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SE
Bewertung

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Company
2024

Viel Licht, aber auch zu viel Schatten

2,5
Nicht empfohlen
FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei adesso SE in Paderborn gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- eCampus
- Standortbetreuung in Paderborn !!!
- Vorstellungsgespräche durch die Fachbereiche durchgeführt (HR sieht sich und ist dabei unterstützend)
- Strukturierter Angebotsprozess
- One-adesso Gedanke
- freundliche und nette, sowie kompetente KollegInnen
- Durchlässigkeit der Laufbahnstufen
- internes Karriere Coaching
- Communities
- Hemdenservice
- organisiertes Mittagessen
- (meine persönliche Erfahrung bezüglich der) Zusammenarbeit zwischen Vertrieb und Fachbereich

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die meisten Punkte habe ich angesprochen.
Unterm Strich habe ich als begeisterter und engagierter adessi mit Tatendrang und Lust auf die neue Herausforderung gestartet und gehe nach relativ kurzer Zeit mit dem bitteren Geschmack, dass eine handvoll Menschen in dem 10.000 MA Unternehmen es geschafft haben, diese meine Motivation in Frustration umzuwandeln. Leider höre ich aus einigen Gesprächen mit KollegInnen aus anderen Bereichen, dass es dann wohl doch mehr als eine handvoll sind. Schade. Ich wünsche adesso alles Gute und bleibe den adessi, die ich kennenlernen durfte freundschaftlich verbunden.

Verbesserungsvorschläge

Bitte lasst nicht einfach die adessi immer weiter nach oben fallen, die am längsten an Bord sind. Ich habe einige erfahrene Kollegen gesprochen, die mehr als frustriert sind über mangelnde Kommunikation, nicht sichtbare Strategie, Struktur oder Führungsqualitäten.
Nehmt konstruktive Kritik ernst. Sie ist von engagierten Mitarbeitenden ausgesprochen immer darauf ausgerichtet das Unternehmen besser zu machen.
Das Thema Kultur wird immer wieder hervorgehoben. Aus meiner Sicht macht es Sinn auch mal diejenigen, die diese Flagge so laut (singend) vor sich hertragen mal daran zu messen und vielleicht auch zu schulen (Thema: 'hintenrum', Stichwort: Empathie).
Sorgt euch um den one-adesso-Geist, er ist ein USP, der immer blasser wird.
Gehalt ist sicher nicht alles, aber wenn es in der Branche konkurrenzfähig ist, lässt sich sicher auch das eigene Renommee weiter verbessern.
Ich fände Führungskräfte-Coachings hilfreich. Mit dem Ziel, dass FKs ihren Mitarbeitenden wieder mehr Wertschätzung entgegen bringen. Dabei kann gerne in der Hierarchie oben angefangen werden. Bei den Teamleitern habe ich hierzu kaum Bedarf gesehen.

Arbeitsatmosphäre

Ausdrücklich möchte ich hervorheben, dass sich meine Bewertung nicht auf den Standort Paderborn an sich bezieht. Hierfür würde ich separat fünf Sterne dafür vergeben, dass die Kolleginnen alles dafür tun, damit man sich hier wohlfühlt und alles benötigte mit einem freundlichen Lächeln und netten Worten umgehend erhält.
Die Atmosphäre zwischen FKs und den Teams erlebe ich als zunehmend angespannter. Gründe hierfür sind meiner Meinung nach u.a. Kommunikationslücken oder Mismatch, Antreiben zu mehr KV, fehlende Wertschätzung, Desinteresse am Menschen, Clash zwischen Theorie und Praxis der Kultur

Kommunikation

Für so eine flache Management Struktur finde ich es erstaunlich, wie undurchlässig und intransparent operative und insbesondere strategische Informationen fließen.
Teilweise empfinde ich die Kommunikation auch als gegenläufig (wenn beispielsweise aus oberen Führungskreisen insbesondere positive Verläufe und Trends in die Teams kommuniziert werden und die direkten Führungskräfte dazu angehalten werden Team-Events auf Eis zu legen, keine Gehaltsanpassungen vorzunehmen oder zu mehr an Kunden verrechenbaren Leistungen aufzufordern, etc.)
Besonders problematisch empfinde ich es, wenn ich erlebe, dass Personen, die direkt betroffen sind, nicht direkt angesprochen werden, sondern indirekt oder per zugespieltem Mailverlauf informiert werden.
Besonderer Kopfschüttler (sinngemäß): "Wir führen .... ein, aber keine Sorge, es ändert sich nichts." Wenn sich nichts verändert, ist die Einführung in meinen Augen unsinnig.
Strategische Fragen konnten mir niemals befriedigend beantwortet werden.
Gerne genutzter Platzhalter statt konkreter Information ist "aus Gründen".
Dafür gibt es haarsträubende statistische Interpretationen und Zusammenhänge auf FK-Meetings.

