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Bewertung

Nichts als ein besseres Callcenter

1,9
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei AlphaSights gearbeitet.

Arbeitsatmosphäre

Ich muss mich bedauerlicherweise der letzten schlechten Bewertung anschließen. Meiner Erfahrung nach ist die Arbeitsumgebung bei AlphaSights geprägt von einer Atmosphäre des "Friss oder Stirb", die durch oberflächliche Positivität und toxische Kommunikation gekennzeichnet ist. Es besteht ein deutlicher Mangel an offener Feedbackkultur, da echte Bedenken aus Angst vor negativen Konsequenzen vermieden werden. Die Tatsache, dass Sätze wie "wir klatschen Leute hier raus" oder auch andere fragwürdige Aussagen von Manager-Ebene fallen, unterstreicht für mich das ungesunde Selbstverständnis, dem die Angestellten ausgesetzt sind. Obwohl gemeinsame Unternehmungen den Teamzusammenhalt fördern, können sie nicht über die grundlegenden Probleme hinwegtäuschen. Es ist dringend erforderlich, die Arbeitskultur zu verbessern, um ein unterstützendes und respektvolles Umfeld zu schaffen.

Kommunikation

Obwohl AlphaSights Transparenz groß propagiert, wird diese in der Realität selektiv gelebt. Die Informationen, die man während des Bewerbungsprozesses über den Arbeitsalltag und das Unternehmen erhält, erweisen sich leider als unzuverlässig. Es war frustrierend zu erleben, wie Worte im Mund umgedreht werden, und Transparenz seitens der Mitarbeiterschaft in Form von konstruktiver Kritik bestraft wird.

Kollegenzusammenhalt

Der Zusammenhalt unter den Kollegen und Kolleginnen ist insgesamt eher positiv, insbesondere unter denen, die sich gegenseitig vertrauen und sich über ihre gemeinsame Unzufriedenheit in Bezug auf den Arbeitgeber verbinden. In den ersten Wochen der Anstellung wird viel Zeit darauf verwendet, sich gegenseitig kennenzulernen und einzuarbeiten. Die Hilfsbereitschaft variiert jedoch stark je nach Team und Management. Einige Teams zeigen eine starke Teamkultur und sind äußerst unterstützend, während in anderen Bereichen ein gewisses Maß an Mikromanagement und ein ungesundes Konkurrenzdenken herrschen.

Work-Life-Balance

Die Work-Life-Balance bei AlphaSights ist stark aus dem Gleichgewicht geraten – wenn überhaupt vorhanden. Der Arbeitstag beginnt jeden Tag um 08:30 Uhr und endet frühestens um 18:30 Uhr. Ich habe erlebt, dass bereits bei kleinen Verspätungen am Morgen Nachrichten auf dem Arbeitshandy eingingen, die den Aufenthaltsort hinterfragten. Überstunden werden erwartet, und eine ständige Erreichbarkeit wird stillschweigend vorausgesetzt. Es ist keine Seltenheit, dass Mitarbeitende bis nach 20:00 Uhr im Büro bleiben oder nach einer kurzen Sportpause abends wieder zurückkommen.

Lediglich ein Tag pro Woche für Home-Office ist gestattet (erst nach 3 Monaten), und dieser muss stets am Freitag genommen werden. Es ist bedauerlich, dass wichtige Termine, die von höchster Ebene angesetzt werden, zum Teil in die Mittagspause oder sogar in die Feierabendzeit fallen. Diese Arbeitsbedingungen mögen für einige Mitarbeitende, die ihr Sozialleben außerhalb der Arbeit nicht stark pflegen oder die extra für den Job nach Hamburg gezogen sind und daher wenig Anschluss haben, akzeptabel sein. Für diejenigen jedoch, die Hobbys und ein soziales Umfeld mit normalen Arbeitszeiten schätzen, bleibt wenig Raum.

Vorgesetztenverhalten

Ich habe sowohl aufgeschlossene, transparente und unterstützende Managerinnen(!) kennengelernt, die sich für ihre Teams einsetzten, als auch Manager, die sich herablassend ausdrückten und ein extremes Maß an Mikromanagement praktizierten. In zwei Fällen erlebte ich sogar Gaslighting, eine tiefgreifende Verleugnung von Erfahrungen und Realitäten, sowie einen Ton, der weit über das hinausging, was ich jemals in einem Arbeitsumfeld erlebt hatte. Kritikunfähigkeit und ein Mangel an ehrlicher Feedbackkultur waren ebenfalls präsent und beeinträchtigten die Kommunikation und das Arbeitsklima erheblich.

Interessante Aufgaben

Zu Beginn lernt man sehr viel über das Unternehmen und bewährte Verfahren. Kommunikations- und Zeitmanagementfähigkeiten werden schnell verbessert und die Lernkurve der ersten 3 Wochen ist steil. Jedoch gestaltete sich der Arbeitsalltag und die täglichen Aufgaben als weniger ansprechend und abwechslungsreich. Persönlich fühlte ich mich schnell wie in einem Call-Center: Ich musste Experten und Expertinnen zu einem bestimmten Thema finden, sie anrufen und für das Projekt gewinnen, sie dem Kunden verkaufen und anschließend das Telefonat zwischen Kunden und Experten aufsetzen. Mein Manager ermutigte mich, Experten teilweise rund 10x innerhalb von 24 Stunden zu belagern, um den Abschluss zu erreichen. Nicht nur das, sondern auch das Wissen, dass wir trotz des in Deutschland geltenden Verbots B2C-Kaltakquise durchführten und somit in einem rechtlichen Graubereich agierten, bereitete mir persönlich Unbehagen.

Arbeitsbedingungen

Die technischen und logistischen Aspekte am Arbeitsplatz sowie die Benefits sind in Ordnung. Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass meiner Ansicht nach einige rechtlichen Verpflichtungen seitens des Arbeitgebers nicht eingehalten werden. Insbesondere fällt auf, dass die Arbeitszeiten nicht erfasst werden. Gemäß der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts (BAG) vom September 2022 sind Arbeitgeber jedoch verpflichtet, die gesamte Arbeitszeit ihrer Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen zu erfassen. Es ist besorgniserregend, dass diese Verpflichtung bei AlphaSights vehement bestritten wird. Im Umkehrschluss werden die täglich geleisteten Überstunden natürlich nicht festgehalten, geschweige denn zeitlich oder monetär vergütet.

Des Weiteren habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine ständige Erreichbarkeit und Verfügbarkeit erwartet werden. Dies kann zu einer übermäßigen Belastung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen führen und ist in Anbetracht eines gesunden Work-Life-Balance-Konzepts bedenklich.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt erscheint auf den ersten Blick besonders für frischgebackene Bachelor-Absolventen und -Absolventinnen attraktiv. Alle erhalten im ersten Jahr dasselbe Einstiegsgehalt, unabhängig von ihrer Berufserfahrung oder Qualifikation. Im zweiten Jahr erfolgt eine einheitliche Gehaltsanpassung. Dazu gibt es ein - in meinen Augen - fragwürdiges Bonus-System mit denen die Belegschaft monatliche Zuverdienste erreichen kann. Jedoch wird schnell deutlich, dass das Gehalt, selbst mit Bonus, in keinem Verhältnis zu den tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden steht.

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