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aquatherm 
GmbH
Bewertung

Junges, dynamisches und modernes Attendorner Familienunternehmen bei Wish bestellt - die Lachnummer aus Südwestfalen.

1,4
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei aquatherm GmbH in Attendorn gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Ich muss ehrlich zugeben, da fällt mir nicht viel ein. Pünktliches Gehalt trifft z.B.
größtenteils zu, sollte aber selbst für einen Möchtegern Global Player wie Aquatherm selbstverständlich sein. Die vielgepriesenen "Benefits" sind im Vergleich allerdings zu den anderen Firmen hier im Umkreis doch sehr zu vernachlässigen. Die grösste Mogelpackung wäre da z.B. das Fahrtgeld, das gibt es nämlich erst ab dem 10ten Kilometer, was ca. 90% der Belegschaft schon einmal direkt ausschliesst. Ein weiterer positiver Punkt wäre da noch die neulich beschlossene Verkleinerung der Geschäftsleitung, das war längst überfällig. Und auch noch eine Erwähnung Wert: der Betriebsrat, der sich wirklich immer sehr viel Mühe gibt.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Wo soll man da nur anfangen? Man kann die gesamte Firmenpolitik seit dem Generationenwechsel vor gut 14 Jahren als völlig gescheitert betrachten. Die Firma ist nur noch ein Schatten ihrer selbst, verschuldet durch eine zum Himmel schreiende Inkompetenz der Unternehmenseigentümer/Geschäftsleitung in wirklich allen Belangen. Da jagd eine Fehlinvestition das nächste Fettnäpfchen. Angefangen von der desaströsen Planung der neuen Produktionshallen, bis hin zur Austragung der BiggeXchange Verantstaltung, welche uns bis auf einen verstopften Firmenparkplatz und ein kahlgefressenes Büfett keinerlei Nutzen oder Gewinn eingebracht hat. Mein persönlicher Favorit ist allerdings die perfide Werksschliessung in Radeberg. Trotz guter Zahlen, die "Besser als das Bestcase" sämtliche Erwartungen übertroffen haben, verlieren einfach so knapp 50 langjährige Mitarbeiter ihren Job, und dass obwohl wir doch nicht nur ein, sondern das Familienunternehmen schlechthin sind, die ja laut einem Interview in der Westfalenpost für ein ganz anderes Wertesystem stehen als Konzerne. Das mag eventuell sogar stimmen, nur bei Aquatherm ist das scheinbar nicht der Fall. Die Kündigungen wurden mit einem breiten Lächeln überreicht und danach spielte das gesamte Thema auch keine Rolle mehr für unsere Geschäftsführung. Ganz im Gegenteil: Die Marketingmaschine läuft im Gegensatz zu unseren Produktionmaschienen seit dem nur noch auf Hochtouren.

Verbesserungsvorschläge

Aquatherm muss dringend aufhören, so unglaublich viel Geld für absolut überflüssigen Klamauk zum Fenster rauszuschmeissen, sondern es muss in die wichtigen Dinge investiert werden: Produktentwicklung, Werkzeuge, Maschinen und das mit Abstand wichtigste - Gehälter. Wir liegen in allen Abteilungen querbeet 25-35% unter dem Durchschnittsentgeld, was im übrigen auch nichts mit "unterschiedlichen Wahrnemungen" zu tun hat, wie neulich kommuniziert wurde. Es ist für jeden einsehbar auf der Era Tabelle der IG-Metall NRW, oder noch einfacher ausgedrückt: Es ist Fakt. Und genau sowas muss sich schleunigst ändern, denn das wäre ein echtes Aufbruchsignal. Der Krankenstand würde schrumpfen und die Leute würden sich mal wirklich wertgeschätzt fühlen. Falls sich da in den nächsten Monaten immer noch nichts bewegt oder mal wieder nur ein paar Peanuts verteilt werden, können wir den Laden demnächst auch genau so wie Radeberg einfach abschliessen, da dann eine Kündigunswelle nach der anderen anrollt.

Um dies zu vermeiden und vorallem junge Facharbeiter zu halten/neue anzulocken müssten, und da rate ich eindringlichst dazu:

- ein transparentes Era-System eingeführt werden, nicht dieser undurchsichtige und willkürliche Korridor Quatsch.
- es Prämien für überdurchschnittliche Leistung geben und
- die mal versprochene Gewinnbeiteiligung endlich eingeführt werden.
- Ausserdem auch mal öfters kleinere Boni und Prämien, denn es gab z.B. nicht mal was zum 50. Jährigem Firmenbestehen, was viele sehr enttäuscht hat.

