Ameos Klinikum in Middelburg, Krankenhaus für Geriatrie und Neurologie.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Da fällt einem nichts ein. Moment mal, ja, es gab in Sommer Eis umsonst...
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Meinem Gefühl nach sind wir nur ein Spielfeld für Leute auf der Karriereleiter. Alle zwei Jahre ein neuer Vorgesetzter, einer jüngerer als der andere. Nichts gegen die Jugend, wenn Sie bereit ist, Mitarbeiter als Menschen, und nicht als Spielfiguren oder Zahlen auf dem Papier zu behandeln.
Verbesserungsvorschläge
Mal den Leuten zuhören und die Vorschläge umsetzen, die sonst in der Schublade landen. Denken Sie daran, wie Sie behandelt werden wollen. Naiv? Wohl leider ja. Deshalb arbeite ich in einem Krankenhaus und nicht an der Börse.
Arbeitsatmosphäre
Die Leitungen im Haus verbreiten schlechte Stimmung. Kollegen werden wegen Kleinigkeiten nicht verlängert, obwohl wir großen Personalmangel haben. Es herrscht Perspektivlosigkeit.
Kommunikation
Dem Arbeitsverdichtungsbestreben des AG sind jegliche Teams, Arbeitsgruppen, Infotreffen zum Opfe. gefallen. Es werden kurze Informationen herausgegeben, häufig über EMail oder im Intranet. Eine Mitarbeiterversammlung gab's ... überhaupt schon einmal? Ameos ist seit etwa zwei Jahren in Middelburg.
Kollegenzusammenhalt
Nur noch wenige im Haus unterscheiden nach Alter Manier zwischen den Berufsgruppen. So machen wir das beste daraus und halten zusammen. Das und die Patienten sind neben der Bezahlung die einzigen Faktoren, die mich hier noch halten.
Work-Life-Balance
Urlaubsplanung ist ein Disaster. Die Urlaubsquote von AG ist so niedrig, dass man quasi Urlaub nehmen muss, wann es möglich ist, nicht wann man möchte. Spontan frei zu bekommen ist äußerst schwierig. Spontan zu arbeiten sehr willkommen.
Vorgesetztenverhalten
Die Leitungen im Haus verbreiten schlechte Stimmung, setzen Kollegen unter Druck, in Frei einzuspringen. Niemand kann am Wochenende abschalten, wenn er von der Arbeit angerufen wird.
Die Beschwerden über die Therapieleitung könnten die große Therapiehalle tapezieren. Es sind nachweislich Kollegen ihretwegen gegangen. Einige.
Gleichberechtigung
Ja, passiert mal, aber eher selten, dass man sich benachteiligt fühlt. Bezahlt werden alle nach dem Tarifvertrag.
Umgang mit älteren Kollegen
Im Alltag wird keine Rücksicht auf das Alter genommen, eher umgekehrt, die älteren Kollegen wurden neulich von einer Leitung als unflexibel bezeichnet. Mit ihren Krankheiten und Wehwehchen sind sie eher ein Störfaktor. Es wird auch nicht geehrt, wer lange im Betrieb arbeitet, es sei dem, Kollegen kümmern sich darum. Nach 25 Jahren gibt es ein Jubiläum. Weiss nicht, wer so lange hier aushält.
Arbeitsbedingungen
Die Computer sind alt und nicht genug für alle, man braucht viel Zeit, um sich einzuloggen. Die neue Software schon heute veraltet, wenn man Leuten glaubt, die sich damit auskennen. Die Patientenbetten ein Sammelsurium verschiedener Hersteller, lassen sich häufig nur in der Mitte verstellen. Überall steht Müll, es wird nicht mehr richtig geputzt, weil man die Putzkolonne wegrationalisiert hat. Die Wege würden wieder nicht von Schnee geräumt, und nicht gestreut. Schon wieder ist einer gestürzt. Ärzte haben klitzekleine Zimmer, wo sie zu dritt sitzen, die sind kleiner als mein Badezimmer. Die Fluchtwege sind versperrt, keinen kümmert es. Einer nach dem anderen kündigt. Die Arbeit des übriggeblieben Personal wird immer weiter verdichtet. Ich könnte ewig so weiter machen...
Gehalt/Sozialleistungen
Gut. Dem TVöD zu verdanken, da hatte der AG keine Chance. Er versuchte es aber trotzdem, uns einzureden, daß der TVöD schlechter sei als hausinterner Vertrag, der zwar hoch einsteigt, aber dafür für immer so bleibt.
Image
Nach Aussen gibt sich der AG richtig toll. Im Haus hält uns nur noch die Verzweiflung und Das Geld.
Karriere/Weiterbildung
Der eine Stern ist für die Fortbildungen, die man (bis jetzt) machen konnte und bezahlt bekam. Das allerdings unter früheren AGs. Karriere kann hier niemand machen, es läuft alles nach Nase.