Antwerpes macht viel gut aber vieles auch nicht ...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die moderne Ausstattung, der Zusammenhalt innerhalb der Teams, der Umgang mit der Pandemie. Wer zudem viel lernen möchte, früh Verantwortung übernehmen möchte und Lust auf coole Sommer- und Weihnachtsparties hat, ist bei Antwerpes richtig.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die nicht vorhandene Work-Life-Balance, das Gehalt, das Vorgesetztenverhältnis und die Feedback-Kultur.
Verbesserungsvorschläge
Den Mitarbeitern zuhören und entgegen kommen! Es scheint, als werden Kritik, Wünsche, Verbesserungsvorschläge von den Mitarbeitern nicht wahr- oder ernst genommen. Viele Kündigungen hätten so jedoch vermieden werden können.
Auch stille Mitarbeiter sind gute Mitarbeiter! Nicht jede Person muss laut sein und ständig auf sich aufmerksam machen um eine Beförderung und Wertschätzung verdient zu haben.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre ist innerhalb der Teams und Abteilungen recht locker. Es wird sich um eine entspannte Atmosphäre bemüht. Geduzt wird bis in die oberen Ränge, jedoch ist die Zusammenarbeit mit den Vorgesetzten teilweise eher kühl und wenig wertschätzend.
Kommunikation
Slack wird als gängiges Kommunikationstool genutzt und funktioniert auch für die companyübergreifende Kommunikation gut. Während Corona wurden die Telefone in den Büros überwiegend abgeschafft und stattdessen Pascom auf den Rechnern installiert um auch aus dem Home Office heraus z.B. Kunden über die Firmennummer erreichen zu können.
Das genutzte Mailprogramm ist aber leider komplett veraltet, stützt ständig ab und wirkt sich negativ auf die Effizienz aus.
Die Kommunikation im kleinen (z.B. bei Abstimmungen mit Vorgesetzten oder Mitarbeiter- und Feedbackgesprächen) fand ich oft sehr schwammig. Statt klaren Anweisungen wird viel geredet ohne wirklich messbare Ziele zu setzen oder klare Arbeitsanweisungen zu erhalten.
Zwischen Teamlead und Mitarbeiter sollen eigentlich regelmäßige Abstimmungen stattfinden. Diese fallen jedoch oft wegen eines zu hohen Workloads aus oder werden dafür genutzt, um über Projekte zu sprechen. Ich hätte mir hier gewünscht, dass auch öfter mal nach dem allgemeinen Wohlbefinden gefragt wird und auch die HR-Abteilung öfter mal "nach dem Rechten sieht" und sich mehr einbringt um das Wohl der Mitarbeiter zu fördern.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt in den Teams ist recht hoch und es wird sich gegenseitig geholfen, wann immer es geht und der eigene hohe Workload es zulässt.
Zwischen den Abteilungen ist der Zusammenhalt nicht mehr wirklich spürbar. Das Controlling bspw. ist bei vielen gefürchtet. Statt einer freundlichen Kommunikation herrschen hier raue und teils unverständliche Arbeitsanweisungen. Man hat eher das Gefühl, es wird das Haar in der Suppe gesucht um sich dann darüber aufzuregen anstatt gemeinsam Lösungen zu suchen.
Work-Life-Balance
Antwerpes wirbt mit flexiblen Arbeitsmodellen, das Gegenteil habe ich erlebt. Es gibt zwar Gleitzeit, sodass zwischen 07:30 Uhr und 10:00 Uhr mit der Arbeit begonnen werden kann, jedoch werden Teammeetings o.ä. oft bereits um 9:00 Uhr angesetzt oder auch Termine am Tag selbst auf den Abend verschoben, sodass die Arbeitszeit eben nicht mehr so flexibel ist.
Auch habe ich es erlebt, dass Führungskräfte auch noch Abends anrufen, wenn man selbst bei Slack eigentlich bereits offline war.
Zudem ist eine 42h-Woche einfach zu hoch! Hinzu kommen dann noch Überstunden, die weder bezahlt werden noch abgefeiert werden dürfen. Das Gehalt ist dafür schlichtweg zu gering und auch die Urlaubstage zu wenig. Nach Abzug von Pflichturlaubstagen (wie Brückentage und Weihnachten) bleiben einem kaum noch Tage zum verplanen über.
