Personaldienstleister: nicht mehr, eher weniger
Verbesserungsvorschläge
Das Konzept wirklich umsetzen.
Arbeitsatmosphäre
Das Konzept bezüglich der Fachspezialisten hört sich sehr gut an. Die für den Fachspezialisten positiven Aspekte werden nur leider nicht mal ansatzweise in die Realität umgesetzt. Angepriesen wird es dafür um so mehr. Ernsthaft anzweifeln sollte man dies nicht: Lächeln und winken ist die bessere Strategie.
Kommunikation
Nach oben wird totale Offenheit erwartet. Die sollte man auch zeigen, um sich nicht ins Abseits zu stellen. Allerdings sollte man nicht erwarten, dass die genannten Kritikpunkte umgesetzt werden.
Nach unten wird nur das gesagt, was nötig ist. Das Kollegennetzwerk bringt da viel mehr.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen sind alle Naturwissenschaftler und Ingenieure, die in der Industrie arbeiten wollen und dementsprechend praktisch veranlagt und offen sind. Kontakte werden daher schnell geknüpft und auch gute Bekanntschaften bis hin zu Freundschaften entwickeln sich. Außerdem haben die Allermeisten nach wenigen Tagen begriffen, wie der Hase läuft. Da alle im gleichen Boot sitzen, führt das zu einem top Zusammenhalt und einem regen Austausch.
Work-Life-Balance
Im Büro feste Arbeitszeiten, die es unmöglich machen dem Pendelverkehr auch nur ansatzweise auszuweichen, was zu sehr wenig Freizeit und viel unnötigem Stress führt.
Im Projekt natürlich abhängig vom Kunden. Bei den allermeisten aber so wie heutzutage üblich: flexibel, HomeOffice etc.
Vorgesetztenverhalten
Mitarbeiter werden von manchen Managern ehrlicherweise als Ressource bezeichnet und so wird man auch behandelt: Vorne rum freundlich, aber eigentlich geht es nur darum, möglichst viel – vor allem Flexibilität – aus dem Mitarbeiter rauszuholen. Dankbarkeit für kleinste Dinge - üblicherweise bei Dienstleistern als selbstverständliche Lappalien angesehen - wird erwartet, wenn man sie überhaupt erhält. Ehrliche, wirkliche Wertschätzung, Vertrauen und Respekt, was sich normalerweise in einem professionellen Umgang widerspiegelt, erfährt man nicht.
Die Führung ist auch in Deutschland französisch, was sich im Umgang mit den Mitarbeitern voll widerspiegelt (Kontrolle, kein Vertrauen). Nur ist das völlig unpassend für Naturwissenschaftler und Ingenieure, die in Deutschland ein Studium zügig durchgezogen und sehr gut abgeschlossen haben.
Interessante Aufgaben
Die Bürotätigkeiten sind Bürotätigkeiten. Die Vorstellungsgespräche sind der interessante Teil, aber wenn man den Alltag miterlebt, fällt es schwer, die Vorteile anzupreisen.
Nur bei sehr wenigen Projekten wird wirklich das Know-How und/oder die Soft Skills eines (promovierten) Naturwissenschaftlers oder Ingenieurs benötigt.
Gleichberechtigung
Prinzipiell da. Aber Kollegen mit Kindern machen die festen Arbeitszeiten und die erwartete spontane Flexibilität hinsichtlich des Einsatzortes zu schaffen.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt nur verschwindend wenige. Sie werden im Büro besser gestellt, was die Tätigkeiten angeht.
Arbeitsbedingungen
Es wird versucht möglichst viel zu möglichst wenig Kosten aus dem Mitarbeiter rauszuholen. Das bedeutet im Office z.B. Hühner auf der Stange, zu wenig richtige Bürostühle und Büromaterial. Die für die Projekte notwendige Flexibilität und Spontanität des Mitarbeiters wird nicht unterstützt: Wenn der Projektort zu weit weg ist, um jeden Tag zu pendeln, gibt es keine Reisekostenerstattung, d.h. keine Spesen, keine Übernachtungskosten, keine Anreisekosten oder sonstige Unterstützung wie einen Dienstwagen. Bei Umzug ist die Unterstützung vernachlässigbar gering. Und das Gehalt ist im unteren Bereich des Marktüblichen, sodass man Glück mit dem Projektort haben muss, um ähnlich zu verdienen wie bei anderen Dienstleistern.
Karriere/Weiterbildung
Wirklich sinnvolle nur im Rahmen der Projekte, aber natürlich stark abhängig vom Projekt. Im Büro mit völlig unangemessenem Fortbildungsvertrag (viel teurer im Vergleich zu namhaften Fortbildungsinstituten, sehr lange Laufzeit).