Ein elitärer Verein der Halbwissenden
Gut am Arbeitgeber finde ich
Breite Auswahl an Projekten und Projektstandorten. Einige verdammt gute Kollegen, mit denen es verdammt Spaß macht zusammenzuarbeiten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Eure Beförderungskriterien werden immer obskurer und intransparenter. Viele Kriterien basieren dabei auf der Entscheidung einzelner Personen. Es demotiviert mich jedes Jahr immer mehr einen Mehrwert für euch zu leisten und ich rate JEDEM Bewerber sich direkt bei Accenture zu bewerben.
Verbesserungsvorschläge
Bitte honoriert die qualitative Leistung eurer Mitarbeiter. Ich möchte nicht bei einem Arbeitgeber arbeiten, bei dem nur Speichellecken zum Erfolg führt. Die Leaver-Quote spricht Bände und ihr müsst DRINGEND handeln.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist von Halbwissen, Ungunst, Neid und Konkurrenzkampf geprägt. Sobald es um die halbjährlichen Performancegespräche geht, sticht sich jeder gegenseitig aus. Die Lieferqualität beim Kunden gerät dabei immer weiter in den Hintergrund. Echtes "Consulting", bei dem die unabhängige Expertise der Angestellten gefragt ist, gibt es bei Avanade nicht.
Kommunikation
Avanade verfolgt das Prinzip, dass man Hilfe und Informationen explizit einfordern muss. Soweit die Theorie. In der Praxis wird man dabei leider allzuoft alleine gelassen. Mehrere Eskalationen (u.a. über Arbeitszeiten und ernsthafte Probleme im Projektalltag) verliefen dabei im Sande. Wozu kommunizieren, wenn einem doch nicht geholfen wird?
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt spaltet sich in "alte" Avanade-Kollegen, denen die Karriere und Reputation eher zweitrangig ist und die einem bei allen Lebenslagen, auch privat, helfen. Die "neuen" Avanade-Kollegen (Anm.: nein, das hat nichts mit KCS oder Infoman zu tun!) sind von einem anderen Schlag und versuchen um jeden Preis voranzukommen. Koste es was es wolle. Solange es noch den ersten Typ Kollegen bei Avanade gibt, werde ich bleiben.
Work-Life-Balance
Katastrophal. Work-Life-Balance ist bei Avanade die größte Lüge schlechthin. Homeoffice? Nur wenn es der Vorgesetzte gönnerhaft im Einzelfall erlaubt. Mehrfach habe ich eskaliert, dass ich das Arbeitspensum nicht halten kann (110-120% Chargeability). Ergebnis: Nichts passiert. Probleme werden relativiert. Hobbies, Beziehungen und Freundschaften sind im Eimer.
Vorgesetztenverhalten
Das Leadership nimmt Bedenken und Probleme sorgfältig auf. Anfangs hat mir das sehr imponiert. Nach kurzer Zeit habe ich jedoch festgestellt, dass sich NICHTS, also NULL (= 0) ändert. Auch das Konzept der Career Advisor hat mir zunächst gut gefallen, bis ich festgestellt habe, dass sich die meisten CAs sehr wenig um ihre Sponsorees kümmern, bzw. informieren. Die letzten Umfragen beweisen dies übrigens.
Interessante Aufgaben
Der einzige Grund warum ich und viele Kollegen weiterhin für Avanade arbeiten: Solange wir auf Accenture-Projekte gestafft sind, werden wir immer wieder für interessante Aufgaben herangezogen.
Gleichberechtigung
Unser Key Value: "Everyone counts". Ich habe Gespräche mit indischen Kollegen mitbekommen, bei dem einen der Atem wegbleibt. Eskalationsversuch=Fehlanzeige. Niemand möchte sich selbst belasten.
Umgang mit älteren Kollegen
Hin und wieder erscheinen ältere Kollegen. Diese werden grundsätzlich wertgeschätzt. Ihre Tätigkeiten entsprechen oft nicht ihren Erwartungen.
Arbeitsbedingungen
Top: Laptops, Handy und Surface. Flop: Das Office in Kronberg.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist deutlich unterhalb des Branchendurchschnitts und lässt sich kaum verhandeln. Wer mehr verdienen will, sollte überlegen, ob seine Energie, die benötigt wird um bei Avanade "gut" zu verdienen, nicht bei anderen Arbeitgebern besser aufgehoben ist.
Karriere/Weiterbildung
Es ist generell positiv, dass es überhaupt Trainings gibt. Allerdings sind Trainings bei Avanade oft so: "Hier der Link, lies dir das mal durch." Wenn man ganz lieb fragt, bekommt man auch einen Gutschein für ein Microsoft Exam. Wenn man sich dann auch noch mit seinem Delivery Lead gutstellt, bekommt man vielleicht sogar Zeit für die Vorbereitung für das Exam. Physische Trainings sind tatsächlich Mangelware, kommen aber vor.