Arbeitsatmosphäre

Zusätzlich zu dem Weggang vieler guter Leute ist durch SAP Einführung, und völlig unsinnigem Leanmanagement die Arbeitsbelastung der übrigen Mitarbeiter sehr hoch, heisst im umkehrschluss: Viel mehr Arbeit für viel zu wenig Geld.

Kommunikation

Es wird wirklich sehr viel belangloser Müll kommuniziert, dementsprechend interessiert sich auch kein Mensch dafür. Bis auf wenige Ausnahmen werden wirklich wichtige Themen wie z.B. Vergütung doch sehr vernachlässigt.

Kollegenzusammenhalt

Der Kollegenzusammenhalt ist bis auf ein paar wenige Ausnahmen an sich sehr gut. Ganz besonders auch mit den Radebergern.

Work-Life-Balance

Im Kaufmännischen Bereich ist es noch halbwegs erträglich, in der Produktion sieht es da ganz anders aus. Das Kontischichtmodell wurde so entwickelt, dass es für die Firma den grösstmöglichen Nutzen bietet, selbstverständlich auf Kosten der Mitarbeiter. Denn auch in der Freischicht kann es passieren, dass man zuhause angerufen wird wenn in einer anderen Schicht grade jemand ausgefallen ist. Das zehrt sehr an den Mitarbeitern, dementsprechend hoch ist auch der Krankenstand. Lösung unserer Geschäftsleitung: Akupressurmatten an die Mitarbeiter verteilen und Yoga Stunden anbieten, danach sich dafür auf allen möglichen Kanälen feiern lassen.

Vorgesetztenverhalten

Bei der operativen Unternehmensleitung ist es meiner Meinung nach sehr durchwachsen. Von manchen hört und sieht man das ganze Jahr nichts produktives, sitzen den ganzen Tag auf ihrem feinem Platz und bewegen sich da nur sehr ungern weg, ausser natürlich wenn Firmenfeiern sind oder um schöne Fotos zu machen. Allerdings gibt es auch ein paar sehr gute darunter, die sich auch wirklich einsetzen.
Die Mehrheit der normalen Vorgesetzten verhält sich in manchen Bereichen sehr vorbildhaft, in anderen eher nicht.

Interessante Aufgaben

Da gibt es nur eine: Das zählen der Tage bis zur/zum Wochenende/Urlaub/Rente. Das war früher mal völlig anders und viele trauern den alten Zeiten wehmütig hinterher.

Gleichberechtigung

Hier möchte ich folgendes Beispiel geben: Junge Leute bekommen durch ihren geringen Grundlohn eine etwas höhere Lohnerhöhung, wärend ältere Mitarbeiter mit dem noch vom Senior festgelegtem guten Grundlohn eine niedrige Lohnerhöhung. Heisst im Klartext mit Blick auf die Inflation der letzten Jahre: Lohnkürzung. Meiner Meinung nach völlige Willkür und zwar allen gegenüber. In anderen Bereichen des Arbeitens ist es zwar im großen und ganzen in Ordnung, in den produzierenden Abteilungen kommt es allerdings doch öfters mal zu der einen oder anderen Schieflage was Faierness und Gleichbehandung angeht.

Umgang mit älteren Kollegen

Der Hauptgrund warum hier nicht schon längst alles Zusammengebrochen ist, sind die erfahrenen alten Hasen. Ich erinnere mich da beispielsweise sehr gerne an unsere, jetzt im wohlverdienten Ruhrstand befindliche, Betriebsleitung. Wertgeschätzt wird das heute alles aber nicht mehr, denn jetzt heisst es: Kühe die keine Milch mehr geben, werden geschlachtet und landen als Burger Pattie auf dem Grill.

Arbeitsbedingungen

Unsere Büros würde ich als Durchschnitt bewerten, nicht wirklich gut, aber auch nicht wirklich schlecht. In der Produktion hingegen werden manche Maschinen teils mit Klebeband und Pappe zusammengeflickt und Papprollen werden als Stützen benutzt, dazu wurde schon mehr als die Hälfte auch schon irgendwann einmal anderweitig notdürftig zusammengedengelt. Schlechthin ein verheerender Anblick. Besonders hervorzuheben sind auch manche der Werkzeuge der Drehtechnik und Spritzgussmaschinen, welche die Firma vor 50 Jahren mitgegründet haben und nun aus dem letzten Loch pfeifen. Im übrigen auch mal wieder so eine grandiose Idee, unseren Werkzeugbau in die allerletzte Ecke des Firmengeländes zu versetzten. Klar, warum sollte er auch bisherigen perfekten Standort bleiben.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Aquatherm wurde doppelt ausgezeichnet, einmal als „Ausgezeichneter Arbeitgeber“ vom TÜV Rheinland und dazu noch „Familienfreundliches Unternehmen“ von irgendeinem Lustig-Spass Verein. Trotz intensiver Suche ist es bis jetzt weder mir noch irgendwem anders von der Belegschaft gelungen den Kaugummiautomaten zu finden, aus dem diese Zertifikate rausgezogen wurden. Den Arbeitgebermarketing-Award 2023 wiederum haben wir uns redlich verdient, da ist das Weltmarktführer Geschwurbel mal ausnahmsweise richtig. Die Gerhard-Rosenberg-Stiftung möchte ich allerdings hier einmal lobend erwähnen, die hat wirklich schon sehr viel gutes bewirkt. Was wohl hauptsächlich an ihrem Namen liegt und daran, das unsere drei Junioren nichts damit zu tun haben.