Kollegenzusammenhalt

Über die meisten Kolleginnen und Kollegen, die ich in meiner Zeit bei adesso kennengelernt habe, kann ich nur Gutes berichten. adessi sind i.d.R. offen, hilfsbereit und engagiert. Abstriche muss ich leider dahingehend machen, dass ich einige FKs in den Führungskräfterunden ihre Mitarbeitenden betreffend als sehr wenig wertschätzend und manchmal herablassend und gar arrogant erlebt habe. Mitarbeitende mit einem eigenen Standpunkt werden nicht selten als Querulanten betrachtet. Wenn jemand seine Konsequenzen zieht und geht, höre ich auch schon mal "ist nicht schade drum". Der schlimmste Fall war ein Kollege, der sich nebenberuflich ausprobieren wollte und seine Arbeitszeit reduziert hat: "Hoffentlich scheitert er, dann steht er uns wieder ganz zur Verfügung". Bei so was könnte ich .
Nach meinem Erleben erhält man Wertschätzung seitens FKs meistens nicht durch Kompetenz, Erfahrung, wirtschaftlich relevante Angebots- und Vertriebsunterstützung, solide Leistung, strategisches Vorantreiben von Themen, sondern alleine über die Anzahl an Kunden verrechenbaren Stunden. Und insofern habe ich den Eindruck, dass der gute one-adesso-Gedanke zunehmend zu Grabe getragen wird.

Work-Life-Balance

adesso tut viel dafür aus Mitarbeitern und Kollegen Freunde zu machen. Hier gibt es etliche Gelegenheiten außerhalb von Bürozeiten und auch gerne freitagabends und am Wochenende. Wer das mag und für den das wichtig ist, bekommt bei adesso viel geboten. Mein Eindruck - auch im Gespräch mit KollegInnen - ist, dass sich hiervon vor allem KollegInnen deutlich unterhalb von 40 begeistern lassen.
Kollegen mit Familie, Hobbies und primär-sozialem Umfeld außerhalb adesso (hierzu zähle ich mich auch) sind da eher zurückhaltend mit Begeisterung. Von FKs wird sogar regelrecht erwartet als gutes Vorbild an möglichst vielen Veranstaltungen teilzunehmen. Einer der Führungsgrundsätze ist sogar: "Ich bin adesso". Nein liebe adesso. Ich bin ich und Assimilation funktioniert vielleicht bei den Borg.
Von Mitarbeitenden und zunehmend auch in vermehrtem Umfang bei FKs wird erwartet seine vertraglich geregelte Arbeitszeit kundenverrechenbar zu gestalten. Strategische Themenentwicklung, gemeinschaftliches Engagement in einer der vielen Communities, Führung, Weiterbildung und Entwicklung und natürlich gemeinsames Feiern, Frühstücken, Essen und Erleben ist gerne Privatangelegenheit.

Vorgesetztenverhalten

Es heißt Menschen kommen in Unternehmen, die sie sich aussuchen und wenn sie Unternehmen verlassen, dann in erster Linie ihre Führungskräfte. Zumindest in meinem Fall kann ich das bestätigen. Allerdings bezieht sich das nicht auf meine direkte Führungskraft. adessos mindset ist agil. Um so bedenklicher finde ich es, dass die in Projekten als förderlich angesehene Heterogenität eines Teams für die Gruppe des Führungskreises in meinem Bereich nach meiner Einschätzung eher zur Homogenität neigt und diese fördert. Alkohol und Clubs fördern dabei den Zusammenhalt. Nein danke, das habe ich nicht bestellt.

Interessante Aufgaben

Die Aufgaben und Herausforderungen sind spannend. adesso ist nach meinem Empfinden in vielen wichtigen Themen ganz vorne mit dabei. Es macht Spaß mit Experten zusammenzuarbeiten und Themen und Trends zu diskutieren. Für Mitarbeitende gibt es viele Möglichkeiten sich in verschiedenen Rollen auszuprobieren, sich für neue Themen zu engagieren und zu vertiefen. Hier gibt es viele Möglichkeiten. Solange sich das am Ende gut in KV abrechnen lässt.

Gleichberechtigung

Der Anteil von Frauen in der Führungsmannschaft wächst langsam.

