Ich wurde positiv überrascht.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es macht Spaß, hier zu arbeiten und es ist sehr sinnvoll.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es ist halt eine Behörde, da gibt es auch mal Nachteile, weil manche Entscheidungen etwas länger dauern als in der freien Wirtschaft.
Verbesserungsvorschläge
Etwas mehr "Standing" in der Öffentlichkeit, immerhin ist das Amt für wichtige und zentrale Angelegenheiten von Migration und Asyl zuständig. Da ist es schon manchmal erschreckend, dass es "draußen" anscheinend mehr Experten geben soll als hier im Amt, geht man danach, wer denn Gehör findet. Aber gut, man ist halt Exekutive und nicht aktiv in der Politik unterwegs.
Arbeitsatmosphäre
In unserer Abteilung kann ich nicht meckern, im Gegenteil. Fachkenntnisse werden geschätzt und eigenständiges Arbeiten wird unterstützt.
Kommunikation
Ich bin für meinen Arbeitsbereich immer gut informiert. Auch darüber hinaus gibt es viele Runden, in denen Informationen ausgetauscht werden. Wer da nicht zuhört, meint halt, dass ihm Infos fehlen, die aber doch besprochen wurden.
Kollegenzusammenhalt
In unserer Abteilung der wohl größte Pluspunkt: Kolleginnen und Kollegen unterstützen sich gegenseitig. Das wird bestimmt nicht überall hier im Amt so sein, bei uns funktioniert es aber sehr gut.
Work-Life-Balance
Das Arbeitspensum ist enorm hoch, da war ich vorher wohl zu sehr von Vorurteilen gegenüber Behörden geprägt. Aber Ausgleich gibt es schnell und unbürokratisch, die Regelungen zum Home-Office ermöglichen eine flexible Einteilung der Arbeitszeiten, so dass die Zeit mit den Kindern darunter nicht leidet.
Vorgesetztenverhalten
Die bislang beschriebenen Punkte sind Ausdruck unserer Vorgesetzten in der Abteilung. Ja, es gibt auch andere Vorgesetzte, aber das kenne ich persönlich eher vom Hörensagen als aus eigener Erfahrung. Bei uns hier betonen die Vorgesetzten, dass Familie und Gesundheit an erster Stelle stehen, nicht die Arbeit. Die wird trotzdem erledigt, auch weil der Zusammenhalt unter den Kollegen sehr gut ist.
Interessante Aufgaben
Die wohl größte Überraschung für mich. Obwohl ich bei der Bewerbung ja wusste, um welche Themen es geht, werde ich täglich von der Vielfalt und Individualität überrascht, natürlich positiv, denn es wird nie langweilig. Stumpfes Knicken, Lochen und Abheften ist hier nicht gefragt, es müssen Lösungen für anstehende Fragen oder Probleme gefunden werden.
Gleichberechtigung
Auch volle Punktzahl, weil das Geschlecht keine Rolle spielt bei Bewerbungen oder Beförderungen, sondern ausschließlich die Leistung oder (bei Bewerbungen), wie man sich präsentiert.
Umgang mit älteren Kollegen
Ist schon gut, könnte aber noch besser sein. Beamte durften beispielsweise schon immer länger arbeiten, wenn sie wollten und die Vorgesetzten zugestimmt haben. Tarifangestellte durften das bislang nicht das soll aber wohl jetzt geändert werden. Mit länger arbeiten meine ich jetzt, auch über die eigentliche Altersgrenze hinaus. Und insgesamt dominiert hier eine jüngere Generation, aber fast immer fair gegenüber den Älteren.
Arbeitsbedingungen
An Technik ist alles da, was benötigt wird, auch ein Laptop für das Home-Office. Das hat hier übrigens fast Jede/r, dessen Arbeit auch nur irgendwie von Zuhause aus erledigt werden kann. Büros sind nicht immer schön (ist halt ein sehr altes Gebäude, aber Geschmäcker sind ja zum Glück sehr verschieden (Manchen gefällt es). Gut ist auch die Mensa, besonders die Kaffeebar, die allerdings zu früh schließt, nachmittags gibt es keinen guten Kaffee mehr.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Könnte besser sein, was Umweltbewusstsein angeht. Fairtrade oder Bio-Produkte sind eher die Ausnahme, dafür gibt es in der Mensa aber oft vegane Gerichte, die nicht veganen oder vegetarischen sind gekennzeichnet. Bei der Mülltrennung gibt sich das Amt viel Mühe, aber leider ignorieren viele Kolleginnen oder Kollegen scheinbar die Kennzeichnung der entsprechenden Abfalleimer. Die sozialen Aspekte sind hier vorbildlich, es gibt zahlreiche Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung, deren Inklusion wird hier gelebt.
Gehalt/Sozialleistungen
Nicht in der Spitzenklasse - hej, öffentlicher Dienst. Aber immerhin, wir haben sichere Arbeitsplätze, was viele Kolleginnen und Kollegen in der Coronazeit besonders schätzen durften. Und wirklich arm ist hier auch niemand, besonders nicht, wenn es Richtung Rente geht: entweder verbeamtet, dann ist es ohnehin top, oder angestellt, für die gibt es eine sehr attraktive Zusatzrente des Arbeitgebers.
Image
In der Realität deutlich besser als in den Vorurteilen vieler Menschen. Ich gehörte ja auch dazu, bevor ich hier gearbeitet habe. Es gibt halt leider immer Menschen, die von ihren Vorurteilen nicht ablassen wollen, denen wird man es auch nie recht machen können. Ganz besonders nicht bei den Themen Migration und Flüchtlinge. Was ich mir da schon anhören musste, aber das habe ich dann schnell genutzt, um mal bei meinen Facebook-"Freunden" aufzuräumen.
Karriere/Weiterbildung
Sehr gut, wenn man das Ziel verfolgt und auch gute Arbeit abliefert. Wenn man das nicht möchte, wird man aber auch nicht schief angeschaut, es können halt nicht alle gleichzeitig nach oben. Weiterbildungen werden sehr oft angeboten, wer hier nicht zugreift, ist selbst schuld.