Gekommen für drei Jahre, geblieben und weitergekommen
Arbeitsatmosphäre
Der absolute Großteil der Führungskräfte ist nahbar, hilfsbereit, freundlich, ehrlich und kompetent. Alle haben eine Beratungsvergangenheit und kennen das Geschäft. Die Zusammenarbeit mit Kollegen auf allen Ebenen ist respektvoll und man merkt, dass man zusammen wachsen und gute Projekte liefern will. Das Wohl der Mitarbeiter wird hoch priorisiert. So wurde beim ersten Auftreten von Corona-Lockdowns zu einem wirklich frühen Zeitpunkt die remote Arbeit eingeführt, die eine Gefährdung der Mitarbeiter reduziert und gleichzeitig die Projekte stabilisiert hat.
Kommunikation
Viel Kommunikation läuft digital. Über Teams wird primär kommuniziert. Viele Meetings mit Kamera für den zwischenmenschlichen Austausch in Kombination mit Terminen beim Kunden oder in den modernen Büros sind typisch. Viele blocken sich im Kalender Zeit für die konzentrierte Abarbeitung von Emails oder ToDos. Alle duzen sich und man kann auch als Junior die Seniors ansprechen, anchatten etc. ohne abgewiesen zu werden. Informationen über die Firma gibt es im monatlichen "Chat with the Leadership Call" mit der Möglichkeit auch Fragen per Chat zu stellen (die dann auch beantwortet werden). Zusätzlich gibt es noch kleinere Gruppen (Talent Communities und Solution Areas) die Informationen zu Zahlen, Strategie oder Neuigkeiten allgemein weitergeben. Viele der Meetings sind auf Englisch und es wird nicht gezögert, von Deutsch auf Englisch zu wechseln, wenn jemand dazukommt, der kein (gutes) Deutsch spricht.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt ist insgesamt gut. Es ist kein familiär geführtes Unternehmen, aber jeder hat seine Lieblingskollegen mit denen auch privat Kontakt besteht. Auch zu ehemaligen Kollegen existieren oft gute Beziehungen, da die meistens im Guten gehen. Super ist auch die Hilfsbereitschaft über Ländergrenzen hinweg. Ob die Kollegin in UK, oder der MVP in Australien oder den USA, man hilft sich bei Fragen und Herausforderungen weiter und es gibt viele gute Bekannte im Netzwerk über Grenzen hinweg. Das empfinde ich als großen Gewinn.
Work-Life-Balance
Es ist Consulting. Kein 9-5 Job, aber auch keine Ausbeutung. Vor Jahren noch fünf Tage beim Kunden, hat sich das Arbeitsmodell schon vor Corona zu mehr Home Office (bspw. 4 Tage vor Ort, Freitags im Home Office - oder wöchentlicher Wechsel Home Office, vor Ort) gewandelt. Mittlerweile ist der große Anteil Home Office mit Reisen für besondere Gelegenheiten und eher seltener. Sabbatical-Programme und Teilzeit stehen allen als etablierte Programme offen und werden auch genutzt (auch von den Papas). Urlaube sind zur gewünschten Zeit in aller Regel kein Problem (Ausnahmen sind selten) und auch private Termine wie Arzttermine und Co. sind gut machbar. Überstunden gibt es formal bis Level Sr Consultant, aber auch danach lassen sich Arbeitsspitzen (z.B. während eines Rollout oder Angebotsphasen) gut ausgleichen, damit es langfristig funktioniert. Ich habe in all den Jahren vielleicht zwei Wochenenden geopfert, die hat man nämlich in aller Regel wirklich für sich.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt Projektleiter, Career Advisors und andere Rollen im Unternehmen, die Vorgesetzte in verschiedenen Bereichen darstellen. Ich kann nicht meckern und hatte über mehrere Jahre keinen Ausfall. Der oder die Career Advisor bekleiden einen über einen langen Zeitraum, können aber auch gewechselt werden, wenn es sich über eine neue Rolle ergibt oder einfach so mal an der Zeit ist. Insgesamt faire und ambitionierte Leute die mitziehen und mit heranziehen.