Mein Wunsch meine Arbeitswoche um wenige Stunden zu verkürzen, wurde ohne jegliche Diskussion abgetan.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten zu den Vorgesetzten habe ich oft als kühl und wenig wertschätzend erlebt. Probleme und Wünsche wurden oft zu spät oder gar nicht angegangen. Ich habe mich oft nicht gehört, nicht wertgeschätzt und nicht ernst genommen gefühlt. Stattdessen wird erwartet, dass man funktioniert, Dienstleister durch und durch ist und die Zahlen stimmen.
Interessante Aufgaben
Bei Antwerpes kann man sehr viel lernen! Auch die Aufgaben sind überwiegend interessant und vielseitig. Wer jedoch gezielt in eine Agentur möchte um abwechslungsreiche Projekte und Kunden zu betreuen, ist da bei Antwerpes falsch. Dies soll nicht unbedingt als Kritik gelten, es ist lediglich ein Punkt auf dem man sich einstellen muss. Oft sind es Großkunden die über Jahre/Jahrzehnte hinweg betreut werden, was aber natürlich auch spannend und abwechslungsreich sein kann.
Gleichberechtigung
Desto weiter es in der Hierarchie nach oben geht, desto geringer ist der Frauenanteil. Ansonsten habe ich jedoch keine Art der Diskriminierung miterlebt. Bei Antwerpes arbeiten non-binäre Personen und POC.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden (soweit ich es mitbekommen habe) wertschätzend behandelt. Allerdings arbeiten bei Antwerpes eher jüngere Menschen.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsumgebung ist hell und modern. Statt Snackautomaten hätte ich mir jedoch kostenloses Obst gewünscht.
Ansonsten sind die Arbeitsbedingungen der Grund für meine Kündigung. Antwerpes kommt einem nicht entgegen, Lob gibt es wenn überhaupt nur im Kollektiv und nicht gezielt. Das Gehalt und die Arbeitsstunden pro Woche sind leider ein Witz.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier gibt es noch viel Aufholbedarf aber Antwerpes bemüht sich. Immerhin gibt es seit knapp einem Jahr nun mehrere Mülleimer um den Müll zu trennen. Besser spät als nie.
Viele Geschäftsreisen werden mit dem Flugzeug gemacht. Nicht unüblich ist morgens ein Flug hin und Abends ein Flug zurück. Inland natürlich.
Gehalt/Sozialleistungen
Wie oben beschrieben leider einer der Hauptgründe für die Kündigung.
Zugute halten muss man jedoch:
- auf Wunsch werden die Kosten für ein Jobticket übernommen
- es gab auch schon mal Gewinnbeteiligungen
- im 2021 gab es ein Weiterbildungsbudget von 1000€ pro Mitarbeiter
- es gibt monatlich neue Rabattcodes für diverse Online-Shops
Damit argumentiert Antwerpes auch, wenn das Thema Gehalt im Raum steht. Leider finde ich das jedoch eher weniger überzeugend. Lieber hätte ich monatlich mehr Geld auf dem Konto, anstatt auf eine Gewinnbeteiligung hoffen zu müssen (von der netto dann leider kaum etwas übrig bleibt) oder 20% Rabatt in vorgeschriebenen Online-Shops zu erhalten.
Auch habe ich öfter die Erfahrung gemacht, dass sich Freunde oder Bekannte auf Jobs bei Antwerpes bewarben aber spätestens bei den Gehaltsverhandlungen selbst die Bewerbung wieder zurückgezogen haben.
Image
Antwerpes bemüht sich um ein gutes Image und ist in der Agenturszene in Köln bekannt. Während meiner Bewerbungsphase bei anderen Unternehmen, kam es stets gut an bei Antwerpes gearbeitet zu haben.
Karriere/Weiterbildung
2021 gab es ein Weiterbildungsbudget von 1000€, welches von den Mitarbeitern frei eingesetzt werden konnte.
Ansonsten werden die Personen gepusht und befördert, die auffallen. "Stillere" Mitarbeiter die einfach nur einen guten Job machen, werden übergangen. Diesen fehlt der Biss, sie sind zu still, fallen zu wenig auf, sind zu wenig "abgezockt"... wie es in einem Mitarbeitergespräch mir gegenüber hieß.
Einfach nur einen guten Job zu machen reicht demnach nicht um gefördert und befördert zu werden. Mitarbeiter die hingegen ein Projekt fast vor die Wand fahren und dann den Karren aus dem Dreck ziehen, fallen auf und werden befördert.