer wird das Gehalt also immer niedriger.
Keine individuellen Verhandlungen (außer bei Unterschrift) bei Unzufriedenheit möglich. Wer nicht zufrieden ist muss kündigen. HR hat keine Macht Gehaltsrunden zu beeinflussen.
Karriere/Weiterbildung
Sehr viele interne Fortbildungen. Weniger externe Zertifikate, aber teilweise möglich. Man muss sich die Zeit strikt nehmen, dann kommt man auch dazu.