Interessante Aufgaben
Kommt natürlich auch auf das Projekt an. Viele komplexe, interessante und manchmal auch anstrengende Projekte mit großen Teams existieren bei langjährigen Kunden. Wenn man mit den Vorgesetzten spricht, kann man auch aktiv in andere/neue Rollen reinwachsen - wenn man sich verändern will. Es gibt zusätzlich zu den Projekten auch genug interne Aufgaben oder Fokusthemen, in denen man sich engagieren kann, wenn man mal Kapazität hat, oder wenn man das unbedingt machen will.
Gleichberechtigung
Viel Fokus auf eine möglichst ausgewogene Geschlechterverteilung. Platz für Diversity. Gleichzeitig kein "auf Teufel komm raus".
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen existieren wie in der Beratung oft vor allem in den hohen Positionen, wobei "alt" da eine große Spreizung hat und viele jüngere auch Führungsrollen haben. Auch bei den Beratern und Beraterinnen gibt es ältere Kollegen. Für mich kein Unterschied erkennbar. Es werden auch ältere Mitarbeiter eingestellt, wenn sie ins Unternehmen passen.
Arbeitsbedingungen
Die Ausstattung in den Büros ist sehr gehoben und modern. Alle drei Jahre gibt es neue Notebooks (Auswahl aus 3-4 Modellen) und alle zwei Jahre neue Handys. Firmenwagen mit hohem Fokus auf Elektro und Zuschüssen zu Strom und Co. gibt es auch ab gewissen Leveln. Insgesamt kann man so gut arbeiten, wenn man sich nicht (wie ich) für das schickste, aber langsamste Tablet entscheidet und dann umtauschen muss .
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mittlerweile sehr hoch. Zug vor Flug, Zug vor Auto und insgesamt Fokus auf weniger Reisen und Vermeidung von CO2. Sozialbewusstsein ist hoch. Es gibt eine Fördern statt Feuern Mentalität mit vielen Programmen und auch Hilfe für Mitarbeiter in schweren Situationen (Frau hat Krebs und ich muss kürzer treten etc.). Pro Bono Programme für kleiner Firmen (neue Homepage bauen etc.) werden auch angeboten und können mit festem Zeitbudget pro Jahr unterstützt werden.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich konnte über mein Gehalt nie meckern und habe es immer als angemessen empfunden (auch im Vergleich zu Studienfreunden in ähnlichen Situationen). Gibt sicher auch Firmen die mehr bezahlen. Auf der Pro-Seite stehen gute Aufstiegsmöglichkeiten und damit verbunden Gehaltssteigerungen, die man in anderen Firmen nicht in dieser Höhe sehen würde. Zusätzlich gibt es einen Bonus am Jahresende je nach Geschäftserfolg und dem persönlichen Erfolg, man kann Aktienpakete vergünstigt erwerben und Handy und Notebook auch voll privat nutzen.
Image
Bekannt bei größeren Firmen und gute Historie bei vielen großen Firmen. Sicher nicht der gleiche Glanz wie Accenture und Microsoft, aber der färbt dafür ganz gut auf Avanade ab.
Karriere/Weiterbildung
Die, die wollen dürfen und können weiterkommen. Die Aufstiegsmöglichkeiten sind da und es wird jedes Jahr (und jedes Halbjahr) eine Beförderungsrunde gedreht. Relativ wenig Nasenfaktor durch hohe Anzahl an Leuten, die in der Entscheidung beteiligt sind. Sicher nicht perfekt, aber gut und konstant verbesserter Prozess. Weiterbildung gibt es in technischen und nicht-technischen Bereichen vom Selbstlernen bis zum virtuellen oder echten Mehrtagesmeeting. Insbesondere die internationalen Trainings sind immer klasse gewesen, da merkt man viel von der internationalen Ausrichtung (Bspw: Consulting Training, Verhandlungstraining, C-Level Kommunikation).