Gehalt/Sozialleistungen

Den Punkt Gehalt/Sozialleistungen kann man ohne wenn und aber als Hauptproblem des gesamt Unternehmens ansehen. Die Stimmung und die Motivation sind wirklich bei jedem mit dem ich mich darüber unterhalte, alt wie jung, schon gar nicht mehr im Keller, sondern in der tiefsten Kanalisation. Sehr gerne wird seitens der Geschäftsleitung auch das beliebte "Geld ist keine Motivation" Argument ausgepackt, welches eigenartiger Weise nur von den Leuten kommt, die selbst mehr als genug auf dem Konto rumliegen haben. Dazu eine Frage: womit bezahle ich wohl meine Rechnungen oder ernähre die Familie? Mit witzigen Plakaten, einem feuchten Händedruck, heisser Luft und tollen Motvationssprüchen höchstwahrscheinlich nicht. Es gab zwar ausnahmsweise mal eine Lohnerhöhung, nur wurde die durch die Inflation sofort aufgefressen, das hätte schon mehr als das drei bis vierfache sein müssen. Ebenso sollte nicht unerwähnt bleiben, dass bis heute keine faire Lohnangleichung stattgefunden hat, so dass Lohnunterschiede von bis zu 600-700 Euro Brutto durchaus vorkommen - Stichwort: Era System. Also Geschäftsleitung, die Mitarbeiter (und zwar alle) endlich mal richtig bezahlen, auf geht's!

Image

Das Image liegt im Kreis Olpe und Umgebung dank der harten Arbeit unserer letzten Geschäftsführung vollends am Boden und Ausserhalb sind wir auch auf einem sehr guten Weg dahin. Das wir ein Niedriglohn Unternehmen sind spricht sich nunmal sehr schnell herum, besonders in Berufsschulen und Freundes/Bekanntenkreisen und sogar in den umliegenden Firmen sowie der Konkurenz. Auch einer der Gründe warum fast niemand mehr hier anfängt oder gar eine Ausbildung machen möchte. Man bekommt in letzter Zeit in vielen Gesprächen mit, das sich einige Mitarbeiter schämen hier zu arbeiten. Es wird mit viel Marketing versucht dagegen zu halten, sei es wie weiter oben genannten Interview oder auch mit einem weiteren in einem WDR Beitrag über die Kaufkraft in NRW, wo der Kreis Olpe vorne liegt. Mir ist es absolut schleierhaft, wie unser Niedriglohn Schuppen es in diesen Beitrag geschafft hat, denn wir tragen garantiert nicht dazu bei, das der Kreis Olpe den ersten Platz hat.

Karriere/Weiterbildung

Vor ein paar Jahren wurde die Uni Siegen aufgrund ausbleibendem Aufschwung als Unterstützung ins Haus geholt, da unsere Profis von der Geschäftsführung sich lieber mit den schönen Dingen des Unternehmerseins beschäftigen z.B. Autorennen fahren oder beim neuen lieblings Hobbyverein „Wirtschaft für Südwestfalen“ viele Fotos von sich machen lassen. Ergebnis: ein paar offensichtliche Kleinigkeiten und die Empfehlung ein SAP System einzuführen. Diese Aufgabe durften dann grösstenteils eine ausgewählte Anzahl von einfachen Mitarbeitern, danach auch Key User genannt, erledigen. Die Arbeitsbelastung, die diese Mitarbeiter ausgesetzt waren, kann man nur noch als "unter aller Kanone" bezeichnen. Zum Dank gab es dann Gummibärchen und auf Kritik der Mitarbeiter noch zynische Kommentare seitens der Geschäftsleitung. Beispielsweise sollten sie alle doch froh sein, so viel Erfahrung sammeln zu dürfen. Einfach nur ganz großes Tennis.

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