Umgang mit älteren Kollegen

Als älterer Kollege mit viel Unternehmens- und Kundenerfahrung wird meine Expertise innerhalb von Arbeitsgruppen oder auch von KollegInnen mit konkreten Anliegen gerne angenommen und aktiv angefragt. Das empfinde ich als sehr wertschätzend und weitet vor allem auch meinen persönlichen Horizont. Seitens meiner Führungskräfte kommt da leider nicht viel bei mir an. Impulse und Anregungen meinerseits werden zwar als fachlich fundiert und durchaus richtungsweisend wahrgenommen, aber wir machen das lieber doch wie bisher. Oder nein, das geht nicht, das machen wir hier nicht. Für die Schulungsfreigabe brauche ich noch die LOB-Leiter Freigabe, etc.
Einen echten Sponsor für mein Thema, der auch in der Lage wäre ein konkretes Mandat auszusprechen und eine gemeinsame Vision mit zu vertreten oder gar vorzugeben habe ich in meiner Zeit bei adesso vergeblich gesucht.
Ich habe ständig das Gefühl, dass ich mit meiner Expertise zwar auf der einen Seite maßgeblich daran beteiligt bin neue Kunden und Aufträge einzuholen, dass das aber alles nichts wert ist, weil das nicht unmittelbar zum Kunden abrechenbar ist.

Arbeitsbedingungen

Räume, Equipment, Infrastruktur ist erwartungsgemäß gut. Zwei Monitore pro Arbeitsplatz. Unkomplizierte Dockingstations. Der Mobilempfang im Gebäude ist stellenweise nicht gut.
Viele Extras, Küchen, Billardtisch, Spielekonsolen, Bar, Ruheraum, etc.
das meiste davon benötige ich persönlich nicht, aber viele Kollegen nutzen das Angebot gerne.
Ansonsten habe ich es so erlebt, dass in meinem Umfeld alle in unterschiedlichen Projekten gearbeitet haben und durch viele virtuelle Termine es selbst in einem Büro mit nur fünf Arbeitsplätzen schwierig ist, einen klaren Gedanken zu fassen, geschweige denn konzentriert zu arbeiten. Ich bin dann häufig auf kleine Einzelarbeitsräume (ähnlich einer Telefonzelle mit Schreibtisch) ausgewichen. Das ist in Ordnung, aber es ist gut, dass die Arbeit vom heimischen Arbeitsplatz aus ermöglicht wird. Hierzu gibt es allerdings immer wieder Diskussionen, die Mitarbeitenden wieder mehr ans Büro zu binden.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Auf dem großen FK-Meeting 2023 erzählt uns ein Vorstand von dem Energiebedarf unterschiedlicher Programmiersprachen und was das mit Nachhaltigkeit zu tun hat. Und den Rest des Jahres fliege ich nach Spanien, fahre nach Amsterdam, Berlin, Frankfurt, ... um mich mit Kollegen ein paar Stunden fachlich auszutauschen. Aber eigentlich ist ja das gemeinsame Netzwerken bei der jeweiligen Abendveranstaltung und im Club danach der eigentliche Aspekt der Reise. Hoffentlich ist das auch nachhaltig.

Gehalt/Sozialleistungen

Bei meinem Wechsel war ich in erster Linie von dem Unternehmen und der Aufgabe beeindruckt. Das Gehalt können wir bei adesso auch. Das reichte mir, auch wenn ein Teil davon variabel ist. Hat bisher keine Rolle gespielt.
Schade nur, dass das Unternehmen im Februar die Regeln derart geändert hat, dass ich einen großen Teil des variablen Gehalts nicht mehr erreichen kann. Persönliches Pech. Ziele werden auch auf meine Anfrage nicht angepasst. Das persönliche Pech hatten wohl einige adessi. Kein Inflationsausgleich, wie in anderen Unternehmen. Naja, alles für Erfolg.
Bei adesso liegt das Gehalt für seniore Positionen meiner Erfahrung nach teilweise auch schon mal deutlich unter Tarif-Niveau (beispw. IG-Metall).

Image

Das Image habe ich bisher immer als positiv wahrgenommen.

Karriere/Weiterbildung

Den eCampus finde ich klasse und das interne Schulungsangebot großartig. Großes Spektrum. Bei Schulungen, die mehr als einen Tag dauern, wird die Übernachtung gleich mit organisiert. Über 80% der Trainings werden von adessi selber durchgeführt, was meiner Meinung und Erfahrung nach einerseits von großem Engagement der Mitarbeitenden, aber auch der vielfältigen Expertise zeugt. Für teils tiefergehende Schulungsbedarfe sind auch externe Trainings möglich. Zudem gibt es Zugänge zu Lernplattformen wie udemy oder LinkedIn Learning. Lebenslanges Lernen wird hier dem Zeitgeist entsprechend umgesetzt.
Schattenseite ist die Sicht einiger FKs, Trainings als nicht verrechenbare Zeiten gerne über das Maß der 40 Stunden hinaus zu machen und/oder auch gerne an Samstagen.
Karriere geht, Assimilation und eine feste Leber scheinen mir dabei förderlich. Ich persönlich hatte in meiner Zeit kein einziges Gespräch für meine persönliche Entwicklung und der damit verbundenen mittelfristigen Perspektive. Ich habe auch nur von wenigen Kollegen gehört, dass sie solche Gespräche mit ihren Mitarbeitenden regelmäßig führen.

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